Hach, noch so vor 20 oder 30 Jahren hätte ich ein richtig schönes Leben gehabt. Da wäre es mir richtig gut gegangen. Da hätte ich kein Problem damit gehabt, von einem blöden, schrillen Billig-Wecker aus dem Schlaf gerissen zu werden - anstatt von meinem Handy.
Und ich hätte auch kein Problem damit gehabt, die nächste Telefonzelle aufzusuchen, wenn mal wieder zehn Minuten später wird. Und ich hätte außerdem meiner Freundin erst beim nächsten Kaffeeklatsch von den tollen Schuhen erzählt, die ich im Schaufenster gesehen habe.
Die Realität 2013 sieht leider anders aus. Da bin ich - zumindest gefühlt - der einzige Mensch weit und breit, der sich ohne Mobiltelefon herumschlagen muss.
Bonbons gegen Schokolade Von der Stimmung hier in der Redaktion möchte ich übrigens gar nicht erst anfangen. Die ist inzwischen auf dem Tiefpunkt. Da müssen bei meinen zucker- und fleischlosen Fasten-Mitstreiterinnen schon Bonbons als Wurfgeschosse herhalten, wenn diverse Kolleginnen mit selbstgebackenen Nussecken (mit extra viel Schokolade) hereinschneien oder sich wiederum andere rücksichtslos mit Holzfällersteak an den gemeinsamen Mittagstisch setzen. Bald wird die Bombe platzen. Da gehen wir hier alle aufeinander los. Wie die Wilden. Ist nur noch eine Frage der Zeit.
Und wenn ich nur noch einmal diesen verdammten Wecker hören muss, werde ich den Anfang machen.