Bei der Arbeitstagung in Kitzingen ist nicht mehr von Sanktionen die Rede.
Auf der Tagung der Landesliga Nordwest im Sportheim des FVgg Bayern Kitzingen gab es einige interessante Neuigkeiten. Spielleiter Bernd Reitstetter blickte noch einmal auf die bisher 22 gespielten Runden zurück. Angesichts von nur vier Nachholspielen ist der Spielplan locker zu bewältigen. Kein Team muss zweimal nachsitzen – auch, weil der Spielleiter am ersten Dezember-Wochenende noch nachholen ließ. Reitstetter mahnte aber: „Ich bitte bei den Spielabsagen sorgfältig zu sein.“
Michael Tittmann aus Altdorf bei Nürnberg, der Chef der fünf Landesligen, berichtete aus dem Verbandswesen. Und von einem kuriosen Rechtsstreit zwischen dem BFV und einigen Zeitungsverlagen. Der wird weiterhin vor dem Landgericht in München verhandelt, das ist entschieden worden. Parallel dazu gibt es aber außergerichtliche Verhandlungen beider Parteien um das Recht der Video-Berichterstattung im Amateurfußball, das der BFV für sich alleinig reklamiert.
Fest steht, dass alle Pokalfinalspiele in den Landesverbänden in der ARD übertragen werden. Am 26. Mai dieses Jahres soll es diese Premiere geben und zwar ab Mittag, am Abend findet dann das Finale in der Champions League statt. Die Fernseh-Präsenz soll die oft im Schatten stehenden Landes-Endspiele aufwerten. Neu ist, dass die Anfangszeiten der Relegationsspiele in diesem Jahr nicht fix sind. Sollte es zwei oder mehr Spiele in unmittelbarer Nachbarschaft geben, so könnte der Spielbeginn variiert werden. Das hatte im Vorjahr zu massiver Kritik geführt, denn es gab für die betroffenen Vereine Einnahmeverluste.
Für Aufregung hatte im Januar eine E-Mail von Thomas Graml, der als Chef der Landesliga Mitte fungiert, an die Vereine gesorgt, in der es hieß: Wenn die Medienrichtlinien von den Vereinen, es sollen die Angebote des BFV auf der Vereinshomepage eingebunden werden, nicht bis zum 6. Februar umgesetzt werden, drohen Geldstrafen und Punktabzüge. Das hatte bei den Klubs für Empörung gesorgt. Diese Androhung entkräftete Tittmann: „Die Medienrichtlinien bieten Spielraum für Interpretationen. Der Verband übt keinen Druck auf die Vereine aus. Es ist lediglich eine Bitte unsere Angebote auf dem Internet-Seiten der Verein zu nutzen“, sagte Tittmann. Sanktionen gegen die Vereine werde es nicht geben.
Auch einiges an Statistik wurde wieder geboten: Die Zahl der Roten Karten ist von 33 auf 29 gesunken. Bei den Gelb-Roten Hinausstellungen gab es eine Steigerung von 39 auf 46. Das berichtete Heinz Ferber aus Nürnberg, der Vorsitzende des Sportgerichtes Bayern, der nach über einem Jahr krankheitsbedingter Pause wieder zurück ist. Für das Schiedsrichterwesen berichtete der ehemalige Bundesliga-Assistent Walter Hofmann aus Ansbach, der erstmals Gast bei den Landesliga-Vereinen der Gruppe Nordwest war. „Wir sind mit den Leistungen unserer Schiedsrichter zufrieden. Es kam von den Verein auch wenig Feedback“, so Hofmann, der sich mit seinen Kollegen im Verbandsschiedsrichterausschuss aber nicht zurücklehnen wird: „Natürlich wollen wir unsere Schiedsrichter weiter verbessern.“
Konrad Harant (TG Höchberg) ist Sprecher der Vereine in der Landesliga Nordwest. Harant, der als Bindeglied zwischen den Klubs und dem BFV fungiert, hatte sich um die Umfrage bei den Vereinen zum Spielbetrieb bemüht. Um den Spielbetrieb zu optimieren hat der BFV per Fragebogen eine Umfrage bei den Klubs im Verbandsspielbereich vorgenommen. Die Beteiligung bei den 89 Landesligisten war groß.
Nur zwei nahmen nicht teil, davon je einer aus der Gruppe Nordost und Südost. Die Mehrheit sprach sich dafür aus, die Ligastärke bei 18 Mannschaften zu belassen und nicht auf 16 zu verringern. Auch die Reduzierung der Landesligen von fünf auf vier wurde in der Umfrage abgelehnt. Ebenso sprach sich die Mehrheit dafür aus, den Relegationsmodus unverändert zu lassen. Alternative bei weniger Releganten wären mehr Fixabsteiger. So wird sich zumindest bis zum nächsten BFV-Verbandstag 2018 nichts am aktuellen Spielmodus im Verbandsspielbereich ändern.