1,5 Millionen km in 50 Jahren gefahren

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Leo Kaim (links) wurde das goldene Lorbeerblatt der Verkehrswacht für über 50 Jahre bewährtes Fahren verliehen. Die Dritte Bürgermeisterin von Steinbach am Wald, Monika Barnickel (rechts) sowie weiterer Stellvertreter des Landrats Bernd Steger nahmen die Ehrung vor.
Leo Kaim (links) wurde das goldene Lorbeerblatt der Verkehrswacht für über 50 Jahre bewährtes Fahren verliehen. Die Dritte Bürgermeisterin von Steinbach am Wald, Monika Barnickel (rechts) sowie weiterer Stellvertreter des Landrats Bernd Steger nahmen die Ehrung vor.
Diese Kraftfahrer wurden von der Kreisverkehrswacht für vorbildliches bewährtes Fahren geehrt. Mit im Bild Vorsitzender Roland Pyka (links) sowie (von rechts): Zweiter Vorsitzender Günter Neubauer, Stadt und Kreisrat Heinz Hausmann sowie weiterer Stellvertreter des Landrats Bernd Steger. Fotos: K.-H. Hofmann
Diese Kraftfahrer wurden von der Kreisverkehrswacht für vorbildliches bewährtes Fahren geehrt. Mit im Bild Vorsitzender Roland Pyka (links) sowie (von rechts): Zweiter Vorsitzender Günter Neubauer, Stadt und Kreisrat Heinz Hausmann sowie weiterer Stellvertreter des Landrats Bernd Steger. Fotos: K.-H. Hofmann
 

 Die Kreisverkehrswacht ehrte bewährte Kraftfahrer. Darunter war auch Leo Kaim aus Stockheim. Der 68-Jährige wurde für 50 Jahre bewährtes Fahren von der Kreisverkehrswacht mit dem goldenen Lorbeerblatt ausgezeichnet.

Insgesamt ist Kaim nach eigenen Angaben wohl mehr als 1,5 Millionen Kilometer im Pkw in den vergangenen fünf Jahrzehnten gefahren. Er war beruflich international auf mehreren Kontinenten unterwegs. Dass er so lange ohne Unfall fuhr und dazu sehr viel unterwegs war, führt er einerseits auf Glück zurück, andererseits aber auch auf eine vorsichtige und sichere Fahrweise. "Wichtig ist aber", so sagt er, "dass ich nach dem Führerschein erhalt noch sehr viel selbst dazu lernen musste und dass man aus Fehlern, die zweifellos im täglichen Straßenverkehr gemacht werden, auch die richtigen Schlüsse zieht und daraus lernt", meint Kaim und fügt hinzu, "die Fahrprüfung machen und bestehen ist das Eine, etwas ganz Anderes ist es, sich die richtige Fahrpraxis anzueignen und sich den Verkehrsverhältnissen anzupassen", so der Geehrte.


Die Kreisverkehrswacht ehrte bei ihrer Jahresversammlung im Gasthaus "Frankenwirt" bewährte Kraftfahrer und zog eine stolze Bilanz ihrer zahlreichen Aktivitäten. Bei den Neuwahlen gab es ein großes Vertrauensvotum für den bisherigen Vorstand. Vorsitzender Roland Pyka und einige Projektleiter berichteten über zahlreiche Aktivitäten der Kreisverkehrswacht zur Verkehrssicherheit im Landkreis Kronach.

Kritik an den "Blitzwarnern"

Pyka äußerte sich sehr kritisch gegenüber den "Blitzwarnern" im Rundfunk. Das sei verantwortungslos, denn es führe zum Verhalten, "vor der Radarstelle weg vom Gas und danach wird wieder drauf los gerast". Angesichts der Unfallursache Nummer Eins "zu schnelles Fahren" seien diese Warnungen vor Blitzern, gedanken- und verantwortungslos angesichts der Schwerverletzten und Todesfälle, die es durch zu schnelles Fahren gebe.
Der Vorsitzende appellierte, die kostenlosen und freiwilligen Sicherheitsprogramme der Kreisverkehrswacht Kronach anzunehmen. Leider stoße man immer noch auf viel zu geringes Interesse, obwohl die Angebote qualitativ sehr gut seien und sich Experten bereit erklärten, Wissen und Erfahrung weiterzugeben.

Die ehrenamtliche Arbeit der Kreisverkehrswacht fand große Anerkennung. Die Verkehrswacht lobte auch der Leiter der Polizeiinspektion Kronach, Polizeirat Uwe Herrmann, der einen ausführlichen Bericht über Unfallzahlen und polizeiliche Maßnahmen gab, die ausschließlich zur Steigerung der Verkehrssicherheit dienen. "Und die rückläufigen Unfallzahlen, auch was Unfälle unter Alkoholeinfluss anbelangt, sind Beweis dafür, dass die Präventionsmaßnahmen, seien es mehr Alkoholkontrollen, Geschwindigkeitsmessungen oder Gurt- und Handykontrollen, ihre Wirkung zeigen", sagte Herrmann. Denn bayernweit liege man unter dem Durchschnitt und sei auf dem Niveau des Jahres 1980 angekommen - und dies trotz eines seither um das Doppelte gesteigerten Verkehrsaufkommens. Das Prinzip der Polizeiinspektion Kronach werde es auch weiter sein, auf Daten und Statistiken auch Taten folgen zu lassen, die zu einer Verkehrssicherheit führen, die letztlich allen Verkehrsteilnehmern zugute komme", so der Leiter der Polizeiinspektion Kronach. Der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht, Roland Pyka, berichtete von vielen Aktivitäten und Veranstaltungen, die er organisierte oder selbst durchführte.

