Bei den Ladezeiten muss ein Umdenken stattfinden

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Frank Berlips von der Energievision Frankenwald.Foto: Rebecca Vogt
Frank Berlips von der Energievision Frankenwald.Foto: Rebecca Vogt

Frank Berlips von der Energievision Frankenwald ist Mitarbeiter im Leader-Kooperationsprojekt "E-Lenker sind Zukunftsdenker". Im Interview mit dem FT vergleicht er unter anderem die Kosten eines Elektroautos mit denen anderer Pkw.

Wie lange dauert es, bis sich die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs bezahlt macht?

Frank Berlips: Das kann man nicht pauschal sagen. Es kommt auf die Art und Weise der Nutzung an. Welche Strecken fahre ich? Wie fahre ich? Wo lade ich? Wer zum Beispiel eine Photovoltaik-Anlage auf seinem Hausdach hat, bekommt aktuell noch zwölf Cent pro Kilowattstunde als Einspeisevergütung. Anstatt nun den Strom ins Netz einzuspeisen, könnte man ihn zum Laden des Elektrofahrzeugs verwenden. Ein typisches Elektroauto benötigt auf 100 Kilometern etwa 15 kWh. Somit lägen die Kosten für diese Strecke bei rund 1,80 Euro. Das ist natürlich sehr günstig.

Wie sieht es generell mit den Kosten im Vergleich zu Dieseln und Benzinern aus?

Die Betriebskosten von Elektrofahrzeugen sind deutlich geringer. Außerdem sind Elektrofahrzeuge von der Steuer befreit. Was die Versicherung betrifft, gibt es keine signifikanten Unterschiede zu den klassischen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Die Anschaffungskosten für E-Fahrzeuge hingegen sind deutlich höher. Was auf der Kostenseite noch interessant ist, sind die Wartungskosten. Diese liegen bei etwa der Hälfte. Man muss an Elektrofahrzeugen ja zum Beispiel keinen Motorölwechsel vornehmen.

Stehen einer weiteren Verbreitung der Elektrofahrzeuge die Ladezeiten entgegen?

Wir sind alle vom Verbrennungsmotor gewohnt, erst dann zu tanken, wenn der Tank auch wirklich fast leer ist. Beim Elektrofahrzeug muss man sicherlich etwas umdenken. Überall, wo man vielleicht eine halbe Stunde Zeit hat und eine Ladesäule in der Nähe ist, macht es Sinn, nachzuladen. Ein Elektroauto fährt man nicht bis es nur noch 10, 15 oder 20 Prozent der Restladung hat. Man muss da laden, wo sich die Gelegenheit dazu bietet. Dann ergibt sich das Thema Ladezeiten gar nicht. Auf der Autobahn beziehungsweise für längere Strecken wird man natürlich Schnellladesysteme brauchen, die es ja teilweise auch schon gibt.