Beim Markt Einersheimer Faschingsabend wurde aus der Not eine Tugend.
Made in Germany war ein halbes Jahrhundert das Markenzeichen deutscher Wertarbeit. Doch mit Made in Germany und dem Nationalstolz ist es nicht mehr so weit her, wie Büttenrednerin Agnes Roth in der Bütt des Markt Einersheimer Faschings beklagte. So seien unsere Fußballhelden bei der Weltmeisterschaft kläglich in der Vorrunde rausgeflogen. "Was für eine Schand, Platz 16 hinter Holland", reimte Agnes Roth und haderte weiter: Größer könnt die Schmach nit sei, die Tulpenknicker hol`n uns ei".
Sie schimpfte über die vielen Anglizismen und der Untergrabung der deutschen Sprache. Viele englische Wörter und Ausdrücke hätten sich wie selbstverständlich in die Sprache gemogelt. Habe der Deutsche einst Obst und Gemüse gemixt genossen, müsse es heute ein Smoothie sein. Es werde nur noch von Fashion statt Mode geredet, eine dünne Hose ist ein Leggins und kurze Hosen würden als Shorts deklariert.
Märchen-Aufführung
Da heuer in der Mehrzweckhalle weniger Gruppen oder Büttenredner auf der Bühne standen, machten die Markt Einersheimer aus der Not eine Tugend. Die Historische Burschenschaft mit ihrem Vorsitzenden Christian Schatz an der Spitze als Veranstalter ließ mehrere Tanz- und Schunkelrunden durch die Würzburger Drei-Mann-Band einlegen, was den Tanzfreunden sehr gelegen kam. Moderator Tobias Zehnder initiierte Polonaisen und der Gaudiwurm steckte, so dass bisweilen der halbe Saal auf den Beinen war. Mit "Es war einmal" leitete Erzählerin Karin Gamm den Auftritt der Moorsebach-Riege ein, die sprachlich das Aschenbrödel-Märchen aufführte.
Nach einer wechselhaften Geschichte des Märchens durfte Aschenbrödel alias Ingo Bergmann als Happy-End schließlich den Prinzen heiraten und sie bekamen viele Kinder. Die jungen Damen der Mädels-Showeinlage präsentierten eine bunte und schöne Einlage mit einer ansprechenden Choreografie, die Kerstin Meidel und Heike Schlee mit ihnen einstudiert hatten. Sie gliederten ihre Aufführung in mehrere Elemente mit unterschiedlichen Outfits.