Die Wirtschaft boomt und das schlägt auf den Arbeitsmarkt nieder – auch im Landkreis. Da ist die Arbeitslosenquote aktuell bei 2,3 Prozent angekommen.
Die Wirtschaft boomt und das schlägt auf den Arbeitsmarkt durch – auch im Landkreis. Da ist die Arbeitslosenquote aktuell bei 2,3 Prozent angekommen, 0,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen hat damit den niedrigsten Stand seit 2005 erreicht. Auch die Zahl der Hartz-IV-Empfänger ist rückläufig.
Für die ist in Kitzingen das Jobcenter zuständig. Dessen Geschäftsführer ist Toni Orth. Der hatte mit dem „historischen Tiefststand“ im Hintergrund ein leichtes Spiel bei seinem letzten Auftritt im Ausschuss für Familie, Senioren und Integration. Der tagte jetzt zusammen mit dem Jugendhilfeausschuss des Kreistags. Orth hat seit Jahresbeginn den Sitzungsdienst von Peter Merten übernommen. Er wird zum 1. Januar 2018 Kreiskämmerer Bernd Artus ablösen. Zum 1. Oktober wechselt er deshalb vom Jobcenter wieder zurück ins Landratsamt.
Zuvor seine neuesten Zahlen: Die Zahl der Arbeitslosen, die Arbeitslosengeld eins von der Agentur für Arbeit beziehen, liegt derzeit bei 741 (minus fünf). Die in die Zuständigkeit des Jobcenters fallenden Hartz-IV-Bezieher (früher Arbeitslosenhilfe) lag bei 455 (minus 71). Besonders erfreulich, so Orth, dass Langarbeitslose und Alleinerziehende vermittelt werden konnten. Hier sei die Entwicklung besonders erfreulich.
Teilzeitstellen biten Alleinerziehenden Chancen
Derzeit leben in 249 Bedarfsgemeinschaften Alleinerziehende. Dass sich die Zahl in den vergangenen fünf Jahren halbiert hat, führt Orth auf das verstärkte Angebot von Teilzeitstellen zurück. Die bieten Alleinerziehenden mehr Chancen, Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Allerdings: Viele verdienen zu wenig und müssen aufstocken.
Wenig erfreulich dagegen ist laut Orth, dass in den Bedarfsgemeinschaften 730 Kinder von Hartz IV leben. Die Kinderarmut sei ein Thema und werde auch eins bleiben. Allerdings: Die Statistik täuscht ein bisschen, weil viele inzwischen anerkannte Flüchtlinge nicht darin auftauchen. Sie befinden sich in Sprachkursen oder anderen Maßnahmen.
Erfolgsquote der Sprachkurse bei 70 Prozent
Zum Thema Flüchtlinge gab es weitere Zahlen. Derzeit sind 464 anerkannte und erwerbsfähige Flüchtlinge leistungsberechtigt, dazu kommen 125 Kinder. Die Mehrzahl kommt mit 80 Prozent aus Syrien, fünf Prozent aus Afghanistan und je vier Prozent aus dem Irak und Pakistan. Wie Orth weiter sagte, haben rund 50 Prozent inzwischen einen Sprachkurs absolviert, mit einer Erfolgsquote von 70 Prozent.
Beifall gab es für die Mitteilung, dass 58 Flüchtlinge in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse vermittelt wurde. Das ist beim Jobcenter Kitzingen eine Integrationsquote von 24,1 Prozent und liegt weit über der von der Bundesanstalt angestrebten Quote von zehn Prozent.