Überraschender Geldsegen für die Kitzinger Tafel

Sie fahren Motorrad. Und sie tun Gutes dabei. Beispielsweise in Kitzingen, wo die Tafel von einer ihrer großzügigen Spende profitierte.
„IFMR-AGS“ ist das österreichisch-deutsch-schweizer Chapter der „International Fellowhip of Motorcycling Rotarians.“ Klingt komplizierter als es ist. Innerhalb der Rotarier gibt es begeisterte Motorradfahrer. Die sind nicht nur in Deutschland und dem benachbarten Ausland auf mehrtägigen Ausflügen unterwegs, sondern verbinden diese Trips auch mit Besichtigungen und einer Spende an eine örtliche Organisation. Kürzlich waren 20 Mitglieder auf der Steigerwaldhöhenstraße unterwegs. In Zeil am Main und Ebrach machten sie Station, die Übernachtungen fanden im Deutschen Haus in Kitzingen statt. Hier haben die Mitglieder um Präsident Carsten Winkelbach auch eine Organisation ausgemacht, der sie eine Spende überreichen wollten.
Sprinter ist nicht mehr neu
„Ich war ganz verblüfft“, erinnert sich Aloisia Ihrig-Braune. Die zweite Vorsitzende der Kitzinger Tafel hatte sich nichts weiter dabei gedacht, als die Einladung zu dem Abend im Deutschen Haus kam. Die Arbeit der Tafel stellt sie immer wieder unterschiedlichen Gruppen und Organisationen vor. An diesem Abend hatte sie Helene Schamann dabei, die beiden Frauen berichteten von den rund 60 Bedürftigen, die an jedem Mittwoch und Samstag mit Lebensmitteln versorgt werden, von der Spendenbereitschaft der Lebensmittelmärkte in der Region und den Problemen mit dem Lieferfahrzeug.
Zwölf Jahre ist der Sprinter jetzt schon alt und muss immer wieder repariert werden. „Lange wird er nicht mehr durchhalten“, prophezeit Ihrig-Braune. Längst hat sich der Verein auf die Suchen nach einem neuen Gebrauchten oder – noch besser – einem Vorführwagen gemacht. Allzu teuer sollte das Fahrzeug nicht sein, der Verein lebt schließlich von Spendengeldern. Und die sind dank der Motorradfreunde von den Rotariern gestiegen. 2300 Euro haben die 20 Fahrer an die Kitzinger Tafel überwiesen. „Das hilft uns richtig weiter“, freut sich Ihrig-Braune.
15 bis 20 Touren pro Jahr
Seite 1999 gibt es das „Fellowship of Motorcycling Rotarians.“ Mehr als 300.000 Euro sind in dieser Zeit an gemeinnützige Organisation gespendet worden, wie Alfred Schulze-Aulenkamp berichtet. 15 bis 20 Touren werden Jahr für Jahr organisiert. Meistens sind es ein paar Tage in Deutschland, mitunter auch mehrwöchige Touren ins Ausland. „Wichtige Elemente der Touren sind neben dem Motorradfahren und der Pflege der Freundschaft auch immer Besichtigungen“, erzählt Schulze-Aulenkamp. In Corona-Zeiten ist das natürlich nicht so einfach, weshalb sich die 20 Mitglieder, die sich von Kitzingen auf den Weg Richtung Steigerwald machten, erst einmal testen lassen mussten, bevor sie die Stadt bei einem Rundgang erkundeten. Rund 200 Kilometer legten sie auf ihren Motorrädern pro Tag zurück und kamen abends müde aber zufrieden in ihrem Hotel wieder an. Nach drei Tagen machten sich die Mitglieder wieder auf den Rückweg in ihre jeweiligen Heimatorte. Mit im Gepäck: Das Gefühl, Menschen etwas Gutes getan zu haben.