Bier- wird zur Ballkönigin

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Tina-Christin Rüger im Gespräch mit uns. Foto: Hendrik Steffens
Tina-Christin Rüger im Gespräch mit uns. Foto: Hendrik Steffens
Einige Impressionen aus dem Bierköniginnen-Leben von Tina-Christin Rüger Fotos: privat
Einige Impressionen aus dem Bierköniginnen-Leben von Tina-Christin Rüger Fotos: privat
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Tina-Christin Rüger ist Donnerstagabend beim Wiener Opernball. Doch das ist nur einer von vielen Terminen, die die Bayerische Bierkönigin in ihrer Amtszeit, die schon zur Hälfte rum ist, erlebt hat.

Mehr als 60 offizielle Termine hat Tina-Christin Rüger als Bayerische Bierkönigin absolviert. Immer hat sie dabei nicht nur ihre Krone getragen, sondern auch eines ihrer mittlerweile insgesamt zehn Dirndl.

Eins solches kann sie heute Abend aber definitiv nicht anziehen. Denn heute ist Tina-Christin Rüger zu Gast beim Wiener Opernball.

Nein, nicht als "Gschpusi" von Baulöwe Richard Lugner. Sondern als Bayerische Bierkönigin. Durch Kontakte, die sie als solche geknüpft hat, hat es sich ergeben, dass sie heute Abend über den roten Teppich in Wien schreitet. Beim Oktoberfest der deutsch-österreichischen Handelskammer im Oktober in Wien hat Tina-Christin Rüger Hauptgeschäftsführer Thomas Gindele kennengelernt, ist mit ihm auch auf den bekannten Opernball zu sprechen gekommen. "Das wäre ein Kindheitstraum von mir", hat Tina zu ihm gesagt und daraufhin hat Gindele ihr zwei Karten für den Wiener Opernball angeboten.

Statt Dirndl trägt sie diesmal aber ein Abendkleid. "Es ist bodenlang, hat die königlichen Farben, damit es auch zu meiner Krone passt: beige und taupeblau. Und den letzten königlichen Schliff verpassen dem Kleid noch die Designerinnen, die, neben Berzaghi&Freymann Couture, auch viele meiner Dirndl genäht haben: die Schwestern Anna-Lena und Nora Jeske." Und statt Flechtfrisur ist diesmal Hochsteckfrisur angesagt. "Schon früh morgens, bevor es Richtung Wien geht, steckt mir Karolin Söhnlein die Haare festlich zusammen - wie es sich für einen Opernball gebührt", zeigte sich Tina im Vorfeld schon ganz aufgeregt.

Ob sie denn auch so galant übers Parkett schweben wird? Tina-Christin schmunzelt. "Vermutlich ist es da zu eng, dass jeder Platz zum Tanzen findet", sagt sie. Für einen Auffrischkurs vorher hat die Zeit für sie und ihre Begleitung nicht mehr gereicht. Immerhin ist die, seit Tina-Christin Bierkönigin ist, knapp bemessen. Mittlerweile hat sie mehr als die Hälfte ihrer Amtszeit herum. Am 18. Mai wird die neue Bierkönigin gewählt. Die Kronacherin sieht das mit gemischten Gefühlen. Sicherlich wird sie dann wieder mehr Freizeit haben, allerdings findet sie es sehr schade, dass es nun in den Endspurt geht, hat sie sich doch gerade eingelebt und viele Kontakte geknüpft.

Das ist es auch, was ihr so gut an ihrer Tätigkeit gefällt. "Gerade mit Brauereifamilien sind richtig freundschaftliche Verhältnisse entstanden", erzählt sie. Und immerhin hätte sie sich auch nicht träumen lassen, so gute Kontakte zu Innenminister Herrmann oder Landwirtschaftsminister Brunner und vielen anderen zu haben.
Ihre schönsten Termine? "Das ist schwer zu sagen. Aber besonders toll ist es immer, wenn ich in der Heimat Termine habe, wie beim Kronacher Freischießen, weil die Menschen hier einfach so stolz sind. Und mit Auftritten hier kann ich auch etwas zurückgeben dafür, dass die Leute hier mich gewählt haben." Tina erinnert sich beispielsweise an den Empfang, den es gleich nach ihrer Wahl in ihrem Heimatort Neuses gegeben hat und bei dem alle heimischen Brauereien zusammengewirkt haben. Neben den über 60 offiziellen Terminen haben noch zahlreiche weitere, kleinere Termine angestanden. Zu spät gekommen sei sie nie, aber auch nie zu früh, erklärt sie mit einem Lachen und erinnert sich, wie sie in allerletzter Sekunde auf den Wagen zum Wiesn-Umzug aufgesprungen ist. "Die Raststätten entlang der A9 kenne ich mittlerweile alle, weil ich es schon gewohnt bin, mich immer unterwegs fertig zu machen."

Mindestens genauso schön wie den Wiesn-Umzug hat sie aber den anlässlich des Straubinger Gäubodenfestes in Erinnerung. "Da hatte ich den Muskelkater meines Lebens", erinnert sich Tina-Christin Rüger und klärt auf: "Eine Stunde lang hab ich in der einen Hand meinen sechs Kilo schweren Steinkrug gehalten, in der anderen die Zügel des Brauereigauls." Interessant sei für sie, was für Kontakte bei all den Terminen entstehen. "Dafür bin ich beispielsweise von der Karmeliten-Brauerei gebucht worden. Die Inhaber sind gebürtige Kronacher, wie ich erfahren habe."

Auch Dauergrinsen kann Tina-Christin mittlerweile perfekt, schließlich muss sie bei den Auftritten ja stets lächeln - auch wenn sie mal nicht so gut gelaunt ist oder einen stressigen Arbeitstag hinter sich hat.
Was sie nach dem 18. Mai machen wird, wenn ihre Amtszeit als Bayerische Bierkönigin vorbei ist? "Mehr Sport", kommt es bei Tina-Christin wie aus der Pistole geschossen. Immerhin habe sie als bayerische Bierkönigin ein paar Kilo zugenommen - nicht aber etwa wegen des Bieres, sondern vielmehr wegen der deftigen bayerischen Spezialitäten, die es es bei den einzelnen Anlässen gibt. "Ich liebe deftiges bayerisches Essen und leider gibt es das oft auch zu später Stunde bei Veranstaltungen", gesteht die Bierkönigin. Doch natürlich will sie nicht nur sporteln, sondern freut sich auch darauf, wieder mehr Zeit für Familie, Freunde und andere Hobbys und Herausforderungen zu haben. Aber auch in Sachen Bier will sie weiter aktiv bleiben. "Ich stehe mit der Bierakademie in Verbindung. Es gibt viele Ideen und Angebote, aber es ist noch nichts spruchreif. Ich will mich auf jeden Fall weiter für das bayerische Bier einsetzen, es wäre viel zu schade, um das ganze Fachwissen, das ich jetzt habe."
Doch immerhin hat Tina-Christin Rüger ja noch gut drei Monate als amtierende Bierkönigin vor sich. So lange wird sie sicherlich von einem Termin zum nächsten brausen - und Interessierte können auf der Facebook-Seite der Bayerischen Bierkönigin stets verfolgen, was sie als solche so alles erlebt.

"Das alles ginge natürlich nicht ohne die Unterstützung meiner Chefs und Arbeitskollegen", weiß dies die Disponentin der Intergrierten Leitstelle Coburg dies zu schätzen.