Infos für Berufsschüler

Neben Vorstandssitzungen und Teilnahme an überregionalen Versammlungen nahm das Projekt Eva (ernstnehmende Verkehrssicherheitsarbeit) viel Zeit in Anspruch. 230 Berufsschüler waren an zehn Veranstaltungen beteiligt. Mehrere Informationsstände an verschiedenen Orten im gesamten Landkreis sorgten für Informationen über Sicherheit im Straßenverkehr und über die umfangreichen Tätigkeiten der Kreisverkehrswacht. Als Seniorenbeauftragter führte Pyka neun Veranstaltungen mit insgesamt 120 Teilnehmern durch.

Plakat-Aktionen

Zweiter Vorsitzender Günter Neubauer ging auf die Ehrungen ein. Jeder Kraftfahrer, der jahrzehntelang unfallfrei gefahren sei, kann sich bei ihm für eine Ehrung anmelden. Neubauer werde dann entsprechende Prüfungen veranlassen, vor allem, ob Einträge in der Verkehrssünderkartei beim Kraftfahrt Bundesamt in Flensburg vorliegen. Wenn keine Eintragungen vorlägen und die sonstigen geprüften Fakten für eine Ehrung sprächen, sei dies "für Kraftfahrer eine hohe Auszeichnung, wenn sie jahrzehntelang am Straßenverkehr mit einem Kraftfahrzeug unfallfrei teilnehmen".

Projektleiter Helmut Förtsch verwies auf Plakat-Aktionen, die dank guter Teamarbeit mit Roland Pyka, Richard Blaschke, Heinrich Prell, Hermann Weigelt und Hilmar Pudler durchgeführt worden seien. Ferner berichtete Förtsch von Vorträgen bei Vereinen und Verbänden, von verschiedenen Einsatzorten der Geschwindigkeits-Messanlage, von einem Fahrradturnier, von Schülerlotsenausbildungen, von Verkehrserziehung in Kindergärten.

Aus der Versammlung

Neuwahlen Sie brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender Roland Pyka, Vorsitzender Günter Neubauer, Schatzmeister Thomas Pyka, Schriftführer Helmut Förtsch; Revisoren: Richard Blaschke, Dominic Kraus; Beiratsmitglieder: Georg Polifka, Siegbert Jakob, Hilmar Pudler, Georg Bayer, Heinrich Gehring, Stefan Pyka, Alfred Müller.

Suche Man ist auf der Suche nach weiteren Beiräten, zum Beispiel je einem Vertreter des Landratsamts und der Polizei.

Ehrungen Mit dem goldenen Lorbeerblatt der Landesverkehrswacht Bayern für 50 Jahre bewährtes Fahren wurden geehrt: Ludwig Blomenhofer (Küps), Rolf Deinlein (Kronach), Hans Fößel (Kronach), Franz Grosser (Kronach), Leo Kaim (Stockheim), Hans Martin (Ludwigsstadt), Rainer Pils (Kronach), Gerhard Redwitz (Kronach), Gundram Stumpf (Wallenfels) und Joachim Trebes (Steinbach am Wald). Für 30 Jahre bewährtes Fahren wurde Günther Schneider aus Küps geehrt und Maria Schirmer aus Steinbach am Wald wurde für zehn Jahre als Berufskraftfahrerin ausgezeichnet.

Verkehrserziehung Siegbert Jakob ist unter anderem für die Koordination der Verkehrserziehung im Schulamtsbereich Kronach an Mittelschulen, Grundschulen und Kindergärten zuständig. Er freut sich, am 29. April im Schullandheim Steinbach am Wald im Rahmen einer Jugendverkehrsschule neue Fahrräder, die von der Kreisverkehrswacht angeschafft wurden, an Kinder im Schullandheim übergeben zu dürfen und gleich einen Radfahrkurs damit abhalten zu können. Leider wurde er an Kindergärten nicht angefordert, stellte Jakob mit Bedauern fest. Georg Polifka bot das Projekt "Könner durch Erfahrung" an, war aber mit der Teilnehmerzahl von 40 bei 800 Fahranfängern nicht zufrieden. "Das ist zu wenig", bedauerte Polifka.

Lob Der weitere Stellvertreter des Landrats, Bernd Steger, lobte die hervorragende Arbeit der Idealisten vor allem im Vorstand der Kreisverkehrswacht. Diese Arbeit sei notwendig und der ehrenamtliche Einsatz sei vorbildlich, sagte Steger. Er informierte, dass 1300 neue Führerscheine im Jahr 2012 durch das Landratsamt Kronach ausgestellt wurden. Davon gingen circa 500 an junge Fahrer ab 17 Jahren für begleitetes Fahren. "Von 170 Fahrerlaubnisentzügen waren 100 wegen Alkohol am Steuer nötig, das klingt bedenklich", sagte Steger. Von insgesamt 130 absolvierten Medizinisch Psychologischen Untersuchungen waren nur 40 Prozent erfolgreich.

Sicherheit Stadtrat Heinz Hausmann (CSU) dankte der Kreisverkehrswacht für ihre wichtige Arbeit zur Verkehrssicherheit. Gemeinderat Hans Preinl (FW) aus Weißenbrunn informierte, dass man in seiner Gemeinde einen Verein für Verkehrssicherheit habe, der aber kurz vor der Auflösung stehe, weil sich junge Leute nicht für das Verkehrssicherheitsprogramm interessierten.