Wenn sich in der Wiesentheider Steigerwaldhalle das Publikum kurz vor ein Uhr nachts von den Plätzen erhebt, frenetisch klatscht und singt, dann kann daran nur einer Schuld sein: Michl Müller. Der fränkische Stern am Comedy-Himmel trat vor begeisterten Zuschauern als Schlussnummer der KoKaGe-Faschingssitzung auf und toppte damit ein Programm, das reich an Höhepunkten war.
                           
          
           
   
          Wenn sich in der Wiesentheider Steigerwaldhalle das Publikum kurz vor ein Uhr nachts von den Plätzen erhebt, frenetisch klatscht und singt, dann kann daran nur einer Schuld sein: Michl Müller. Der fränkische Stern am Comedy-Himmel trat vor begeisterten Zuschauern als Schlussnummer der KoKaGe-Faschingssitzung auf und toppte damit ein Programm, das reich an Höhepunkten war.
       
„Du kannst dich des ganze Jahr aufregen, aber es nützt nichts.“
Michl Müller, gefeierter Büttenredner 
Gegen Mitternacht war Müller als „Wanderer“ auf die Bühne gestiegen, um seine Sicht der Dinge zum politischen Geschehen und der Gesellschaft in typischer Art und Weise zu schildern. Später, als er nach tosendem Applaus und einem Lied von Sitzungspräsident Stefan Freund nach einer Zugabe gefragt wurde, antwortete er: „Wieso eins, da mach mer gleich vier.“ Und er legte los mit seinem „Kloß mit Soß“ und ließ bekannte Nummern wie die Fleischereiverkäuferin oder den Vollwärmeschutz folgen.
Müller war bei seinem Rundumschlag wieder einmal mit scharfem Auge auf so manches eingegangen, was ihm aufstößt. „Du kannst dich des ganze Jahr aufregen, aber es nützt nichts.“
   
 
 
Über die Drei Könige etwa, die nur noch kommen, wenn man sie vorher bestellt hat, oder über die Pkw-Maut, bei der er ein Pickerl mit dem Konterfei des Ministerpräsidenten Seehofer empfahl. „Dann könne man den wenigstens mal so richtig an die Autoscheibe klatschen.“
Der Martinszug mit batteriebetriebenen Laternchen, der Einkauf mit der Frau im Gartencenter, das Romantik-Hotel, oder der Tag der Deutschen Einheit regen Müller auf. Für Allerheiligen empfahl er, dass künftig am Friedhof Würstchen gegrillt werden – „bei dem Auflauf“.
Eigens für „ihren“ Michl Müller hatten Helga Bachner, Silvia Kirchhof und Tatjana Kapp als „Backstage Girls“ des Kabarettisten eine Nummer geboten, „um vielleicht einmal mit ihrem Schwarm“ auf der Bühne zu stehen. „Heut ist er endlich in meinem Wiesentheid. Ich habe wochenlang nicht geschlafen“, schmachtete Tatjana Kapp. Michl Müller sei immer alleine auf der Bühne, da fehle etwas, nämlich genau sie, meinte das Frauen-Trio. Später durften die Damen ihrem Star den KoKaGe-Orden umhängen.
Bestens auf Wiesentheid und seine Persönlichkeiten hatte sich Oliver Tissot vorbereitet. Der Wort-Jongleur aus Nürnberg hatte sich seine Gedanken über Bürgermeister Knaier und dessen Doktortitel gemacht. „Warum braucht Wiesentheid einen Doktor als Bürgermeister? Macht das krank hier?“, fragte er sich. Bei den Namen der Geistlichen wunderte er sich ebenfalls: Göttke und Fromm.