Ein entlaufender Stier hat am Sonntagabend für Aufsehen im Frankenwald gesorgt. Weil das Tier nicht eingefangen werden konnte, musste es von einem Polizisten erschossen werden.
Ein Stier ist am Wochenende im Landkreis Kronach ausgebüxt und musste in der Folge von einem Polizisten erschossen werden. Das teilt die Polizei Ludwigstadt am Montag, 16. Juni 2025, mit.
Demnach habe ein ausgewachsener Stier die Beamten der PI Ludwigsstadt am Sonntagabend (15. Juni) in Atem gehalten. Das Tier war von einer Weide im Gemeindegebiet von Steinbach am Wald, zwischen Buchbach und Kehlbach, entflohen. Die Frankenwald-Gemeinde Steinbach liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Kronach.
Stierflucht bei Steinbach: Polizei muss Tier erschießen
Laut Polizeiangaben habe der Eigentümer die Polizei um Hilfe gebeten, weil sich das Tier äußerst aggressiv zeigte und sich nicht zur Weide zurückführen lassen wollte. Nachdem der Stier zunächst in Richtung eines angrenzenden Waldgebiets weitergezogen war, sei er wenig später auf einer Wiese im Bereich der "Langenauer Höhe" gesichtet worden.
"Ein Einfangen oder Betäuben des Tieres war nicht möglich", stellt die Polizei klar. Da zu befürchten gewesen sei, dass der Stier in Richtung einer der umliegenden Ortschaften weiterziehen und für Menschen gefährlich werden könnte, wurde er in Absprache mit dem Eigentümer durch einen ausgebildeten Polizeibeamten mit einem Schuss aus dem Gewehr erlegt. So konnte eine Gefahr für die Bevölkerung rechtzeitig abgewehrt werden.
Tierfluchten sind in Franken keine Seltenheit. Erst im vergangenen März 2025 kam es in Fürth zu einem ähnlichen Vorfall. Dort brach ein Rind beim Umladen von einem Anhänger aus. Nach einer stundenlangen Suche und einem Katz-und-Maus-Spiel über Wiesen und Felder nahm das Ereignis ein tragisches Ende, als das Tier nicht mehr eingefangen werden konnte. Die Polizei war im Dauereinsatz, während der Landwirt und die Helfer versuchten, das Tier zu sichern.
Im Mai sorgte eine über 100 Jahre alte Landschildkröte namens "Guggi" für Aufsehen in Coburg. Sie entkam aus ihrem Gehege in der Innenstadt, konnte jedoch rechtzeitig eingefangen werden, bevor sie Schaden nahm. Die Schildkröte, bekannt für ihre beeindruckende Größe und ihren langen Lebensweg, hatte sich während ihrer Flucht in einem Zaun verfangen. Eine spektakuläre Rettungsaktion wurde erforderlich, um das Tier zu befreien. Eine weitere bemerkenswerte Geschichte hatte sich im Januar ereignet, als die vermisste Katze Lucy aus dem Tiergarten Nürnberg nach fünf Wochen wiedergefunden wurde. Sie war Mitte Dezember 2024 verschwunden und hatte sich in der Umgebung versteckt. Schließlich konnte sie wohlbehalten zu ihrer Heimat zurückgebracht werden. Die Freude bei den Verantwortlichen war groß, da Lucy als wichtiger Teil des Tiergartens gilt. sl/dpa