Der Vorschlag der Freien Wähler, statt der B 173 die B 303 als Autobahnanbindung auszubauen, sorgte auch in der Kreisausschusssitzung für eine heftige Diskussion. Landrat Oswald Marr (SPD) will "das eine tun, ohne das andere zu lassen".
Zwei Straßen. Eine Stimme. In der Diskussion um die Autobahnanbindung Kronachs - jüngst erklärten die Freien Wähler, dass ihrer Meinung nach die Anbindung über die B 303 sinnvoller wäre als die über die B 173 - hat am Montag Landrat Oswald Marr (SPD) ein Machtwort gesprochen: "Wir sollten das eine tun und das andere nicht ganz lassen. Den Ausbau der B 173 aufzugeben wäre fatal.
Seit Jahrzehnten bemühen wir uns darum. Jetzt stehen wir kurz davor. Wir brauchen diese Nord-Süd-Verbindung dringend", schlug er damit in die gleiche Kerbe wie CSU-Fraktionsvorsitzender Bernd Liebhardt, der das Thema unter dem Punkt "Sonstiges" noch einmal auf den Tisch gebracht hat und darum bat, dass doch "alle politischen Kräfte mit einer Stimme sprechen" mögen.
Wie berichtet, haben die Freien Wähler eine Resolution verfasst, in der sie sich für den vierspurigen Ausbau der B 303 und damit die
Anbindung an die A 73 über die Anschlussstelle bei Ebersdorf aussprechen. Die Abgeordneten Jürgen Baumgärtner und Hans Michelbach (CSU) wiesen diesen Vorschlag entschieden zurück. Er komme zu spät, der Bundesverkehrswegeplan werde in den nächsten Wochen verfasst, der Alternativvorschlag gefährde nur die Aufnahme des Projektes "Ausbau der B 173". Dies unterstrich Liebhardt gestern in der Kreisausschusssitzung.
FW-Fraktionsvorsitzender Peter Hänel erklärte, dass die Freien Wähler "auch nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen sind". Nach Erachten der Freien Wähler sei die Variante Ausbau B 303 besser zu bewerkstelligen als der der B 173.
"Wenn ich sehe, was sich auf der B 303 zwischen Theisenort und Ebersdorf an Verkehr bewegt, dann ist das für einen Autobahnzubringer aber völlig unzureichend.
Wir brauchen auch einen besseren Autobahnzubringer nach Ebersdorf und zwar in der Form 2+1. Das konkuriert nicht mit dem Ausbau der B 173, weil es bei dem Ausbau der B 303 als Autobahnzubringer lediglich um eine dritte Spur auf Teilabschnitten geht", erklärte der Landrat, dass man sowohl den baldmöglichen Ausbau der B 173 verfolgen, zugleich aber auch für Verbesserungen auf der B 303 eintreten müsse.
Hänel betonte, dass es bei dem Vorschlag um eine Alternative zum Ausbau der B 173 ginge. Das wollte Marr jedoch so nicht akzeptieren: "Wenn der Antrag in den Kreistag kommt...", setzte er an, wurde bei seinen Ausführungen aber mit einem "Um Gottes Willen" von Liebhardt unterbrochen. Daraufhin entgegnete Hänel "Was denn? Ihr stellt doch auch genug Anträge!" - "Aber mit Verstand", warf darauf SPD-Fraktionsvorsitzender Richard Rauh noch ein.
Er gab der CSU-Fraktion und Landrat Oswald Marr recht: "Wenn wir hier ein Kehrtwende machen, rennen wir ins offene Messer. Was uns Franken auszeichnet ist die Uneinigkeit, deshalb erreichen wir so wenig."
Das Argument Hänels, dass in Berlin nicht interessiere, was die Kreisverbände zu den Straßenbaumaßnahmen sagen, sondern nach fachlichen Kriterien über die Aufnahme eines Vorhabens in den Bundesverkehrswegeplan entschieden wird, zeigte sich Liebhardt verständnislos. "Wenn man selbst Erfahrung hat mit dem Bau von Umgehungen", spielte er darauf an, dass die Ortsumgehung Wallenfels in Hänels Amtszeit als Bürgermeister gebaut wurde, "dann sollte man doch wissen, wie es in Berlin läuft". Deshalb wollte er, dass die Freien Wähler auf ihren Antrag ganz verzichten.
"Man sollte den Ausbau der B 303 schon forcieren", widersprach der Landrat und schlug damit vor, den Antrag entsprechend zu ändern.
"Aber nicht als Alternative", erwiderte Liebhardt.
"Nein, als Zubringer", unterstrich der Landrat noch einmal seine Forderung, "das eine zu tun, ohne das andere zu lassen", den Ausbau der B 173 also weiter zu forcieren und parallel zu fordern, die B 303 als teilweise dreispurigen Zubringer auszubauen.
Respekt, endlich mal ein guter Vorschlag.
Aber ich befürchte, dass Anwohner der B 303 auf die Barrikaden gehen und vielleicht auch seltene Vögel oder andere geschützte Tiere analog des Ausbaus der B173 auftauchen.
Was so einfach aussieht ist meistens bei der Umsetzung dann nicht mehr so einfach. Die rechtlichen Dinge sind auf den Weg gebracht und sollten nun weiterverfolgt werden. Eine Neue Variante würde uns wieder um Jahrzehnte zurückwerfen.
Endlich kommt Bewegung in die Sache. Interessant wie logisch gute Vorschläge von der CSU niedergetrampelt werden. Und das nur um die Fehler aus voran gegangenen Tagen ihrer Mandatsträger zu vertuschen. Baumgärtner macht gute Arbeit ist ok, aber warum soll diese absolut gute und Vernünftige Variante nicht verfolgt werden wenn es damit scheinbar nachweislich schneller geht. Seit über 30 Jahren den Erfolg der kürzesten Autobahn Deutschlands, das will schon was heißen. Bravo, jetzt wo endlich mal ein Vorstoß in die andere Richtung gemacht wird, kommt hoffentlich Fahrt in die Sache. Hierbei ist es für den Normalbürger aus Kronach wurscht ob über Lichtenfels oder über Ebersdorf, Hauptsache es kommt endlich was!!!
Super Eingabe von den FW Kreisverband, lasst euch nicht niederreden. Betroffene Hunde bellen!!! Jahrzehnte keine Bewegung bzw. nichts vorwärts bringen, jetzt plötzlich in trockenen Tüchern - wie viele Jahre wollen die uns noch veräppeln.