Der Verlauf der Dreharbeiten, die noch bis Freitag andauern (siehe Infokasten), beeindruckt Wicklein: "Das läuft wirklich sehr professionell ab. Man merkt, dass die Teams schon an vielen Orten waren und vielleicht noch an viel komplizierteren als hier in Kronach."
Weniger Kunden
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Das könne man durchaus so sagen, bestätigt Simon Happ von der beim Dreh federführenden Produktionsfirma Pantaleon: "Es gibt Metropolen auf der Welt, die sich nicht gerade freuen, wenn die Filmleute kommen." Dem Team sei bewusst, dass es die Kronacher mit seinen Fuhrparks und Sperrungen nerve. "Aber wir sind wirklich sehr freundlich aufgenommen worden. Die Leute sind wahnsinnig nett und offen."
Direkte Auswirkungen haben die Dreharbeiten für die Anwohner, die auf einen Parkplatz in der Nähe ihrer Wohnung derzeit weitestgehend verzichten müssen. Und für die Geschäfte. "Es kommt schon weniger Kundschaft als normalerweise", erzählt Lydia Ring. Die Ärztin über der Apotheke habe ihre Praxis ebenso geschlossen wie einige Restaurants.
Wie klaglos all dies hingenommen werde, zolle ihm großen Respekt ab, betont Wicklein. "Alle sind sehr kooperativ und freuen sich mit uns, dass wir so ein großes Projekt nach Kronach bekommen haben." Die kurzzeitigen Entbehrungen seien es wert. Denn es sei eine große Chance für Kronach, wenn sich die Obere Stadt und die Festung Rosenberg in einem Kinofilm mit Starbesetzung präsentieren.
Von den beiden bekannten Hauptdarstellern ist allerdings nur Eisenberg angereist, Matthias Schweighöfer hat keinen Drehtag in der Kreisstadt. "Schade", sagt Ring. "Darauf, ihn zu sehen, hatte ich mich eigentlich gefreut."
Die Dreharbeiten werde sie aus der Apotheke heraus trotzdem gespannt verfolgen. Immerhin haben auch sie und ihre Kollegen etwas zum Film beigetragen: "Das Team hat uns gefragt, ob wir alte Gegenstände haben, mit denen wir das Schaufenster schmücken können."
So mussten die Accessoires der Filmleute nicht aus dem mitgebrachten Fundus gekramt werden. Im Schauraum der Stadt-Apotheke fanden sich neben Mörser und Pistill auch antike Keramikschalen oder eine alte Apothekerwaage. "Damit schmücken wir zu besonderen Anlässen wie dem historischen Stadtspektakel unsere Schaufenster", sagt Ring. Im kommenden Jahr ist das Apotheken-Equipment jetzt vielleicht sogar im Hintergrund der großen Leinwand zu sehen.
Hier wird es am Donnerstag und Freitag (25. und 26 Oktober) noch zu Straßensperrungen kommen
Damit die Anwohner trotz der Dreharbeiten in die Obere Stadt fahren können, gibt es während der Dreharbeiten sogenannte Intervallsperrungen. Einzelne Straßenzüge, die als Filmkulisse dienen, werden daher immer wieder für etwa 15 bis 20 Minuten gesperrt und anschließend wieder für den Verkehr freigegeben. Am Donnerstag wird von 8 bis 18 Uhr in der Lucas-Cranach-Straße sowie vom Melchior-Otto-Platz bis zum Bamberger Tor gedreht. Anschließend sollen bis 23 Uhr dann auch Aufnahmen im Abschnitt Strauer Straße/Strauer Torweg stattfinden. Die Stadt weist daher darauf hin, dass es nicht nur für den Autoverkehr, sondern auch für Fußgänger zu Einschränkungen kommen kann.
Noch bis zum Freitag um 8 Uhr sind die Parkplätze in der unteren Lucas-Cranach-Straße, der unteren Amtsgerichtsstraße sowie am Marktplatz vor dem Rathaus nicht nutzbar. Im Bereich des Melchior-Otto-Platzes gilt heute zudem noch den ganzen Tag über ein generelles Halteverbot. Auch die die Parkplätze entlang der Strauer Straße und am Strauer Torweg sind ab 15 Uhr für den Rest des Tages gesperrt. Zumindest teilweise genutzt werden kann der Parkplatz hinter dem Rathaus.