In der Nacht zum Samstag war ein Kronacher am Herrenmühlsteg in den Fluss geraten. Nach tagelanger Suche wurde sein Leichnam bei Hummendorf gefunden.
"Hier muss es passiert sein ... oder ein Stück weiter unten. Schlimm!", spekuliert eine ältere Frau, als sie mit ihrem Mann den Steg über den Kronach-Fluss überquert. Was sie nicht weiß, das Unglück, das sie beschäftigt, nahm genau an der Stelle seinen Anfang, wo sie gerade steht. Ein 57-Jähriger aus Kronach geriet in der Nacht zum Samstag in das Gewässer. Seit Montag ist es traurige Gewissheit, dass er dies nicht überlebt hat.
"Der Mann, der in der Nacht zum Samstag in der Kronacher Innenstadt in den Fluss fiel, konnte am Montagmorgen leider nur noch tot aufgefunden werden", stellt das Polizeipräsidium Oberfranken am Montagvormittag fest. Bis nach Hummendorf habe es den Kronacher abgetrieben.
Hilfe kommt zu spät
Am Montag gegen 6.15 Uhr habe sich ein Rettungsdienstmitarbeiter, der an den Vortagen selbst an den Suchmaßnahmen beteiligt gewesen sei, bei der Polizei-Einsatzzentrale gemeldet. Er habe berichtet, dass er im Uferbewuchs der Rodach eine leblose Person gefunden habe.
Wie die Polizei weiter erklärt, sei der 57-Jährige bereits bei der Bergung aus dem Fluss tot gewesen. Die Kriminalpolizei übernimmt nun die weiteren Ermittlungen. Was sich aktuell zum Hergang sagen lässt: "Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir von einem Unglücksfall ausgehen", so Jürgen Stadter, Pressesprecher am Polizeipräsidium. Es gebe keine Anzeichen für eine Fremdeinwirkung oder einen Suizid. Ob Alkohol im Spiel war - am Wochenende wurde darüber noch spekuliert - lasse sich zum jetzigen Ermittlungsstand nicht sagen.
Was war geschehen? Am Samstag, kurz nach 1 Uhr, wurden die Rettungskräfte verständigt, weil zwei Fußgänger einen Mann im Fluss bemerkt hatten. Die beiden Passanten versuchten, den um Hilfe rufenden 57-Jährigen aus dem Wasser zu ziehen, doch ihr Rettungsversuch scheiterte.
Noch in der Nacht lief eine umfangreiche Suchaktion an. Wasserwacht, DLRG, die Feuerwehren aus der Umgebung und die Polizei rückten aus. Am Tag schlossen sich Personensuchhunde und ein Polizeihubschrauber an. "Der Einsatz von Polizeitauchern oder Schlauchbooten war aufgrund des hohen Wasserstandes und der Fließgeschwindigkeit nicht möglich", so das Polizeipräsidium.
Auf Zeugenaussagen gestützt
Pressesprecher Jürgen Stadter erklärt auf Nachfrage des Fränkischen Tags, dass es immer auf die Umstände ankomme, zu welchen Mitteln bei der Suche nach einer vermissten Person gegriffen werde. "Wir mussten in diesem Fall aufgrund der Zeugenaussagen davon ausgehen, dass der Mann ins Wasser geraten war", blickt er zurück. Für solche Einsätze gebe es Spezialisten bei der Polizei, die schnell hinzugezogen werden könnten.