Der TSV Weißenbrunn organisiert jedes Jahr eine IVV-Wanderung. - auch, um ein paar Euro für die Vereinskasse zu verdienen.
Bereits seit 1978 organisiert Abteilungsleiter Günter Kaim die IVV-Wanderungen für den TSV Weißenbrunn. "Ich kenne die Umgebung wie meine Hosentasche", sagt er selbst. Der Internationale Volkssportverband (IVV) und der daraus hervorgegangene Deutsche Volkssportverband (DVV) haben die Förderung gemeinsam durchgeführter sportlicher Aktivitäten im Kontext Breitensport als Ziel.
Eine Haupteinnahmequelle
Für einen Verein ist die IVV-Wanderung aber auch eine der Haupteinnahmequellen im Kalenderjahr. Denn wer an der Wanderung teilnimmt, zahlt eine Startgebühr von zwei Euro. Dafür erhält der Teilnehmer eine Startkarte, um unterwegs an Stationen verpflegt zu werden. "Zusätzlich ist der Wanderer haftpflicht- und unfallversichert", erklärt Kaim. Rund 1200 Wanderer melden sich jährlich für die Veranstaltung an. "Für die heutige Zeit ist das noch eine gute Zahl", sagt Kaim.
Damit die Teilnehmer gut versorgt sind, muss Kaim eine Menge organisieren. Der Verband schreibt vor, dass der Veranstalter eine Strecke über zehn Kilometer anbieten muss. Beim TSV Weißenbrunn gibt es zusätzliche eine Strecke über fünf Kilometer und eine über 20 - alternative Angebote, die bei solchen Wanderungen üblich sind. Insbesondere die Kurzstrecke über fünf Kilometer erfreut sich immer größerer Beliebtheit. "Die Wanderfamilie wird eben immer älter", sagt Kaim. "Die 20 Kilometer laufen dagegen nur noch Idealisten, die es gesundheitlich auch können."
Arbeit beginnt ein halbes Jahr früher
Über die Streckenführung macht sich Kaim etwa ein halbes Jahr vor der Veranstaltung Gedanken. Start- und Zielbereich ist die Leßbachtal-Halle. Unterstützung bekommt der Abteilungsleiter von seinem Sohn. "Jemand muss die Strecken ja ablaufen", sagt Kaim. Alleine ist es mühsam - und der Jüngste sei er auch nicht mehr, wie er sagt.
Bei der Streckenbegehung müssen stets folgende Fragen berücksichtigt werden: Ist die Strecke überhaupt begehbar? Müssen Säuberungsmaßnahmen durchgeführt werden? Ist irgendetwas eingezäunt? Ein ziemlicher Aufwand bereits im Vorfeld der Veranstaltung. Doch nicht alle Vereine machen sich diese Mühe. "Manche fahren die Strecke mit dem Auto ab, um sie auszuschildern", sagt Kaim. "Es ist aber nicht meine Intention, dies so zu machen."
Streckenplan für das Landratsamt
Stehen die Strecken fest, müssen diese vom Landratsamt genehmigt werden. Sechs Wochen vor der Wanderung kriegt die Behörde einen Streckenplan. Das Landratsamt gibt entsprechende Auflagen vor, beispielsweise wie Straßenüberquerungen abgesichert werden müssen.
Zusätzlich werden die Polizei und die Jagdpächter über die Streckenführung informiert. Insbesondere mit den Jagdpächtern muss Kaim klären, ob die vorhergesehen Routen möglich sind. Bei Wildschutzgebieten werde es nämlich schwierig, weiß der Organisator.