Beeindruckende "Drohnen"-Aufnahmen aus Kronach

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Jörg Dorsch (links) steuert meist den Quadrocopter, Christian Olgemöller den Hexacopter. Foto: Friedwald Schedel
Jörg Dorsch (links) steuert meist den Quadrocopter, Christian Olgemöller den Hexacopter. Foto: Friedwald Schedel
Das Gimbal-System richtet die Kamera immer auf den gleichen Punkt, egal, wie sich der Copter bewegt. Es gibt also keine verwackelten Bilder. Foto: Friedwald Schedel
Das Gimbal-System richtet die Kamera immer auf den gleichen Punkt, egal, wie sich der Copter bewegt. Es gibt also keine verwackelten Bilder. Foto: Friedwald Schedel
 
Foto: Jörg Dorsch
Foto: Jörg Dorsch
 
Foto: Jörg Dorsch
Foto: Jörg Dorsch
 
Foto: Jörg Dorsch
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Foto: Jörg Dorsch
Foto: Jörg Dorsch
 
Foto: Jörg Dorsch
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Foto: Jörg Dorsch
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Foto: Jörg Dorsch
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Foto: Jörg Dorsch
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Die Copter sind mit GPS ausgerüstet. Foto: Friedwald Schedel
Die Copter sind mit GPS ausgerüstet. Foto: Friedwald Schedel
 
Foto: Friedwald Schedel
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Foto: Jörg Dorsch
Foto: Jörg Dorsch
 
Foto: Jörg Dorsch
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Foto: Jörg Dorsch
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Foto: Jörg Dorsch
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Foto: Jörg Dorsch
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Zwei Kronacher lassen ihre Fluggeräte steigen, um zu fotografieren und zu filmen. Quadrocopter bzw. Hexacopter werden mit Akkus angetrieben. Mit GPS werden die kleinen Fluggeräte auf Kurs gehalten. Sie können eigentlich nicht abstürzen.

Jörg Dorsch und Christian Olgemöller brauchen in ihren Berufen als Parkettleger und Fotograf Fingerspitzengefühl. Und die beiden sind trotz ihrer Erfolge auf dem Boden geblieben. Aber manchmal heben sie ab.

Genau genommen nicht sie, sondern ihre neuesten Spielzeuge namens Quadrocopter und Hexacopter. Das sind jüngst in Mode gekommene Modellhubschrauber mit vier bzw. sechs Rotoren. Diese elektrisch betriebenen Fluggeräte - jeder Rotor verfügt über einen Mini-Elektromotor - haben Kameras angeschnallt, mit denen man die Welt aus der Vogelperspektive betrachten kann. Dabei kann man vom Boden aus von Video auf Einzelbild umstellen. "Das macht richtig Spaß, den Copter fliegen zu lassen", schwärmen die beiden Hobbypiloten.

Der 39-jährige Jörg Dorsch und sein 36-jähriger Kumpel Christian Olgemöller kommen aus der Modellflugszene.
Viele Jahre haben sie die mit einem getunten Benzingemisch betriebenen Modellflugzeuge und -hubschrauber kreisen und kreischen lassen, denn die Benzinmotoren sind ziemlich laut. Doch vor Kurzem hat sie die Copterwelle erwischt und angesteckt. Zuerst schaffte sich der Ältere den mit Kamera etwa 850 Euro teuren und ein Kilo schweren Quadrocopter an. Später legten sie für den drei Kilo schweren Hexacopter etwa 3000 Euro auf den Tisch. Beide Fluggeräte sind mit Kameras ausgestattet. Bei der teuren Version kann man auf dem Display des Monitors am Steuergerät sehen, was der Copter gerade im Blick hat, bei der kostengünstigeren Variante übernimmt das Handy diese Funktion.


Wunderwerke der Technik

Wenn wir zusammen fliegen, dann steuert einer den Copter, der andere die Kamera", verdeutlicht Christian Olgemöller die Teamarbeit. Die Fluggeräte sind zwar mit GPS ausgerüstet, aber es gehört schon ein feines Händchen dazu, die kleinen Wunderwerke der Technik punktgenau zu steuern. "Ein Windstoß macht dem Copter nichts aus, denn er hält dank GPS seine Position millimetergenau", zeigt Jörg Dorsch und schubst seinen auf Augenhöhe vor ihm surrenden Quadrocopter immer wieder an, doch der kehrt sofort auf seine ursprüngliche Position zurück. So können sich die beiden Männer bis auf wenige Zentimeter an Mauern, Windräder, Hochspannungsmasten herantasten, um per Video nach eventuellen Schäden zu suchen. Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Copter, viel günstiger als Gerüst, Kran oder Kletterer.

Damit das Bild nicht verwackelt ist, gibt es weitere Elektronik: Das Gimbal-System hält die Kamera immer exakt in die gleiche Richtung, egal, ob der Copter wackelt oder sich dreht.


Der Akku ist leer

Doch das Flugvergnügen ist jeweils nur von kurzer Dauer. Nach zehn bis zwölf Minuten ist der Akku im Copter leer und die Zeit ist schneller um als man an den Joysticks denkt. Abstürzen können die Flieger trotzdem nicht, denn die Geräte haben das so genannte "Coming-Home-System" eingebaut. Wenn der Strom zur Neige geht, dann kehrt der Copter brav an den Startplatz zurück, landet sicher und stellt die Rotoren ab, egal, was der Mensch an der Steuerung anstellt. Sicher ist sicher. Das Gleiche gilt, wenn der Flieger aus der Funkreichweite gerät, bei Nebel oder in der Nacht. Auch da geht's schnurstracks zum Startplatz zurück, denn das kleine Elektronikwunder hat sich dank GPS gemerkt, wo es auf die Reise geschickt worden ist. Starten oder landen können sie fast überall. Es reichen vier Quadratmeter, notfalls sogar ein Autodach.

Überall dürfen die beiden Flieger ihrem Hobby jedoch nicht frönen. Das Luftfahrtbundesamt hat ihnen eine Aufstiegsgenehmigung für Bayern erteilt, außer über Menschenansammlungen oder Justizvollzugsanstalten. Besonders bei ihrem jüngsten Flug von der Festung Rosenberg aus mussten sie auf letztere Einschränkung besonders achtgeben, denn nach dem Ausbruch zweier Männer aus dem Kronacher Gefängnis und der Flucht eines Gefangenen in Coburg sind die Bewacher der Straftäter im Moment besonders sensibilisiert.