Das Aufgebot war bestellt, das Gasthaus für die Feier gebucht und der Fotograf engagiert: Doch von der Corona-Krise wurden viele Hochzeitspläne über den Haufen geworfen.
Die meisten Hochzeiten fallen erst einmal aus und werden verschoben. Nur ganz wenige Brautpaare ziehen trotz der bestehenden Einschränkungen und Ausgangsbeschränkung in Bayern ihr Vorhaben einer standesamtlichen Trauung trotzdem durch.
Gleich zweifach betroffen von Hochzeitsausfällen ist Marktbreits Bürgermeister Erich Hegwein : zum einen als Bürgermeister, der bis zu seinem Ausscheiden aus dem Dienst am 30. April noch standesamtliche Trauungen vollziehen könnte, zum anderen als Brautvater.
Kirchliche Hochzeit um ein Jahr verschoben
Denn seine Tochter Christina hatte im vergangenen Jahr ihren Mann Robert Linke standesamtlich geheiratet und in diesem Jahr sollte nun die kirchliche Trauung folgen. Die Kirche war für den 25. April ebenso bestellt wie ein Restaurant in Castell für die Feier.
Da alle Feierlichkeiten von staatlicher Seite aber bis auf Weiteres untersagt wurden, hat das junge Paar seine Hochzeit nun um ein Jahr auf April 2021 verschoben und bekam gerade noch eine Zusage für das Lokal zu dieser Zeit.
Auf Wunsch noch eine Trauung durchgezogen
"Ich hatte nur noch eine standesamtliche Trauung am Ostersamstag. Alle späteren Wünsche hätten wir ablehnen müssen", berichtet Hegwein. Dass dieses Paar sein Vorhaben ganz ohne Familie, Trauzeugen oder Freunde, sondern nur mit Hegwein durchzog, war dem Umstand geschuldet, dass sie von ihm getraut werden wollten, bevor seine Amtszeit endet.
Auch Albertshofens Bürgermeister Horst Reuther ist wie viele seiner Kollegen und Standesbeamten in Sachen standesamtlicher Trauungen derzeit nahezu beschäftigungslos. Nur im Juni hat er noch eine Vermählung im Kalender stehen, während er im vergangenen Jahr mehr als ein Dutzend Paare in den Hafen der Ehe geleitet hatte.
Corona-Krise sorgt für fehlende Einnahmen
Ausgefallene Hochzeiten schlagen auch bei Gastronomen, Caterern, Fotografen oder Konditoren ins Kontor. "In einem normalen Jahr bewirten wir zwischen acht und zwölf Hochzeitsgesellschaften, doch aktuell haben wir nur noch eine im September im Kalender stehen", schildert der Rödelseer Gastronom Andreas Goldmann.