Schauspieler und Sänger Sebastian Smulders macht derzeit Halt in Kronach und wirkt bei allen Stücken mit.
Als verträumter Liebhaber, Dorfsheriff, Maronimann oder Oberförster. Sebastian Smulders hat bei den Rosenberg Festspielen viele verschiedene Rollen in allen drei Stücken zu meistern: "Ich bin sehr froh darüber und es macht Spaß, im Wechsel zu spielen", berichtet der erfahrene Schauspieler über seine große Leidenschaft: "Schauspielerei gibt die Möglichkeit in Charaktere oder Figuren einzutauchen", beschreibt der 34-Jährige seine Faszination für eine ganz persönliche Berufswahl.
Das Besondere daran sei, dass man viele Persönlichkeiten privat gar nicht entdecken könne: "Du kannst alles sein, das ist das Tolle." Schauspiel im Vordergrund: "Tanz der Vampire, Frühlings Erwachen, The Sound of Music, The Rocky Horror Picture Show", zählt der Berliner seine größten Projekte auf, die nach seinem Studium an der Universität der Künste in Berlin folgten.
Schon als Kind wollte der Musicaldarsteller in möglichst unterschiedliche Rollen schlüpfen: "Ich wollte so vieles sein, Indiana Jones zum Beispiel", erinnert sich Smulders zufrieden zurück und erklärt weiterhin, dass er wisse, worauf es letztendlich ankomme. Denn bei all den unterschiedlichen Charakteren sei es immer wichtig, bei sich zu bleiben: "Das Verrückte ist, dass man alles von sich herausnimmt. Schauspiel ist ja immer aus sich selbst schöpfen."
Und das bereite dem Berliner große Freude: "Ich singe und spiele gerne. Wenn man das optimal verbinden kann, ist es perfekt", beschreibt er seine Präferenz für die Schauspielerei.
Eine Herausforderung
"Mamma Mia" oder "Cats" wären hingegen nicht unbedingt die Favoriten des Darstellers.
Ganz unbewusst habe Smulders von klein auf im Schulchor oder der Theater AG mitgewirkt: "Ich habe das nie als Beruf gesehen. Irgendwann wurde es aber dann konkreter. Weil ich gerne gesungen und gespielt habe, bin ich zum Musical gekommen."
Sebastian Smulders ist in der Eifel geboren, im Rheinland aufgewachsen und hat in Berlin seine Wahlheimat gefunden.
An Kronach und der Festspielstätte reizt den Musicaldarsteller vor allem die Kulisse: "Das ist Wahnsinn. Ich habe noch nie so Open-Air gespielt". Zwar kenne er Auftritte, die nicht überdacht seien, aber hier in Kronach sei es noch einmal anders: "Die Wiese, der Baum und die tolle Kulisse von Kronach dahinter." Nicht nur optisch seien diese Bedingungen eine Herausforderung: "Das macht auch im Spielen einen Unterschied. Normalerweise hat man Bühnenbild.
Hier muss man einfach alles spielen und das ist eine Herausforderung."
Seitdem Sebastian Smulders in Kronach angekommen ist, hatte er noch keinen Tag frei. "Seit 30. Mai probieren wir jeden Tag ein anderes Stück. Das wird sich bis zum 18. Juli auch nicht ändern", atmet der Berliner schwer auf. Das hin und her springen zwischen verschiedenen Stücken sei besonders stressig: "Ich habe meinen Hund dabei und gehe viel mit ihm spazieren. Das hilft mir sehr."
Auf dem Jakobsweg
Und so sehr Smulders seine täglichen Rundgänge auf der Festung Rosenberg genießt, so sehr sehnt er sich auch mal nach einem Tapetenwechsel: "So schön Kronach auch ist, ich freue ich mich schon darauf, einfach mal wieder rauszukommen." Nach der Festspiel-Saison plant der sportliche Schauspieler nach Portugal zu gehen: "Ich werde den Jakobsweg laufen", erzählt er mit Augen der Vorfreude.
Entspannt, geerdet und mit freiem Kopf geht es dann im September schon wieder mit den nächsten Proben für das Mozart-Musical in Shanghai weiter. "Wir proben erst in Deutschland und dann geht es von Dezember bis Mitte Januar nach China."
Momentan genießt Sebastian Smulders aber noch den Sommer auf der Festung und ist guter Dinge: "Es ist toll zu sehen, wenn die Ränge voll sind. Ich habe einen guten Eindruck davon." Auch vom Kronacher Publikum ist er begeistert: "Die Zuschauer sind sehr mitgegangen, haben toll reagiert und ich glaube, dass das Feedback an den Premieren ganz gut war."