Die Mainbernheimer Altstadt ist etwas ganz Besonderes. Doch sowohl Privatleute als auch die Stadt haben wenig Geld, um zu sanieren und die Gebäude für die Nachwelt zu erhalten. Trotzdem werden Pläne geschmiedet für eine schönere Zukunft.
Schritt für Schritt tastet sich der Mainbernheimer Stadtrat an die Sanierung und neue Gestaltung der Schulgasse heran - ein schwieriger Prozess.
Inzwischen gab es schon mehrere Zusammenkünfte von Stadtrat, Bürgern und Stadtplanerin. Immer stand dabei das Thema Entwicklung der Altstadt im Vordergrund. Einige der sehr alten und ehemals sehr schönen Häuser stehen zum Verkauf, andere sind in städtischer Hand und mittlerweile saniert. Aber nicht wenige Häuser verfallen.
Für die Gebäude in der Schulgasse sind mittlerweile die Vorstellungen über die baulichen Eingriffe konkreter geworden. Etliche Bürger haben in Workshops daran mitgearbeitet, dass Stadtplanerin Ute Ritter-Krauß acht Varianten ausarbeiten konnte. In der Stadtratssitzung am Freitag stellte Ritter-Krauß die Sanierungs- und Umbaumöglichkeiten noch einmal vor.
Aus dem Rennen scheint die moderne Wohnbebauung im historischen Grundriss von 1825. "Das ist mit historischen Gebäudemaßen einfach nicht möglich", sagte Ritter-Krauß. Auch ein Mehrgenerationenhaus hält sie für nicht umsetzbar. "Meiner Meinung nach ist ein familiengerechtes Wohnen in diesem Bereich nicht angesagt", dämpfte Ritter-Krauß die Erwartungen.
Andere Vorschläge sollen nach ihrer Machbarkeit überprüft werden. Den Bürgern würde ein Biergarten oberhalb des Gasthauses zum Bären gefallen oder auch eine Parkanlage.
In das Gebäude Schulgasse 5 könnten Gruppen oder Vereine einziehen, in der Schulgasse 7 könnten öffentliche Veranstaltungen oder Feste stattfinden.
Die alten Häuser könnten - in Kombination mit einem Neubau - in eine Gaststätte umgewandelt werden. Es gibt weitere Varianten, die den Umbau des Kantorats oder einen Durchgang von der Schulgasse zum Kirchplatz einschließen. Peter Kraus (FWG) fand in der Sitzung diese Variante reizvoll "Mit einem Saal sowie einem Versorgungsbereich und Toiletten an der Rückseite wäre das ein guter Mittelpunkt", sagte er.
Bürgermeister Karl Wolf (FWG) ist wichtig, dass zunächst noch einmal bei einem Sondertermin mit dem Amt für Denkmalpflege sowie mit den Grundstücks- und Hauseigentümern rund um die Schulgasse gesprochen wird.
Hintergrund ist, dass einige von ihnen ihr Anwesen sanieren lassen würden, wenn sie nur das Geld dafür hätten. Ein Beispiel für eine mögliche Sanierung bietet das städtische Wohn- und Geschäftshaus Herrnstraße 36. Eine Sanierung plant die Stadt schon länger auch mit ihrem Gebäude Herrnstraße 7. Wiewohl es äußerlich durchaus ansprechend wirkt, ist es im Inneren gründlich zu sanieren, vor allem energetisch.
Vor allem die Mieter der oberen Wohnung hätten im Winter die Räume nicht mehr warm bekommen, sagte Bürgermeister Wolf. Bis zur nächsten Stadtratssitzung will Wolf Honorarangebote von Architektenbüros einholen.
Ein weiteres städtisches Projekt muss beim Schulgassenkonzept finanziell berücksichtigt werden. Es ist beschlossene Sache, die Grabengärten vor der Stadtmauer umzugestalten.
Es gibt zu wenige Pächter, die die Parzellen bewirtschaften wollen. Die Stadt wird einen Antrag auf Leader-Förderung stellen. Die "Aktivierung der Grabengärten" soll durch das landschaftsplanerische Büro WGF Landschaft aus Nürnberg umgesetzt werden. Vier Büros für Landschaftsplanung standen zur Auswahl, der Stadtrat entschied sich am Freitag für das seit 30 Jahren tätige Büro aus Nürnberg.