Kronach wurde in den vergangenen Jahren zunehmend vom Fernverkehr auf der Schiene abgekoppelt. Nun ist eine Verbesserung in Sicht. Der Intercity soll in der Kreisstadt wieder Fahrgäste aufnehmen.
Die Kreisstadt musste in den vergangenen Jahren viele Rückschläge beim Bahnverkehr hinnehmen. Aktuell mündet diese Entwicklung im baubedingten Abreißen der Bahnverbindung nach Bamberg und im Wegfall des ICE-Stopps in Lichtenfels. Nun gibt es endlich einmal eine positive Nachricht: Der Intercity wird wieder in der Cranach-Stadt stoppen. Bis 2023 müssen die Fahrgäste allerdings noch darauf warten.
Wie MdL Jürgen Baumgärtner gestern mitteilte, hätten MdB Hans Michelbach und vor allem MdB Emmi Zeulner die Weichen dafür gestellt, dass sich die Bahn für einen Stopp des Intercity (IC) in Kronach entschieden hat. "Die Bahn hat zugestimmt, dass Kronach ein IC-Halt wird", freute sich der Landtagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende über einen Erfolg, den er auch dem Nachdruck des CSU-Landratskandidaten Klaus Löffler zuschreibt. Vor allem die Gespräche zwischen Bahn-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla und Emmi Zeulner ("Sie hat sich so lange festgebissen, bis sich etwas bewegt hat") hätten dann den Ausschlag zugunsten Kronachs gegeben.
Damit habe man einen Ersatz für den ICE gefunden, der künftig auf der Neubaustrecke über Bamberg und Erfurt verkehren wird. Die Region werde sich damit in Sachen Fernverkehr nicht verschlechtern - vielleicht unterm Strich sogar verbessern.
"Bedeutender Fortschritt"
"Das ist ein großartiger Erfolg unserer gemeinsamen Bemühungen, den Raum Lichtenfels und Kronach auch in Zukunft optimal an den Schienenfernverkehr anzubinden", stellten die beiden Bundestagsebgeordneten Zeulner und Michelbach in einer gemeinsamen Pressemitteilung am späten Mittwochnachmittag fest. Weiter schrieben sie: "Das ist ein bedeutender Fortschritt. Denn bei der bisherigen ICE-Verbindung München-Lichtenfels-Berlin gab es einen solchen Halt in Kronach nicht. Hier galt es, schon jetzt zu handeln und nicht abzuwarten, bis es vor Ort brennt." Dass die Gespräche und Schreiben nun gefruchtet hätten, freue die Abgeordneten sehr. "Die genauen Konzeptausplanungen - Haltemuster und zeitliche Fahrlagen - müssen nun noch in Abstimmung mit den Aufgabenträgern der Länder für den Regionalverkehr erarbeitet werden", erklärten sie weiter.
Positive Resonanz
"Wir kämpfen seit Jahren um einen Halt", betonte Kronachs Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW). "Ich freue mich riesig, dass es geklappt hat." Die Kreisstadt sei für jede Verbesserung der Verkehrsanbindung dankbar.
Der Kreisverband der SPD hat sich ebenfalls seit Jahren um einen Halt des IC in Kronach bemüht. Bereits in einer Podiumsdiskussion des FT im Jahr 2013 hatte Kreisvorsitzender Ralf Pohl diese Forderung geäußert. Nun ist er froh, dass die Gefahr gebannt ist, dass Kronach leer ausgeht. Er freut sich auch, dass nicht mehr von 2030 die Rede ist, sondern der Halt 2023 kommen soll. Dass es planerisch schwierig sein dürfte, den Halt noch früher zu bekommen, sei nachvollziehbar. "Dennoch muss man dranbleiben und es versuchen", so Pohl.