Das Kronacher Schullandheim wurde am Samstag nach umfangreicher Sanierung offiziell wiedereröffnet.
Gemütliche Schüler- und Lehrerzimmer, warme Farben, eine zeitgemäße Einrichtung und neue sanitäre Anlagen: Das Kronacher Schullandheim an der Hammermühle - seit über 30 Jahren in Betrieb - präsentiert sich nach einer umfassenden Sanierung in einer neuen, frischen Optik. Fast 540.000 Euro hat der Trägerverein, der Schullandheim-Verband, in die Kronacher Einrichtung investiert, um sie fit für die Zukunft zu machen. Der Abschluss der Baumaßnahmen wurde mit einem kleinen Festakt gefeiert.
1984 war das Schullandheim seiner Bestimmung übergeben worden. "Eine Sanierung und Modernisierung der Schlaftrakte und der sanitären Anlagen war dringend notwendig", erklärte der Vorsitzende des Schullandheim-Verbands, Günter-Henning Tarun, der zur offiziellen Wiedereröffnung viele Ehrengäste begrüßen konnte.
Gekommen waren vor allem Vertreter der verantwortlichen Büros und Baufirmen, von Schulen sowie Zuschussgeber.
Richtigen Zeitpunkt gewählt Aus finanzieller und organisatorischer Sicht sei es nur möglich gewesen, diese Maßnahme in der belegungsarmen Zeit durchzuführen, so Tarun. Im Winter 2013/14 wurde der erste Schlaftrakt saniert, ein Jahr später waren die Schlaftrakte zwei und drei an der Reihe.
Neben der Sanierung der sanitären Anlagen - es gab nur eine einzige Großraumdusche, die von Jungen und Mädchen genutzt wurde - musste auch das 30 Jahre alte Mobiliar erneuert werden. "Trotz hoher Kosten haben wir das Projekt in Angriff genommen, auch und vor allem um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Modernisierung ist abgeschlossen und unser Konto leer", so der Vorsitzende weiter.
Sämtliche Schüler- und Lehrerzimmer wurden renoviert und mit neuen Möbeln ausgestattet. Jedes Schülerzimmer verfügt über zwei Doppelstockbetten, vier Schränke, einen Tisch und vier Stühle, neuen Bodenbelag, neue Türen und Fenster. Jedes Schülerbett hat ein Wandboard mit LED-Beleuchtung. Die Deckenleuchten in den Zimmern und auf den Fluren wurden erneuert, die vorhandenen Holzdecken lasiert und alle Heizkörper mit neuen Ventilen und Thermostaten versehen.
Sanitärbereiche neu gestaltet Die Lehrerzimmer erhielten 2,2 Meter lange Betten, neue Schreibtische, pflegeleichte Bodenbeläge, neue Türen und Fenster. Sowohl die Lehrer- als auch Schülerzimmer bekamen neue Matratzen. Die Sanitärbereiche wurden völlig neu gestaltet.
Alle Sanitärräume der Trakte verfügen jetzt über zwei Duschkabinen, zwei Toilettenkabinen und vier Waschbecken. Die Wände wurden neu gefliest, die Decken gestrichen, neue Türen und Fenster eingebaut. Die Flure wurden ebenfalls renoviert.
"Leider hat sich während der Baumaßnahmen ergeben, dass zusätzliche Arbeiten mit hohem finanziellen Aufwand unumgänglich waren", bedauerte der Vorsitzende. Die Gesamtsumme für alle drei Takte lag bei 537.000 Euro, je Trakt 179.000 Euro - "ganz sicher kein Pappenstil", wie er betonte.
Sein Dank galt insbesondere Heimleiter Jürgen Emrich, der die baulichen Maßnahmen vor Ort stets optimal begleitet habe, sowie dem gesamten Personal für die tatkräftige Unterstützung.
Ein großes Lob zollte er Thomas Kleylein, Geschäftsführer des Ingenieurbüros HTS-Plan GmbH, sowie allen Handwerkern für deren fachkompetente und pünktliche Arbeit. Herzlich bedankte er sich bei den beiden Großspendern. Der Paritätische Wohlfahrtsverband gewährte Zuschüsse in Höhe von rund 60.000 Euro. 20.000 Euro für jugendpflegerische Zwecke erhielt man vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg. Die Zuwendung kam der Renovierung des zweiten Schlaftraktes zugute.
Noch einmal erinnerte der Vorsitzende an den 22. Mai vergangenen Jahres, als man in Kronach den "Super-Gau" hatte, einen Norovirus-Alarm. Das Schullandheim wurde daraufhin sofort geschlossen und unter Quarantäne gestellt. "Das war wirklich das Schlimmste, was uns passieren konnte", blickte er zurück. Das Krisenmanagement um Jürgen Emrich habe jedoch hervorragend gearbeitet.
Bilder überreicht Seit vielen Jahren steht die Siegmund-Loewe-Schule mit dem Schullandheim in guter Verbindung. "Wir kommen immer mit unseren fünften Klassen hierher. Schüler und Lehrer fühlen sich hier sehr wohl", so der stellvertretende Schulleiter Franz Mairoser. Ganz nach dem Motto "Warum in die Ferne schweifen" schätze man die Einrichtung sehr. Zudem gebe es in Kronach und Umgebung viel Sehenswertes.
Einige dieser Glanzlichter hatte eine Kunstgruppe der Fachschaftsvorsitzenden für Kunsterziehung an der RS II, Arnhild Schlingschröder, im Rahmen eines Kunstprojekts gemalt. Diese Bilder sollen Ehrenplätze im Schullandheim finden. Sehr erfreut über die gelungene Renovierung war auch Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW).