Besuchermagnet
Im Blick dürfte er dabei auch die Bedeutung des Schlosses für die Gemeinde haben - immerhin ist es längst das Herzstück von Mitwitz. Sei es im kleineren Kreis bei Hochzeiten im "Weißen Saal" oder auf den inzwischen zahlreichen kulturellen Veranstaltungen. An die 20 000 Besucher strömten etwa dieses Jahr am ersten Advent zum Weihnachtsmarkt, und auch das Schlossparkfest im Juli entwickelt sich immer mehr zum Besuchermagneten.
Das Wasserschloss stelle die bedeutendste Wasserburganlage in Oberfranken dar und gehöre zu den kulturgeschichtlich interessantesten dieser Art in Franken, heißt es von Seiten der oberfränkischen Bezirksheimatpflege. Kulturhistorisch und denkmalpflegerisch komme dem Schloss daher eine wesentliche Bedeutung zu: "Es ist im gesamten fränkischen Raum keine Anlage dieser Bedeutung bekannt, die durch einen so langen Zeitraum der Unberührtheit einen so unverfälschten Eindruck vermitteln kann." Und nun gehört sie dem Landkreis.
Aus dem Dornröschenschlaf erwacht: Ein Streifzug durch die Geschichte des Schlosses
Der Verkauf des Wasserschlosses Mitwitz an den Kreis Kronach ist nur das neueste Kapitel einer Geschichte, deren Beginn schon mehrere Jahrhunderte zurückliegt.
13. Jahrhundert V on den tatsächlichen Anfängen des Schlosses ist leider nichts bekannt. Als Mitwitz erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1266 unter der Herrschaft derer von Schaumberg in einer Urkunde aus dem Dunkel der Geschichte auftaucht, dürfte der zunächst mit einem Steinunterbau und einem Stockwerk von Holz errichtete nordöstliche Flügel der Wasserburg schon bestanden haben.
Allerdings konnte erst 1980 durch Bohrungen nachgewiesen werden, dass die bis dahin gängige Ansicht, das Schloss ruhe auf Holzrosten, nicht stichhaltig ist. Dagegen wurde unter einer Schlammschicht und einer gewachsenen Erdschicht eine mächtige Kiesschicht nachgewiesen, auf der das Sandstein-Fundament ruht.
16. Jahrhundert A b 1525 gehörte der Adelssitz dem Geschlecht von Rosenau und brannte im Bauernkrieg völlig aus. Dank der Finanzmittel des Bamberger Fürstbischofs Hans Veit von Würtzburg kam das Schloss 1575 in den Besitz dessen Famili. Zwischen 1596 und 1598 erlangte das Kernschloss im Wesentlichen seine jetzige äußere Gestalt. Zudem wird in den darauf folgenden Jahren der "äußere Ring" mit Torbau, Wirtschaftsgebäuden und Verwaltung (neu) errichtet.
Bei einem Besuch der Schlossanlage erkennt man noch heute, welche architektonische Meisterleistung vor 400 Jahren gelungen ist: So stehen drei Türme mit rundem, achteckigem und viereckigem Grundriss verhältnismäßig dicht beisammen und bilden trotz ungleicher Höhen und Aussehen mit den Zwischenbaukörpern ein harmonisches, eindrucksvolles Ganzes.
17. und 18. Jahrhundert I m späten 17. und 18. Jahrhundert mutierte die Wasserburg zu einem ansehnlichen Barockschloss im Innern. So zeugen der "Weiße Saal" mit der stuckverzierten Decke und dem Ölgemälde "Gerechtigkeit und Frieden" sowie das Spiegelzimmer mit dem Gemäldereigen der Josefsgeschichte noch heute von dieser Schaffensperiode. Da sich die Herren von Würtzburg unter Hans Veit IV. (1638-1703) wieder der katholischen Lehre zugewandt hatten, wurde auch die im Erdgeschoss des Südflügels liegende Schlosskapelle entsprechend umgestaltet.
