Caritas-Kinderhort Kronach setzt sich neue Ziele

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Auch in der Ferienzeit steckt im Caritas-Kinderhort reichlich Leben. Die Mitarbeiterinnen (von links) Burcu Yapar, Anja Thomas und Leiterin Silke Leidner sorgen dafür, dass es den Sechs- bis 14-Jährigen nicht langweilig wird.
Auch in der Ferienzeit steckt im Caritas-Kinderhort reichlich Leben. Die Mitarbeiterinnen (von links) Burcu Yapar, Anja Thomas und Leiterin Silke Leidner sorgen dafür, dass es den Sechs- bis 14-Jährigen nicht langweilig wird.
Silke Leidner
Silke Leidner
 

Silke Leidner hat die Leitung im Caritas-Kinderhort Kronach übernommen. Zusammen mit ihrem Team will sie das Konzept der Einrichtung ändern. Der Montessori-Gedanke soll künftig eine große Rolle spielen.

Die Kinder tollen im großen Garten herum. Im geräumigen Innenbereich wird gemalt und gespielt. Bei den Kindern sitzen auch viele Erwachsene, denen der Nachwuchs Kaffee und Kuchen auftischt. Es ist die erste Feier im neuen Schuljahr. Und Groß und Klein genießen sie. Vor allem für Silke Leidner ist dieses fröhliche Miteinander eine Bestätigung, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.

"Es ist die erste Veranstaltung seit dem Leitungswechsel", sagt die neue Leiterin des Caritas-Kinderhorts. Da es heuer viele neue Hortkinder gibt und sich im Hort einiges getan hat, hat es sich ihrer Ansicht nach geradezu aufgedrängt, auf die Eltern zuzugehen und sie in die Einrichtung zu lotsen. "Es war richtig schön, die Eltern haben sich sehr positiv geäußert", freut sich Silke Leidner über die gelungene Feier.


Startschuss ist gegeben


Doch das Fest ist nur der Startschuss für eine Phase der Veränderung. Die neue Leiterin will ihre Erfahrung mit der Montessori-Pädagogik auch im Hort einfließen lassen. Im Mittelpunkt steht dabei für sie der Gedanke, den Kindern auf dem Weg zur Selbstständigkeit zu helfen. "Jedes Kind trägt ein Stück weit Verantwortung für sich selbst - und wir sind da, es zu begleiten, individuelle Hilfe zu bieten und das Kind in seinen Stärken zu bestärken." So sollen die Hortkinder lernen, sich auch selbst zu reflektieren.
Im Hort lasse sich dieses Ziel viel besser umsetzen, als mit den Kleinen in einem Kindergarten. Für die langjährige Kindergarten-Leiterin Silke Leidner war das ein ganz entscheidender Aspekt dabei, sich an die neue Herausforderung zu wagen.

"Die Kindergarten-Kinder waren meine Welt, aber die Stelle hier hat mich gereizt", gesteht Silke Leidner. Und sie ergänzt: "Ich habe diesen Schritt noch keinen Tag bereut."

Die Umstellung auf die Montessori-Pädagogik soll nach Leidners Vorstellung innerhalb der nächsten zwei Jahre vollzogen werden. Zum Teil stehen Montessori-Arbeitsmaterialien schon jetzt zur Verfügung. Aber nicht nur pädagogisch hat sich der Caritas-Hort in den vergangenen Monaten verändert. Das Team hat auch das Raumkonzept überarbeitet.


Neue Ideen umgesetzt


Viele neue Ideen wurden eingebracht, bei denen die Mitarbeiter stets versucht haben, sie aus dem Blickwinkel ihrer Schützlinge zu sehen. "Wir haben das Haus komplett umgestaltet", fasst Silke Leidner das Ergebnis mit einem Schmunzeln zusammen. Wohl wissend, dass noch viele Ideen - und damit ebenso viel Arbeit - vor dem Hort-Team liegt.

Bei der Umstrukturierung wurde beispielsweise besonderer Wert darauf gelegt, die Hausaufgabenbetreuung zu verbessern. Das Resultat der neuen Raumaufteilung ist, dass nun in vier Gruppen mit jeweils nur etwa zehn Kindern gearbeitet werden kann und der Nachwuchs auch nach den Hausaufgaben Zeit im entsprechenden Zimmer verbringen kann, um ungestört das Erlernte zu vertiefen. "So kann jetzt ruhiger gearbeitet werden, und die Kinder haben immer die gleiche Ansprechpartnerin, ehe sie dann in die Freizeit gehen", zeigt Silke Leidner die Pluspunkte des jetzigen Systems auf.


Eltern spielen wichtige Rolle


Eine wichtige Rolle misst die Leiterin aber auch den Eltern bei. Diese haben sich zum Teil schon sehr engagiert gezeigt. "Ein Mama erstellt gerade aus den Ideen der Kinder ein Logo für uns", verrät die Leiterin. "Und Thomas Porzelt hat uns zwei Teppiche spendiert." Das Team versucht, sich durch seine Arbeit zu revanchieren: durch ein vielseitiges Programm, auch in den Ferien, durch Projektarbeiten für die Kinder und ein großes Maß an Flexibilität.