140 Menschen aus Oberfranken wurden am Montag in Kronach dafür ausgezeichnet, dass sie mindestens 75-mal Blut gespendet haben. Einer von ihnen ist Klaus Kübrich aus Nordhalben.
Klaus Kübrich ist bescheiden. Weswegen er schon 125-mal Blut gespendet hat? Er zuckt nur mit den Achseln und lächelt verlegen. 1976 spendete er zum ersten Mal, seitdem versucht er, im Jahr sechsmal zu gehen - "wenn es möglich ist", sagt Kübrich. "Es geht mir ums soziale Engagement, ich bin auch in der Feuerwehr. Blutspenden ist für mich deswegen ein Muss. Wenn ich nicht spenden kann, fühle ich mich krank", erzählt der Nordhalbener. Blut werde eben immer gebraucht.
Rund 140 Menschen aus den oberfränkischen Landkreisen Kronach, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Hof, Kulmbach und Lichtenfels wurden gestern im Kronacher Schützenhaus dafür ausgezeichnet, dass sie 75-mal oder öfter ihr Blut gespendet haben. Einige der Geehrten erreichten die Zahl von 175 Blutspenden.
Georg Götz, Geschäftsführer des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), dankte ihnen dafür und betonte, wie wichtig ihr ehrenamtliches Engagement sei: "Allein durch Ihre regelmäßigen Blutspenden können Therapien und Behandlungen, bei denen Transfusionen notwendig sind, überhaupt erst durchgeführt werden." Denn Blut könne nach wie vor nicht künstlich hergestellt werden.
Um dennoch an die lebenswichtige Körperflüssigkeit zu gelangen, ist das BRK jeden Tag mit durchschnittlich 22 mobilen Entnahmeteams in 64 bayerischen Landkreisen unterwegs. 500 Milliliter ergibt eine Spende - 2400 werden in Bayern gebraucht - jeden Tag. Rund 20 Prozent aller Konserven werden für die Therapie von Krebspatienten benötigt. Von den ausgezeichneten Spendern sprach Götz deswegen als "stille Helden des Alltags", die er bat, weiterzumachen und auch junge Leute dazu aufzurufen.
Dies sei wichtig, da der Bedarf an Blutkonserven "auf Grund des technischen Fortschritts und der älter werdenden Bevölkerung sogar noch ansteigen" werde.
Christa Prinzessin von Thurn und Taxis, Präsidentin des BRK, schloss sich dieser Forderung an: "Lassen Sie nicht nach, Blut zu spenden und rühren Sie die Werbetrommel bei unseren jüngeren Bürgern, denn uns fehlt der Nachwuchs." Ob der Anwesenheit so vieler "Wiederholungstäter" zeigte sich sich die BRK-Präsidentin aber optimistisch. Sie sah darin gar einen Beweis darin, "dass bürgerschaftliches Engagement hier in Oberfranken wirklich gelebt wird".