ASB fasst Fuß in der Kreisstadt

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Früher Autohaus, künftig Unterkunft für den Arbeiter-Samariter-Bund: Das Gelände der Firma Eisenträger in der Siechenangerstraße in Kronach. Foto: Marian Hamacher
Früher Autohaus, künftig Unterkunft für den Arbeiter-Samariter-Bund: Das Gelände der Firma Eisenträger in der Siechenangerstraße in Kronach. Foto: Marian Hamacher

Der Arbeiter-Samariter-Bund wird um einen Standort in Kronach erweitert. Der Sozialverband bezieht das Gelände der früheren Firma Eisenträger.

Zeitmangel, Personalmangel, Nachwuchsmangel - in der Pflege fehlt es momentan an allen Ecken und Enden. In Kronach hat es der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) jetzt zumindest geschafft, ein weiteres konkretes Problem anzugehen: den Platzmangel.

Zu Beginn der Woche wurde bekannt, dass der Sozialverband das Gelände samt Gebäude der ehemaligen Firma Eisenträger erworben hat. Mitte Februar soll die offizielle Übergabe stattfinden. Ingo Holzmann, Bereichsleiter Ambulante Dienste und Ehrenamt beim ASB, erklärt am Dienstag auf FT-Anfrage den simplen Grund für die "Expansion": "Wir haben in unseren beiden Häusern ganz einfach Platznot."


"Ein Filet-Stück"

Der ASB betreibt zwei Seniorenheime in Rothenkirchen und Marktrodach und eine Sozialstation mit Fahrdienst für behinderte und kranke Menschen. Im Herzen der Kreisstadt sollen nun unter anderem die Geschäftsstelle und der Patientenfahrdienst untergebracht werden. Auf der Suche nach einem adäquaten Standort sei man schon länger gewesen, so Holzmann. "Jetzt hat sich das verwirklichen lassen - und dann auch noch mit so einem Filet-Stück."

Für das Gelände an der Siechenangerstraße (schräg gegenüber der "Frischen Quelle) spreche vieles, doch vor allem sei der attraktive Standort inmitten der Stadt ein gewichtiger Faktor. "Wir wollen erreichbar sein für den Bürger", so Holzmann.

Zudem bringt der Umzug für den Patientenfahrdienst eine große Erleichterung durch kürzere Fahrwege mit sich. Ein regelmäßiges Ziel sei die Helios-Frankenwaldklinik in Kronach, die nun viel schneller zu erreichen sei. Seit der ASB den Fahrdienst vor zwei Jahren übernommen hat, war dieser in Marktrodach angesiedelt. Nachdem der Vermieter für die Räumlichkeiten "Am Anger" Eigenbedarf angemeldet hat, sei man ins Seniorenzentrum umgesiedelt, so Holzmann. Ein Problem blieb die Parkplatzsituation.


Parkplatzsituation entschärfen

Die angemieteten Parkplätze beim ehemaligen Rewe-Markt seien lediglich Notlösung und keineswegs ideal gewesen. Neben der Entfernung zwischen Parkplatz und Sozialstation habe es auch im Winter keine Möglichkeit gegeben, die Wagen unterzustellen. Das ändert sich mit dem Umzug nach Kronach, überdachte Stellplätze für die Fahrdienst-Flotte seien auf dem Eisenträger-Gelände in der Halle vorhanden.

Für den Kauf und die Sanierung des Gebäudes soll ein Gesamtvolumen von 1,7 Millionen Euro investiert werden. Im ersten Obergeschoss, das bisher als Wohnraum genutzt wurde, soll die Geschäftsführung samt Verwaltung auf über 200 Quadratmetern ihre Büros bekommen. In der ehemaligen Ausstellungshalle des Autohauses im Erdgeschoss entstehen Schulungsräume für die Breitenausbildung. Auch Bereiche für die zahlreichen ehrenamtlichen Dienste sollen im Erdgeschoss des Gebäudes, wo zuletzt Autos repariert wurden, entstehen.

"Ein wichtiges Ziel ist für uns, unseren ehrenamtlichen Mitarbeitern ordentliche Unterkünfte zur Verfügung stellen zu können", sagt Holzmann. Unter anderem biete der neuen Standort Unterbringungsmöglichkeiten für den ehrenamtlichen Katastrophenschutz, die Sanitätseinsatzgruppe und die Rettungshundestaffel. Auf einen fixen Termin für den Bezug wollte sich Holzmann nicht festlegen, allerdings äußerte er mit Zuversicht den Wunsch des Sozialverbands: ein Umzug in die Kreisstadt noch in diesem Jahr.