Milde Nächte und viele Gewitter

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Mittendrin bei der Getreideernte: Auf vielen Feldern wie hier bei Bibergau waren die Mähdrescher schon im Einsatz und das Stroh wird zu Ballen oder Quader verpackt ...
Foto: Frank Weichhan

Vor allem die milden Nächte haben dazu geführt, dass der Juli als ein überdurchschnittlich warmer Monat in die Wetterstatistik eingehen wird.

Vor allem die milden Nächte haben dazu geführt, dass der Juli als ein überdurchschnittlich warmer Monat in die Wetterstatistik eingehen wird. Mit 20,3 Grad lag er am Ende um 1,8 Grad über dem langjährigen Mittel. Damit führt der Juli die Serie der warmen Monate des Jahres 2016 fort.

Serie von warmen Monaten

Nur der April und der Mai blieben in diesem Jahr unter dem Durchschnitt. „Alle anderen lagen meist um ein Grad drüber“, sagt Thomas Karl. Der Pflanzenschutz-Experte ist am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AfELF) für das Wetter zuständig. Der hat den wärmsten Tag am 20. Juli mit 33,5 Grad an der Messstation in der Mainbernheimer Straße registriert. Der kälteste Tag lag mit 14,9 Grad gleich am Monatsanfang (3. Juli).

Warme Nächte Auffällig ist in diesem Jahr, dass die Temperaturen in der Nacht kaum unter zehn Grad fielen. Mit 9,8 Grad war am 16. Juli das Minimum erreicht. Von den sonst im Juli durchaus üblichen „kalten Nächten“ war in diesem Jahr nichts zu spüren. Insgesamt hat Karl 19 Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad und drei heiße Tage mit über 30 Grad registriert. Schwüler Monat

Dass der Juli als ein eher schwüler Monat in Erinnerung bleiben wird, dafür haben die Niederschläge gesorgt. Aus dem Messbecher hat Karl 83 Liter geholt, das sind 24 mehr als in einem Durchschnitts-Juli. Damit liegt das Jahr jetzt bei 435 Liter und damit 80 Litern über dem Schnitt (Vorjahr – 140 Liter minus). Dafür haben bisher sechs Monate mit Wasserüberschuss gesorgt. Nur der Juni hat mit minus 15 Litern den Schnitt nicht erreicht.

Sehr große Unterschiede

Bei der Verteilung der Niederschläge hat es im Landkreis allerdings gewaltige Unterschiede gegeben. Es kam darauf an, wo die Gewitter hinkamen. Das kann es von Ort zu Ort bis zu 50 Liter pro Quadratmeter Unterschied geben und mehr.

14 Regentage

In Kitzingen gab es 14 Regentage, wobei an zehn Tagen mehr als ein Millimeter pro Quadratmeter und damit spürbarer Regen fiel. Am 22. Juli ist mit 23 Litern in Kitzingen ein größeres Gewitter niedergegangen.

Viel Sonne

Bei den Sonnenstunden legte der Juni mit 230 Stunden eine Punktlandung hin und liegt „gut im Schnitt“. Dass es anders geht, zeigen die Jahre 2012 mit 298 Stunden oder 2007 mit 180 Stunden.

Auf den Feldern stecken die Bauern derzeit mitten in der Getreideernte. Wobei gerade jetzt einige sonnige Tage dringend nötig sind, um den in Unterfranken bevorzugt angebaute Qualitätsweizen für Brot und Brötchen trocken von den Äckern zu holen. „Wenn es weiter regnet, kriegen wir Qualitätsprobleme“, sagt Karl. Bleibt alles im Rahmen, werden die Ergebnisse beim Getreide durchschnittlich bis sehr gut sein, schätzt Karl.

Gut für Rüben und Mais

Den Zuckerrüben und dem Mais hat der Regen „unheimlich gut getan“. Auf sandigen und warmen Böden, wo der Mais im letzten Jahr die Zwei-Meter-Marke kaum schaffte, steht er bis zu vier Meter hoch. Allerdings ist auch das regional sehr unterschiedlich.