Der Schlosspark ist abgesperrt. Die Polizei hält sich noch bedeckt. Foto: Kristian Kienberger
Die junge Frau, die mit schweren Verletzungen und starker Unterkühlung im Wiesentheider Schlosspark gefunden wurde, ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Die Polizei sucht weiter nach Hinweisen.
Eine schwer verletzte Frau entdeckte ein Spaziergänger mitten im Wiesentheider Schlosspark am Dienstagmorgen. Der Mann verständigte sofort die Polizei. Wenig später wurde die 22-Jährige mit einem Hubschrauber in eine Klinik geflogen. Ihr Zustand war in den ersten Stunden kritisch. Mittlerweile ist die junge Frau außer Lebensgefahr.
Sie ist zwischen See und dem Seiteneingang Richtung Parkstraße gefunden worden. Aufgrund ihrer starken Unterkühlung geht die Polizei davon aus, dass sich der Vorfall bereits in der Nacht ereignet hat. Ob es sich dabei um ein Verbrechen gehandelt hat, konnte noch nicht geklärt werden, sagte Michael Zimmer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, vor Ort: "Wir ermitteln in alle Richtungen - und das auf Hochtouren.
Über 40 Beamte der Bereitschaftspolizei durchstreiften den Park auf der Suche nach Hinweisen und einer möglicher Tatwaffe. Mehr als ein Dutzend Polizeiwagen parkten vor dem Schlossgelände. Auf dem Weg zur Arbeit kam auch Bürgermeister Werner Knaier am Schlosspark vorbei. "Ich dachte im ersten Moment, eine alte Frau sei gestürzt", erzählt der Bürgermeister. "Als mir die Polizei alles erzählte, bekam ich einen Schock."
Die Identität der 22-Jährigen ist laut Polizei mittlerweile geklärt. Die Frau stammt aus Wiesentheid. Warum sie im Park war und ob sie die Verletzungen außerhalb oder im Park erlitt - das alles ist noch völlig unklar. Die Polizei hat Kontakt zu den Angehörigen aufgenommen. "Allerdings konnten die uns auch nicht weiterhelfen", so Zimmer. Es seien aber bereits eine Vielzahl von weiteren Hinweisen bei der Polizei eingegangen. Ein Durchbruch wurde noch nicht erzielt. "Wir prüfen noch", bestätigt Zimmer. Gesucht werden Zeugen: "Wer im Laufe der Nacht etwas Auffälliges in der Nähe des Parks bemerkt hat, soll sich bitte an uns wenden."
Werner Knaier will derweil jegliche Spekulation vermeiden. "Ich bin kein Freund von Panikmache", sagt der Bürgermeister. Viele Bürger wären schon mit diversen Vermutungen an ihn herangetreten. Doch so lange keine näheren Details ans Licht kämen, solle man "nicht den Teufel an die Wand malen", so Knaier. Man sei froh, dass die junge Frau außer Lebensgefahr sei und wünsche sich nun schnelle Aufklärung. Ein grundsätzlich erhöhtes Gefährdungspotenzial sieht er nicht.
Der Schlosspark, der in der Ortsmitte liegt und dem Grafen von Schönborn gehört, wird gerne und häufig von Spaziergängern genutzt. Er steht rund um die Uhr offen. Zu allen Tages- und Nachtzeiten kann man dort Menschen treffen. Bereits am Dienstagabend wurde der Schlosspark wieder geöffnet.
Hinweise jeglicher Art an die Kripo Würzburg: Tel. (09 31) 4 57 17 32.