Neu und der barocken Zeit entsprechend wurden Garten- und Parkanlagen angelegt und hergerichtet, die hölzerne Zugbrücke abgeschafft, steinerne Balustraden erschaffen und schließlich eine statische Sicherung mit Verstrebungen am Kernschloss durchgeführt. Diese eminent wichtige Maßnahme stabilisierte das aus den Fugen geratene Schloss, denn das Gebälk senkte sich bereits ab und die Türme gingen auseinander.
20. Jahrhundert I m November 1903 strahlte das Wasserschloss letztmals feudalen Glanz aus, als die Hochzeit Annies von Würtzburg mit Baron Theodor II. von Cramer-Klett festlich begangen wurde. Was Oberfranken an Adel, an höheren Würdenträgern besaß, war erschienen, um dem Brautpaar und dem allgemein beliebten Brauteltern seine Glückwünsche darzubringen. Nach der kirchlichen Trauung in der Schlosskapelle fanden die Hochzeitsfeierlichkeiten im "Weißen Saal" statt. Nach dem Tod des letzten männlichen Vertreters der von Würtzburg (1922) gelangte der Besitz an die Familie von Cramer-Klett.
Nach dem Ersten Weltkrieg verlor das in die Jahre gekommene Wasserschloss zunehmend an Bedeutung. Noch gegen Ende des Zweiten Weltkrieges beherbergte das mittlerweile unbewohnte und weitestgehend leer stehende Gebäude die ausgelagerten Frankfurter Bibliotheksbestände, außerdem wertvolle Kunstgegenstände der ehemaligen Kaiserstadt.
In den 1960er-Jahren, fristete das Schloss ein eher kümmerliches Dasein, war vom Zahn der Zeit arg gebeutelt, Geld und Motivation der Cramer-Klett'schen Erben für eine Rettung nicht vorhanden. Romantiker sprachen vom schlafenden Dornröschenschloss, Kritiker vom drohenden Verfall der Wasserburg.
Erst in den 1970ern wurde unter Initiative des damaligen Landrats Heinz Köhler das Mitwitzer Wahrzeichen aus seinem Schlaf wachgeküsst und zunächst der "Weiße Saal" saniert. "Es war nicht ganz einfach, das ,Ja‘ zur Sanierung für den Landkreis Kronach durch die Familie von Cramer-Klett zu erhalten", schrieb Köhler einmal. "Auf meinen ersten Brief an Freiherrn Benedikt von Cramer-Klett, in dem ich ihn um einen Termin bat, antwortete er zurückhaltend."
Dennoch erklärte sich der Baron zu einem Gespräch bereit. "Zugute kamen mir meine guten Beziehungen zur Familie von Cramer-Klett", so Köhler. Insbesondere Anne-Marie von Cramer-Klett (1910-1992) habe sich sehr für sein Ziel mit eingesetzt. Als Gegenleistung für die Erhaltung und den Unterhalt des Wasserschlosses erhielt der Landkreis ab 1978 für 99 Jahre ein Nutzungsrecht von den Eigentümern zugestanden.
Ich finde es gut, daß das Schloß jetzt der Allgemeinheit gehört. Ohne die Hilfe der Allgemeinheit wäre das Schloß vielleicht verfallen, und wenn der Kreis es schon erhält, sollte er es auch nutzen dürfen. Und der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein, eine gute Lebensqualität wird auch maßgeblich durch die Kultur geformt. Ich freue mich, daß dieser Kulturschatz jetzt uns allen gehört.
........ naja ...... es wäre noch schöner wenn die Allgemeinheit Millionen zahlt und es nicht nutzen dürfte .......
........ wer zahlt der nutzt es auch ...... hier die Allgemeinheit ....... bei 10 Millionen sowieso ...... logisch ...... da haben die Blaublütigen ihr marodes Gebäude super an den Landrat gebracht ...... ohje Löffler .......
Fehlt vielleicht den "Blaublütigen" das Geld?
Dieses Geld hätte Löffler und Co. sinnvoller ausgeben können ....... z.B. in sozialen Projekten oder an Bedürftige!
Und der Altlandrat Köhler ...... einfach nur peinlich!