Weil der Sport keine Grenze kennt

1 Min
Die Olympiateilnehmer Thomas Lurz und Dieter Schneider kennen die positive Wirkung des Sports. Deshalb haben sie eine Stiftung gegründet, um den Behindertensport zu unterstützen. Foto: Tobias Köpplinger
Die Olympiateilnehmer Thomas Lurz und Dieter Schneider kennen die positive Wirkung des Sports. Deshalb haben sie eine Stiftung gegründet,  um den Behindertensport zu unterstützen.  Foto: Tobias Köpplinger

Thomas Lurz und Dieter Schneider gründen eine Stiftung, um den Behindertensport an der Uni Würzburg zu unterstützen. Die beiden Sportler wollen etwas zurückgeben.

Vielleicht erklärt die Kantine das Warum am besten. Thomas Lurz lächelt, dann setzt er an. Erzählt von den Olympischen Spielen, von London, von der Kantine. "Da sitzen sie alle. Einer isst mit Besteck, der andere mit Stäbchen und einer mit der Hand. Und alle verstehen sich gut", sagt er. Vielleicht ist das das Geheimnis. Die Guten und die Schlechten, die Erfolgreichen und die, die dreimal so lange brauchen wie die besten. Alle zusammen. Alle gleich. "Das hat man nur im Sport", sagt Lurz. Deshalb die Idee mit der Stiftung. Weil Sport verbindet. Gut und schlecht. Schnell und Langsam. Behindert und Nicht-Behindert.
Thomas Lurz ist längst zurück von den Olympischen Spielen in London. Silber hat er gewonnen über zehn Kilometer, jetzt sitzt er neben Dieter Schneider in der Würzburger Universität. Der Schwimmer und der ehemalige Säbelfechter, der 1984 und 1988 bei Olympia kämpfte, haben eine Stiftung gegründet. Thomas Lurz und Dieter Schneider Sportstiftung heißt sie, was etwas umständlich klingt, hat ein einfaches Ziel. Sie wollen den Behindertensport fördern.

Thomas Lurz sagt, für ihn gehe es darum, etwas zurückzugeben. "Ich hatte immer die Möglichkeit, Sport zu treiben, dafür bin ich dankbar."

Lurz und Schneider haben beide 25 000 Euro Stiftungskapital zum Start einbezahlt, jetzt suchen die beiden nach weiteren Förderern. Die Stiftung hat sich die "Förderung und Unterstützung von Projekten aus dem Behindertensport" in die Satzung geschrieben. Der Unibund, die Gemeinschaft der Freunde und Förderer der Universität Würzburg verwaltet die Stiftung, der Gesellschafterrat entscheidet dann im Frühjahr über die Vergabe der Mittel an die Bewerber.

Dieter Schneider sagt, das Ziel der Stiftung sei bewusst breit angelegt, um Spielräume zu haben.

Als erste Schritte der Stiftung nannte Schneider Kommunikation und Qualifikation: "Wir brauchen Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für behinderte Menschen und müssen Lehrer, Kindergärtner und Trainer weiterbilden." Dann erzählte auch der ehemalige Säbelfechter eine Geschichte aus seiner aktiven Zeit. Von Rollstuhlfechtern und Fechtern mit Beinen in Tauberbischofsheim. Davon, dass die Rollis meistens gewonnen haben. Und davon, dass das alles ganz normal sei. "Ein gemeinsames Leben muss etwas ganz Selbstverständliches sein. Irgendwann soll Anderssein normal sein", sagt Dieter Schneider.
Dazu wollen Thomas Lurz und Dieter Schneider mit der Sportstiftung einen Beitrag leisten.