Auch wenn er - gefühlt - eher kühl und nass daherkam, der Mai 2016 war in Kitzingen ein Durchschnittsmonat. Allerdings hat er sich mit einem Paukenschlag verabschiedet.
Auch wenn er „gefühlt“ eher kühl und nass daherkam, der Mai 2016 wird als echter Durchschnittsmonat in die Geschichte der Wetteraufzeichnungen am Amt für Landwirtschaft in Kitzingen eingehen. Allerdings als einer, der sich am Ende mit einem schweren Gewitter, 35 Litern Niederschlägen pro Quadratmeter und mit einem Paukenschlag verabschiedet hat.
Die 35 Liter hat der Pflanzenschutz- und Wetterexperte Thomas Karl am 29. Mai aus dem Messbecher in der Mainbernheimer Straße in Kitzingen geholt. Während Teile des Landkreises Würzburg über die doppelte Menge verkraften mussten, ist der Landkreis Kitzingen auch bei diesem schweren Gewitter – wieder einmal – mit dem berühmten blauen Auge davon gekommen.
„Wir haben zwar auch leichte Hagelschäden“, sagte Karl, aber auf den Äckern halten die sich in Grenzen. Das gilt im Landkreis auch für die Erosion. Von tiefen Furchen ist auf den Feldern dank des oft lehmigen Untergrunds nicht viel zu sehen. Unterm Strich hat Karl am Ende für den Mai an sechs Regentagen 75 Liter Niederschläge gemessen, zwölf mehr als im langjährigen Mittel. Insgesamt erreicht das laufende Jahr jetzt 300 Liter und liegt damit mit 75 Litern im Plus.
Im Plus, und zwar mit 1,2 Grad, liegt der fünfte Monat des Jahres mit 14,7 Grad auch bei den Temperaturen. „Viele haben das wegen des kalten Starts in den Montag anders empfunden“, sagte Karl. Am 5. Mai waren mit 2,8 Grad die niedrigsten Temperaturen erreicht. Tatsächlich hat es im Mai in Kitzingen keinen Frost gegeben, aber auch keinen Tag, an dem das Thermometer über 30 Grad angezeigt hat. „Der Mai ist halt noch kein Sommermonat“, sagte Karl, wobei er am 22. mit 28 Grad einen Sommertag geliefert und nahe an der Grenze zum heißen Tag war.
Bei den Sonnenstunden hat sich der Mai eher großzügig gezeigt und ist auf 220 Stunden gekommen. Im Vergleich: 2012 waren es 277 Sonnenstunden, ein Jahr später allerdings nur 130. Was zeigt, dass vieles im Mai möglich ist.
Durchschnitt ist das Stichwort auch für die Entwicklung auf den Feldern. Die Vegetation steht da, wo sie um diese Zeit sein sollte. Der Regen hat den Kulturen, egal ob Getreide oder Rüben, gut getan. „Wasser haben wir, was wir jetzt brauchen ist Wärme“, sagte Karl und hofft, dass die mit dem Juni und dem ersten Sommermonat auch kommt. Der hat meteorologisch am 1. Juni begonnen, auf dem Kalender fängt der Sommer am 21. Juni an.
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