Die Mitglieder des Abfallwirtschafts- und Umweltausschusses ließen sich den Weg von der Sortierung zur Wiederverwertung von Leichtverpackungen erläutern.
Jährlich werden im Landkreis Kronach rund 1600 Tonnen an Leichtverpackungen in der Gelben Tonne gesammelt und abgeholt. Doch was geschieht eigentlich mit diesen sogenannten Leichtverpackungen? Um darüber Näheres zu erfahren machten sich die Mitglieder des Abfallwirtschafts- und Umweltausschuss, unter Leitung von Landrat Oswald Marr, am Montag auf Informationsfahrt zur Firma Böhme nach Rehau.
Die Firma Böhme sortiert auf einer modernen Sortieranlage jährlich etwa 50 000 Tonnen an Leichtverpackungen. Für die Sammlung und Verwertung der Leichtverpackungen sind aufgrund der Regelungen der Verpackungsverordnung allein die Dualen Systeme verantwortlich. Diese bundesrechtliche Regelung verpflichtet Hersteller und Vertreiber von Verpackungen, diese vom Endverbraucher zurückzunehmen und einer ordnungsgemäßen Verwertung zuzuführen.
Auf Basis dieser Verpflichtung hat sich zur Rücknahme und Verwertung von Verkaufsverpackungen das sogenannte Duale System Deutschland ab 1.Juni 1992 etabliert.
Kosten über System finanziert
Zu dieser Zeit waren in nahezu allen Landkreisen und kreisfreien Städten für verschiedene Verpackungsmaterialien bereits Sammelsysteme eingeführt.
Damit aber nicht neben diesen Systemen ein weiteres Sammelsystem eines privaten Betreibers aufgebaut werden musste, enthält die Verpackungsverordnung die Pflicht, die Art und Weise der Einsammlung mit den bisher dafür verantwortlichen öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern abzustimmen. Die Kosten für die Einsammlung, den Transport, die Sortierung und die Verwertung von Verkaufsverpackungen müssen über die dualen Systeme finanziert werden und belasten die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger nicht.
Erster privatwirtschaftlicher Anbieter dieser Dienstleistung war die Firma Duales System Deutschland GmbH. Welche privaten Unternehmen dann im Auftrag dieser deutschlandweit tätigen Unternehmen vor Ort die Sammlung und Verwertung der Verpackungen vornehmen, wird in regelmäßigen Abständen durch Ausschreibungen ermittelt. Für den einzelnen Bürger ist dies aber nicht von Bedeutung.
Ein imposantes Bild
Letztlich ist nur wichtig, dass die im privaten Haushalt anfallenden Abfälle und Wertstoffe regelmäßig und in einem festen Abfuhrturnus abgeholt werden. Dies ist durch die Abstimmung der Sammelsysteme mit den Landkreisen als öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger gewährleistet.
Derzeit erfolgt im Landkreis Kronach die Abholung durch die Firma Remondis, Niederlassung Kronach.
Soweit die Einführungen der Fachkräfte des Landratsamtes Kronach, Sachgebietsleiterin Susanne Knauer- Marx und Abfallberater Thomas Mattes.
Den Kreisräten bot sich ein imposantes und ebenso interessantes Bild, wie und in welchen Mengen die Abfälle sortiert werden, und welcher Geruch in einer solchen Sortieranlage entsteht.
Nach der Sortierung erfolgt durch die Firma Böhme die Verteilung zur Wiederverwertung, womit sich der Kreislauf letztlich schließt, denn die daraus entstehenden Produkte landen wieder im Umlauf über den Verbraucher irgendwann wieder zurück.
Interessant war, was in die Gelbe Tonne soll und was nicht reindarf. Die Kreisräte zeigten sich beeindruckt von der Funktionsweise des Dualen Systems und dankten dem Landratsamt und der Abteilung Abfallwirtschaft für diese lehrreiche Exkursion.