Kronach sei für die meisten der Arbeiter rund um den Film, die sogenannte Main-Crew, die drittletzte Station. Geplant sind noch Drehs in Nürnberg und München, dann soll der Großteil des Films im berühmten Kasten sein. Geplant ist die letzte Klappe für den 15. November.
Doch bis dahin geht es erst noch in der Kreisstadt weiter. Lediglich am Wochenende werden die Dreharbeiten unterbrochen und die Festung wieder für Besucher geöffnet. Zwei weitere Drehtage später geht es bis Freitag in der Oberen Stadt weiter (siehe Text unten auf dieser Seite). "Da dürften wir die Kronacher wohl leider ein bisschen nerven, weil wir vor allem nachts drehen werden", vermutet das Crew-Mitglied.
Viele Freiwillige
Interessante Einblicke in die Filmwelt machten auf der Festung bislang nicht nur die Kinder aus dem Landkreis, die extra Schulfrei bekommen haben, um als Statisten mitzuwirken. Auch mehrere Ehrenamtliche des BRK-Kreisverbands Kronach schnupperten Filmluft. Wenn auch nicht vor der Kamera.
Vielmehr war das BRK vor Ort, um zur Stelle zu sein, falls an den Dreharbeiten beteiligte Personen bei einem Unfall verletzt werden oder medizinische Hilfe benötigen sollten. Tätig hätten die eingesetzten Helfer des BRK bisher aber nicht werden müssen, sagt BRK-Ehrenamtsmanager Ralf Schmidt.
Normalerweise sei für eine Unfallsicherung nur eine Person mit einer Notfallausrüstung im Einsatz. Diesmal waren es aber meist zwei. Schmidt: "Solche Dreharbeiten sind ja etwas Besonderes, da fällt es uns dann schon leichter, Freiwillige zu finden." Denn für sie heißt es dann schließlich nicht: "Betreten verboten!"
Darum wird es im Film gehen
Hintergrund: Als 1940 in Frankreich der Krieg ausbricht und das Land von den Nationalsozialisten eingenommen wird, muss die jüdische Familie Mangel fliehen. Zwei Jahre später schließen sich die beiden Söhne Marcel und Simon einer Gruppe der französischen Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besatzung an. Im Untergrund fälscht der junge Marcel zunächst Pässe. Für andere Verfolgte und auch für sich selbst. Um nicht aufzufallen, gibt er sich den in Frankreich unauffälligen Namen Marceau, den er nach Kriegsende als Erinnerung beibehalten und unter diesem als Pantomime "Bip" berühmt werden wird.
Inhalt: In dem Historiendrama wird Regisseur und Autor Jonathan Jakubowicz ("Hands Of Stone") nicht nur beleuchten, wie Marceau mit dem Widerstand in Kontakt kam, sondern auch wie er zusammen mit der Widerstandskämpferin Emma Tausende jüdische Waisenkinder von Frankreich in die Schweiz brachte und so vor den Nazis rettete.
Hauptdarsteller: Gespielt wird der junge Marcel Marceau vom amerikanischen Schauspieler Jesse Eisenberg ("The Social Network"). Matthias Schweighöfer ("Keinohrhasen") hat die zweite Hauptrolle des Antagonisten übernommen und mimt in dieser den berüchtigten SS-Kommandanten Klaus Barbie, der auch als "Schlächter von Lyon" bekannt war. Von Adolf Hitler hatte dieser den Auftrag erhalten, den französischen Wiederstand, die Résistance, zu zerschlagen. Kinostart: Bis der Film ins Kino kommt, wird noch einige Zeit vergehen. Geplant ist bislang der 24. Oktober 2019.
Kein Durchkommen: An diesen Stellen wird kommende Woche in der Oberen Stadt gedreht
Sobald sich die Dreharbeiten am Film "Resistance" kommenden Montag, 22. Oktober, von der Festung Rosenberg in die Obere Stadt verlagern, wird es dort bis zum Freitag, 26. Oktober, zu teils erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen. Insbesondere für den Parkverkehr werde es zu Einschränkungen kommen, teilt die Stadt Kronach mit.
Unter anderem seien Intervallsperrungen erforderlich, was bedeutet, dass einzelne Straßenzüge im Rahmen der Dreharbeiten immer wieder für etwa 15 bis 20 Minuten gesperrt werden müssen. Anschließend sei die Durchfahrt dann wieder möglich, bis die nächsten Aufnahmen gefertigt werden.
Los geht es am Dienstag, 23. Oktober, von 18 bis 23 Uhr im Bereich des Pottugässchens, dem Strauer Torweg und der Lucas-Cranach-Straße. Am Mittwoch und Donnerstag, 24. und 25. Oktober, folgen jeweils von 8 bis 18 Uhr Dreharbeiten in der Lucas-Cranach-Straße sowie vom Melchior-Otto-Platz bis zum Bamberger Tor.
Am Donnerstag, 25. Oktober, finden von 18 bis 23 Uhr zusätzlich auch Aufnahmen im Abschnitt Strauer Straße/Strauer Torweg statt. In diesen Zeiten wird es nach Angaben der Stadt auch für den Fußgängerverkehr zu Einschränkungen kommen.
"Angespannte Parksituation"
Des Weiteren sind in der Zeit von Dienstag, 23. Oktober, bis Freitag, 26. Oktober, um 8 Uhr die Parkplätze in der unteren Lucas-Cranach-Straße, der unteren Amtsgerichtsstraße sowie am Marktplatz vor dem Rathaus nicht nutzbar. Im Bereich des Melchior-Otto-Platzes gilt am Mittwoch und Donnerstag, 24. und 25. Oktober, jeweils ganztägig ein generelles Halteverbot. Und am Donnerstag, 25. Oktober, sind zusätzlich die Parkplätze entlang der Strauer Straße und der kleine Parkplatz am Strauer Torweg ab 15 Uhr für den Rest des Tages gesperrt.
Zur Verfügung stehe dagegen zumindest teilweise der Parkplatz hinter dem Rathaus. Allerdings ist dieser wegen der Baustelle in der Festungsstraße nur aus nördlicher Richtung über die Umleitungsstrecken (von Dörfles beziehungsweise Bernsroth her kommend) anfahrbar.
"Uns ist bewusst, dass die ohnehin bereits sehr angespannte Parksituation in der Oberen Stadt dadurch noch zusätzlich verschärft wird", bittet Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) um Verständnis für die Einschränkungen.
Für Kronach sei das internationale Filmprojekt eine "tolle Werbung und ich hoffe, dass alle Bürgerinnen und Bürger den reibungslosen Ablauf der Dreharbeiten durch ihr rücksichtsvolles Verhalten unterstützen".
Kostenlose Parkscheine
Darum bat auch Kronachs Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU), die sich in einem Brief an die Anwohner der Oberen Stadt wandte. Beigefügt war dem Schreiben ein Parkberechtigungsschein, der es gestattet, vom 22. bis zum 26. Oktober auf allen gebührenpflichtigen Parkplätzen kostenfrei sein Auto abzustellen - auch auf Kurzzeitparkplätzen.
Lediglich das Parken im absoluten Halteverbot und Feuerwehrzufahrten wird trotz des Scheins verständlicherweise verboten bleiben.