Arnika soll Teuschnitz umkrempeln

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Sie sind voller Elan und setzen auf engagierte Bürger(v. l.): Bettina Seliger, Bürgermeisterin Gabi Weber und der Mitwitzer Oliver Plewa im Schlossgarten, der im Zuge der Arnikaprojektes auch neu gestaltet werden soll. Foto: Veronika Schadeck
Sie sind voller Elan und setzen auf engagierte Bürger(v. l.): Bettina Seliger, Bürgermeisterin Gabi Weber und der Mitwitzer Oliver Plewa im Schlossgarten, der im Zuge der Arnikaprojektes auch neu gestaltet werden soll. Foto: Veronika Schadeck

Noch in diesem Jahr wird der Startschuss für den Kräutergarten und der Arnika-Akademie fallen. Somit kommt Teuschnitz seinem Ziel näher, nämlich sich zu einer Gesundheitsstadt zu entwickeln.


Den Zeitplan für die Arnika-Akademie gab die Bürgermeisterin Gabi Weber (CSU) am Donnerstag bekannt. Mittlerweile hat sie mit der Stadtumbaumanagerin Bettina Seliger von der Cima Beratungs- und Management GmbH sowie dem Netzwerkmanager und staatlichen geprüften Techniker für Gartenbau, Oliver Plewa, zwei tatkräftige Unterstützer gefunden, die Teuschnitz auf dem Weg zur Gesundheitsstadt beraten, Tipps geben, Bürgerfragen beantworten etc.
Geplant ist vieles. Bereits am ersten Oktoberwochenende soll die Arnika-Akademie, die im Schulgebäude etabliert wird, eröffnet werden. Dadurch werden Voraussetzungen geschaffen, um ein deutlich erweitertes Bildungsprogramm bezüglich Arnika und Kräuter in Theorie und Praxis anzubieten.

Naturkosmetik, Verkostungen

Oliver Plewa ging auf das Festprogramm ein.
Unter anderem gibt es selbstgemachte Naturkosmetik, standortgerechte Obstsorten für den Hausgarten, Vorträge, Verkostungen und Präsentationen von Referenten von Arnika-Akademien aus Bayern, Thüringen und Österreich. Zusätzlich stehen Naturführungen, Wissen um die Natur etc. auf dem Programm. Bei dem rund 3000 Quadratmeter großen Kräutergarten, der am Schulgelände entsteht, werden noch in diesem Jahr die Erdarbeiten getätigt. Die Bepflanzungen sind für 2015 geplant. Teuschnitz will aber noch mehr erreichen. Es soll, so brachte es Bettina Seliger auf den Punkt, die Arnika, das Thema Gesundheit und die Altstadt zusammengebracht werden. Deshalb will man zusätzlich ein naturmedizinisches und ein Therapiezentrum ansiedeln, der Schlossgarten soll neu gestaltet werden. Der Kräuteranbau soll in der Landwirtschaft forciert werden. Zudem sollen die Leerstände im Altstadtbereich wiederum einer Nutzung zugeführt werden. Bettina Seliger sprach von einer wunderschönen Altstadt mit außergewöhnlichen baulichen Voraussetzungen. Sie sei nun einmal pro Woche in Teuschnitzer Rathaus zu finden. Besitzer solcher Gebäude können ihren Rat holen, wenn es um die Wiederbelebung ihrer leeren Immobilie, Finanzierung und Fördermöglichkeiten gehe. Beispielweise könne man sich vorstellen, so Gabi Weber, bei den Stadthäusern in der unteren Etage Seniorenwohnungen zu bauen, das Obergeschoss könnte als Ferienwohnung vermietet werden.

Bürgerbeteiligung nötig

Sowohl für die Bürgermeisterin als auch für Oliver Plewa und Bettina Seliger steht fest: Ohne Bürgerbeteiligung geht nichts! Und die ist in Teuschnitz vorhanden. Wie Seliger erklärte, habe sie schon Anfragen von Besitzern leerstehender Immobilien. Oliver Plewa lobte die Vielzahl der Ehrenamtlichen, die etwas bewegen wollten und sich für die Entwicklung ihrer Kräuterstadt einbringen. Auch beim Kräutergarten werden sie mit aktiv sein. Er sprach von Vernetzungen, davon dass möglichst viele Personen und Institutionen ineinandergreifen.
Und die Bürgermeisterin? Diese ist unter anderem rührig, wenn es um den Erhalt von Zuschüssen geht. Gabi Weber wies darauf hin, dass ihre Stadt seit 1990 etwa dreißig Prozent der Bevölkerung verloren habe. Bezüglich Industrieansiedlungen sehe sie wenig Chancen. Aber im Bereich des Tourismus sei Potential vorhanden. Derzeit werde, in Abstimmung mit der Regierung von Oberfranken, ein kommunales Förderprogramm erstellt. Es wird in Zusammenarbeit mit dem Stadtrat und Landesamt für eine "Gestaltungsfibel" erarbeitet. Die Hausbesitzer im Sanierungsbereich der Altstadt - dieser erstreckt sich vom Torberg bis zur Rappoltengrüner Straße - können dann, wenn bestimmte Kriterien eingehalten werden, Förderungen für ihre Sanierungsmaßnahmen erwarten. Bis zum Oktober/November sollen konkrete Ergebnisse vorliegen.
Letztendlich geht es auch darum, das wurde im dem Gespräch auch deutlich, beim Arnikaprojekt, bei der Gesundheitsstadt darum, Teuschnitz bekannter zu machen und dem negativen Trend bezüglich Einwohnerentwicklung Einhalt zu bieten.

Förderungen des Projektes

240 000 Euro an Leader-Fördermitteln und von der Oberfranken-Stiftung werden 2014/2015 für Kräuter-, Lehr- und Schaugarten, für Projektbüro, Fachbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsaktivitäten zur Verfügung gestellt.
Für die neue Leader-Förderperiode sind weitere Förderanträge geplant. Seitens des Regionalmanagements beabsichtigt man die Aufstellung eines internationalen Leader-Programms. Insbesondere sollen Österreicher als Projektpartner hinzugewonnen werden. Unterstützt wird das Arnikaprojekt neben den einzelnen Projektgruppen vom Regionalmanagement Kronach und vom Naturpark Frankenwald.
Oliver Plewa, der unter anderem in Neuseeland und am Ammersee berufliche Erfahrungen sammeln konnte, wird bis Oktober nächsten Jahres sich mit 25 Stunden pro Woche einbringen, um das Projekt Arnikastadt mit voranzubringen. Eine weitere Zuteilung für die Stadt ist in Vorbereitung.
Bettina Seliger ist ab August 2014 für drei Jahre teilbeschäftigt. Mit 105 000 Euro wird der Netzwerkmanager bezuschusst. Bis 2017 werden jeweils mit 50 000 Euro pro Jahr, ein Beratungsbüro für Gestaltung Schlossgarten, Leerstände etc. bezuschusst. Weiterhin hat Karlo Hujber aus dem Ideenkreis Schleedorf/Österreich die Fachbegleitung inne.