Auf welche Summe sich der Gesamtschaden des Sturmes in Mainfranken summiert, ist zu diesem Zeitpunkt schwer zu sagen. Zumal neben vollgelaufenen Kellern auch landwirtschaftliche Schäden zu beklagen sind. Zwischen Eibelstadt und Frickenhausen zerstörte der Hagel, der rund 15 Minuten tobte, einen Teil der Ernte. „Punktuell müssen die Winzer mit hundert Prozent Ausfall rechnen“, bedauert der Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbandes, Hermann Schmitt.
Das Unwetter hat letztendlich fast den gesamten Landkreis Kitzingen getroffen. Wie Kreisbrandrat Roland Eckert berichtet, waren die Feuerwehren sowohl im südlichen Landkreis, als auch im Raum Volkach sowie in Wiesentheid und Geesdorf im Einsatz. „Gott sei Dank gab es keine Personenschäden“, sagt Eckert. Aber verschlammte Straßen und vollgelaufene Keller hinterließen ein Bild der Zerstörung – und machen jede Menge Aufräumarbeiten nötig.
Thomas Schürrer kann davon ein Lied singen. „Eine Woche dauert das mindestens“, sagt er und deutet auf die Kisten mit Schlamm, die in seinem Keller lagern. Alles muss ins Trockene getragen und gesäubert werden, schließlich stand das Gemisch aus Schlamm und Wasser etwa zehn Zentimeter hoch in den Räumen. „Durch die Wucht der Schlammmassen sind die Kellerfenster regelrecht eingedrückt worden“, wundert er sich. Der Computer, die Gefriertruhe, die Möbel: „Alles hinüber.“
Bei seinem Nachbarn schaut es nicht viel besser aus. Ein Eckhaus in der Neubausiedlung „Am Hammerstil“ ist ebenfalls betroffen. Eine Vermutung für das nächtliche Horrorszenario hat Schürrer bereits. „Der Acker über uns konnte das Wasser nicht mehr halten“, sagt er. Das erste Mal, seit er dort wohnt, ist in diesem Jahr Mais gesät worden.
Gegen 23 Uhr brachen die Dämme, bis 2.30 Uhr in der Früh pumpten die Feuerwehrleute das braune Gemisch aus den Kellerräumen in der Olga-Pöhlmann-Straße. Zeitgleich versuchten die Männer vom Bauhof mit Sandsäcken zu retten, was zu retten war. Sechs Mann hatte Bauhofleiter Georg Günther bis früh um vier Uhr im Einsatz. Auch am nächsten Tag galt es, überschwemmte Gehsteige und Straßen zu reinigen und die Bachläufe zu kontrollieren.
Thomas Schürrer hat bis 4.30 Uhr gearbeitet, dann hat er sich eine Stunde Pause gegönnt. Um 5.30 Uhr gingen die Aufräumarbeiten weiter. Den Schaden schätzt er auf 10 000 bis 15 000 Euro. Zusammen mit seinen Nachbarn will er auf das Bauamt zugehen, um nach einer Lösung zu suchen. Noch so eine Nacht will Thomas Schürrer auf keinen Fall erleben.