Nur das Beste für die Stadt

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Das neueste Projekt von Claudia Biebl und ihrem Team des Stadtmarketingvereins: „Kitzinger Inspirationen“. Die Werbebanner soll es in zwei verschiedenen Größen geben ...
Foto: Ralf Dieter
Gut angenommen: Der Stadtschoppen auf der Kitzinger Mainbrücke war für Claudia Biebl der bisherige Höhepunkt der diesjährigen Aktionen.
Foto: Hans Will

Claudia Biebl über ihr Engagement und die Pläne für 2018. Stadtschoppen wird ausgebaut.

Die Stadt Kitzingen hat ein Riesen-Potenzial. Davon ist Claudia Biebl überzeugt. Im Namen des Stadtmarketingvereins setzt sie sich seit vier Jahren dafür ein, dieses Potenzial zu heben. Einfach ist das nicht immer.

Frage: Was gefällt Ihnen an Kitzingen so gut?

Claudia Biebl: Ich finde die Stadt einmalig. Beide Mainufer sind mittlerweile sehenswert, weitgehend frei vom Autoverkehr. So etwas gibt es woanders kaum. Die Lage an zwei Autobahnkreuzen macht Kitzingen schnell erreichbar. Familien finden hier eine gute Infrastruktur: Schulen, Naherholung, alles da. Und nicht zuletzt gibt es attraktive Geschäfte. Von Kleidung bis Nahrung ist alles vorhanden.

Dennoch scheint es so, als wären die Kitzinger mit ihrer Stadt unzufrieden.

Biebl: Viele fahren zum Einkaufen nach Nürnberg oder Würzburg. Aber das ist ganz normal, wenn solche großen Städte in der Nähe liegen. Andererseits ist es schon richtig. Das Image der Stadt ist ausgerechnet bei den Einheimischen nicht das Beste.

Warum?

Biebl: Schwer zu sagen. Natürlich gibt es ein paar Dinge, die fehlen. Ein breiteres Feld an Gastronomie, ein Biomarkt, vielleicht auch ein Blumen- oder Käseladen im gehobenen Segment. Und dann gibt es Läden, die eine super Ware haben, aber sich leider nicht entsprechend attraktiv präsentieren. Erst vor kurzem sagte mir ein Kitzinger Neubürger: „Es wirkt hier alles ein bisschen verstaubt“.

Und?

Biebl: Wir können nur immer wieder Ideen zur Selbsthilfe anbieten, zum Beispiel Workshops. Es muss jeder für sich entscheiden, ob er diese Angebote annehmen will.

Wie lauten Ihre Ziele für die nächsten Monate?

Biebl: Wenn es um das Thema Einkaufen geht, müssen wir unsere Wahrnehmung als Markenkaufstadt weiter verbessern. Bei Veranstaltungen haben wir das meiner Ansicht nach schon getan. Denken Sie an den Stadtschoppen auf der Alten Mainbrücke. Da sind auch viele Leute gekommen, die sonst nicht in Kitzingen zu sehen sind. Wahrscheinlich, weil es alles so ungezwungen war. Der Stadtschoppen hat jedenfalls die ganze Stadt belebt.

Also mehr davon?

Biebl: So ist es geplant. Von Juli bis September 2018 soll er von Donnerstag bis Samstag angeboten werden. Jeden Donnerstag mit Live-Musik.

Je mehr geboten wird, desto voller ist die Stadt?

Biebl: Die Erfahrung mache ich immer wieder: Sobald wir Aktionen anbieten, sind die Leute da.

Das heißt: Jedes zweite Wochenende eine Aktion und alles ist gut?

Biebl: (lacht) Das geht ja nicht, wir müssen die Aktionen ja auch noch steuern können. Außerdem müssen ja auch die Einzelhändler mitziehen und ihre Geschäfte am Samstagnachmittag öffnen. Wir können nur immer wieder Akzente setzen.

Welche Akzente schweben Ihnen in nächster Zeit vor?

Biebl: Ende November versuchen wir wieder mal etwas Neues: Das „Super-Weekend.“ Das ist angelehnt an den „Black-Friday“, die online-Rabattaktion, die seit Jahren Millionen Verbraucher fasziniert. Am Freitag und Samstag haben die Geschäfte bis 20 Uhr offen, es wird 20 Prozent auf ein ausgewähltes Sortiment geben und das Parken ist in der City kostenfrei. Das hat es in Kitzingen noch nicht gegeben und die Stadt ist voll mit im Boot und trägt die Parkgebühren. Ich hoffe, dass viele Geschäfte mitziehen. Und dann arbeiten wir gerade an einer modernen Version eines Einkaufsführers.

Will heißen?

Biebl: Es gibt zwei Varianten. Eine Wand, die zwei Meter hoch und einen Meter breit ist. Die soll an markanten Stellen in der Stadt aufgestellt werden, an der Tourist-Info, am Wohnmobilstellplatz, am aqua-sole, vielleicht auch im Innopark und in ConneKT. Jedes Geschäft kann sich dort mit einem Werbebanner präsentieren. Tourismus, Einzelhandel aber auch Veranstaltungen werden so abgebildet.

Und die zweite Variante?

Biebl: Die ist deutlich kleiner und kann in jedem Geschäft präsentiert werden, als eine Art Empfehlungsmanagement. Jeder Einzelhändler stellt seine individuellen Kitzingen-Highlights zusammen. Natürlich werden die Angebote regelmäßig aktualisiert.

Wann geht es los?

Biebl: Anfang nächsten Jahres.

Worauf können sich die Kitzinger im nächsten Jahr noch freuen?

Biebl: Die Einzelhändler haben sich wieder vier verkaufsoffene Sonntage gewünscht. Wir werden Fitness am Stadtbalkon, die Food-Trucks, das White-Dinner, Kino am Bleichwasen und vieles mehr anbieten.

Das kostet alles Energie. Warum machen Sie den Job so gerne?

Biebl: Weil er so vielfältig ist und weil ich hier ein super Team habe.

Und wenn Sie einen Wunsch frei hätten?

Biebl: Dann würde ich mir wünschen, dass uns Teile des Stadtrates nicht als lästiges Übel sehen, das nur Geld will, sondern als Partner, der für die Stadt das Beste will.