Das Etwashäuser Frühlingsfest hat eine neue Organisatorin. Sie möchte einiges ändern, hat aber erst einmal mit dem Wetter zu kämpfen.
Eine von ihnen ist Ulrike Sachs aus Niederwerrn bei Schweinfurt, die an der Kasse des „X-Flight“ sitzt. Mit ihrem Mann Karl Übel hat sie das diesjährige Frühlingsfest organisiert – das erste mal, nachdem der Iphöfer Ottmar Till die letzten acht Jahre verantwortlich war. Für die nächsten vier Jahre gestalten sie außerdem noch den Rummel während der Etwashäuser Kirchweih. Dann werden beide Veranstaltungen von der Stadt neu ausgeschrieben.
Ob sie zufrieden ist? „Die Eröffnung am Samstag war noch gut“, sagt Sachs. Dann habe ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie so oft bei Festen im Frühjahr. „Wir hoffen, dass das zweite Wochenende besser wird.“ Noch bis zum Sonntag haben die Fahrgeschäfte geöffnet. Dann muss rasch abgebaut werden.
Das sind auch die zwei Hauptnachteile ihres Jobs, findet Ulrike Sachs: Wenn es vier Tage durchregnet, und die Anstrengung, nach einem langen Abend noch vor 5 Uhr die Wagen abbauen zu müssen und weiterzuziehen. Ansonsten macht ihr die Arbeit einfach Spaß – „sonst könnte man das auch gar nicht machen.“
Die Fahrgeschäfte an den Bleichwasen sind alle in Familienbesitz. Bei Familie Übel arbeitet bereits die vierte Generation mit. „Zu 90 Prozent übernehmen die Kinder die Geschäfte“, sagt Sachs. Peter-Alexander Michel aus Prichsenstadt ist das beste Beispiel: „Schon mein Opa war hier mit einem Geschäft vertreten.“ Jetzt ist eben der Enkel mit seiner Schießbude vor Ort. „In meinen 43 Lebensjahren war ich vielleicht fünf Jahre nicht hier“, sagt Michel lachend.
Wer wann wo ist, entscheidet sich bereits im Winter, erklärt Ulrike Sachs. Dann spricht man sich untereinander ab, beispielsweise im Fränkischen Schaustellerverein. „Man kennt sich untereinander, ist auch befreundet“, sagt Michel. Jedes Jahr werden dann auch die Wagen neu gestaltet. Es gibt neue Spielsachen und Süßigkeiten. An die „Minions“ war beispielsweise letztes Jahr noch nicht zu denken. Dieses Jahr geht es nicht ohne. Und auch die Musik muss dem Zeitgeschmack angepasst werden: „Ein Fest ohne Chart-Hits? Das gäbe viele Minuspunkte“, sagt Sachs.
Die Saison der Schausteller geht von Ende März bis Oktober. Dazu kommen noch die Weihnachtsmärkte. Das heißt aber nicht, dass alle Tage belegt sind: Gerade in Jahren, in denen Ostern so früh wie heuer fällt, haben die Budenbesitzer auch Leerzeiten, erklärt Michel. Und natürlich gibt es auch größere Feste als das Etwashäuser Frühlingsfest. „Es gibt aber auch noch kleinere“, sagt Florian Kirschbaum, der das Bungee-Trampolin betreibt.
„Hier habe ich eigentlich die ganze Zeit zu tun, selbst als es geregnet hat, waren die Kinder hier“, freut sich der Burgbernheimer.