Etwas können Imker dann aber doch tun, um ihre Bienen vor Krankheiten wie der Faulbrut zu schützen, sagt Jorda: "Es dürfen keine Bienen ohne Gesundheitszeugnis gekauft werden. Das ist das A und O." Dieses Wissen möchte der Verein seinen Jung-Imkern vermitteln.
"Das Problem ist, dass es immer mehr Jung-Imker gibt, denen das nötige Fachwissen fehlt", sagt Jorda. Dem möchte man im Kreisverband Frankenwald entgegnen: Das erste Volk werde den Jung-Imkern vom Verein zur Verfügung gestellt. Außerdem bekommen die Jung-Imker einen Betreuer zur Seite gestellt, der sie unterstützt.
"Wenn Bienen schreien würden..."
Geht es um das Wohl der Bienen, sieht Barbara Bartsch, staatliche Fachberaterin für Bienenzucht im Regierungsbezirk Oberfranken, vor allem die Imker selbst in der Verantwortung. Ein Problem, das sie oft beobachte: "Viele fangen mit dem Imkern an, aber haben keine Ahnung", sagt Bartsch.
Erst am Wochenende habe sie einen Anfängerkurs gehalten, zu dem sich 90 Teilnehmer angemeldet haben. "Aber danach ist noch weitere Hilfe nötig", betont die Fachberaterin. Besonders wichtig sei der Austausch mit erfahrenen Imkern.
Wenn die erste Begeisterung abflaut, würden viele Jung-Imker die Lust am Bienen-Hobby verlieren, die Arbeit wächst ihnen über den Kopf. "Mir ist ein Imker lieber, der merkt, dass es eine Riesen-Arbeit ist", sagt Bartsch. Deshalb ihre Meinung: Lieber gar nicht imkern, als falsch imkern. Schließlich können sich die Bienen nicht wehren. "Wenn Bienen schreien würden, dann würden viel weniger sterben."
Außerdem sollte ein Imker immer wieder an Fortbildungen teilnehmen, um sein Wissen aufzufrischen. Unterstützung für Neu-Imker gebe es beispielsweise durch Imkerpaten. Um einen Imkerpaten zu bekommen, muss der Jungimker nicht einmal Mitglied in einem Verein sein. Der Pate bekomme für seine Aufgabe sogar eine kleine finanzielle Entschädigung.
So vorbildlich gehe es aber nicht in allen Vereinen zu. Aus manchen Vereinen außerhalb des Kreises Kronachs habe Bartsch aber auch schon Gegenläufiges gehört: "Nicht alle Vereine wollen Jungimker, weil die Altimker sie als Konkurrenz sehen." fr
Die Bienenseuche Amerikanische Faulbrut
Auslöser Ausgelöst wird die Faulbrut durch ein Bakterium. Dieses befällt ausschließlich die Bienenbrut, die abstirbt. Erwachsene Bienen können nicht an der Seuche erkranken, sie verbreiten die Sporen in ihrem Haarkleid oder über das Futter.
Streichholz-Test Ein Streichholz wird in eine verdächtig erscheinende und kurz vorher geöffnete Brutzelle bis auf den Zellengrund geschoben. Eine Bienenseuche liegt vor, wenn ein schleimiger Faden herausgezogen wird und keine Larvenhaut mehr zu erkennen ist. Manchmal stinkt die Zelle.
Schwefeln Ist ein Bienenvolk befallen, hat der Imker zwei Handlungsmöglichkeiten. Der Imker kann den Bienenstock komplett abschwefeln, dann stirbt auch das Bienenvolk. Alle Geräte, die mit den verseuchten Bienen in Kontakt waren, müssen desinfiziert werden.
Kellerhaft Eine Alternative zum Schwefeln ist die Kellerhaft. Die Tiere müssen so lange in einem dunklen Raum bleiben, bis sich ihr Darm entleert hat. Die Brut wird aus dem Bienenstock entnommen, ebenso Futterkränze und Waben. Der Bienenstock wird gereinigt. Nach drei Tagen dürfen die Bienen wieder in den Stock ziehen.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft u. Forsten fr