Für die Sicherheit der Gäste in den Freibädern sorgen auch Aushilfskräfte. Der Rentner Dieter Werner sitzt in Abtswind am Beckenrand und passt auf, dass nichts passiert.
Die vier der derzeit geöffneten Freibäder im Landkreis hoffen zum Ende der Badesaison auf noch einige warme Tage. Für die Sicherheit der Gäste ist gesorgt. Schwimmmeister und Aufpasser haben einen Blick auf die Wasserratten. Noch – denn es ist gar nicht so leicht, Schwimmmeister zu bekommen. Rund 2000 offene Stellen gibt es in Deutschland. „Wer will den Job schon machen? Du arbeitest tagsüber bis in den Abend und am Wochenende. Dazu kommt die Verantwortung“, beschreibt Volkachs Bademeister Stefan Dittmann das Problem.
Auch die Bäder im Landkreis können den Betrieb nur aufrecht erhalten, weil sie Aushilfskräfte für die Saison einstellen. In den kleinen Bädern in Gnötzheim und in Abtswind, teilen sich mehrere Aushilfskräfte den Job am Beckenrand. Manche von ihnen haben eine besondere Beziehung zu „ihrem“ Schwimmbad.
Aus Leidenschaft am Beckenrand
So wie Dieter Werner. Der Rentner gehört zum Team für die Badeaufsicht im Gemeinde-Schwimmbad Abtswind. Ein Job, den der 68-Jährige seit mittlerweile sieben Jahren mit Leidenschaft macht. Braun gebrannt ist der Senior, die grauen Haare sind locker nach hinten zu einem kurzen Pferdeschwänzchen gebunden. Ab 10 Uhr ist das Bad geöffnet und bereits am Vormittag kommen die ersten Besucher. Viele sind Stammgäste, Werner plaudert mit ihnen. Man kennt sich eben.
Mit einer roten Badehose steht er am Becken und lässt seinen Blick schweifen. Egal ob im Wasser oder auf der Liegewiese – ihm entgeht nichts. Mit dem Bad ist Werner als waschechter Abtswinder aufgewachsen. „Raus aus der Schule, und dann gleich ins Schwimmbad, die ganze Clique. Für uns gab es da nichts anderes“, erinnert er sich. Später verbrachte er mit seiner Frau freie Tage lieber im Schwimmbad vor der Haustür als in der Ferne.
Bereits vor 20 Jahren gehörte Werner zu den Gründern der Schwimmbad-Initiative, als es darum ging, die Einrichtung zu erhalten. Wenig später machte er bei der Wasserwacht mit. Als für den Anlagenbediener im Gusswerk 2010 die Rente anstand, fragte ihn der damalige Bürgermeister Klaus Lenz, ob er nicht als Badeaufsicht mithelfen wolle.
Noch keinen Notfall
Er sagte zu. 2014 legte Werner erneut die erforderliche Prüfung als Rettungsschwimmer ab. Die Erste-Hilfe-Kenntnisse werden regelmäßig aufgefrischt. Bisher kennt er nur die Theorie. In Dienstzeit gab es noch keinen Notfall. „Gott sei Dank“, sagt er und hofft, dass das so bleibt. Kleinere Blessuren dagegen stehen auf der Tagesordnung. Doch die sind schnell verarztet. Bleibt also noch genügend Zeit, bei den jungen Badegästen auf die Disziplin zu achten. Kurze Zurechtweisungen und dann funktioniere das.
Den Dienst im Bad teilt er sich mit Peter Baumann und Gero Müller, wie Werner schon im Rentenalter. In den Ferien hilft Student Christoph Kniewasser aus. Alle kümmern sich gerne um das Freibad und haben ein Auge darauf, dass dort alles in Schuss bleibt.