Mitten hinein ins Herz Afrikas

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Mittendrin und voller Spaß: Elias Pfeuffer aus Castell hat ein Jahr in einem Kinderdorf in Malawi gearbeitet.
Fotos: E. Pfeuffer
Zehn junge Menschen haben mit der Organisation „To all nations“ ein Jahr in Malawi verbracht.
Fridtjof Busse
Innige Beziehungen hat Elias Pfeuffer im Kinderdorf aufgebaut.
Elias Pfeuffer

Elias Pfeuffer aus Castell hat ein Jahr lang in einem Kinderdorf in Malawi gelebt. Seine Erfahrungen möchte er nicht missen.

Mit zwei Koffern und jeder Menge Neugier im Gepäck machte er sich auf den Weg. Mit wertvollen Erfahrungen und einem gestiegenen Selbstbewusstsein kam Elias Pfeuffer wieder zurück. Der 20-Jährige aus Castell hat ein Jahr in einem Kinderdorf in Malawi, im Herzen Afrikas, gearbeitet.

„Ich hatte keine Ahnung, was ich nach dem Abitur machen sollte.“ Elias ging es so wie vielen anderen Altersgenossen. Im Internet ist er auf die Organisation „To all nations“ gestoßen. Dem überzeugten Christen gefiel deren Zielstellung: Den christlichen Glauben aktiv vertreten. „Nicht durch Missionieren, sondern durch praktische Hilfe vor Ort und das Vorleben unserer Werte“, erklärt er. In vier verschiedenen Ländern dieser Erde bietet die Organisation deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Jahr Lebenserfahrung an. „Mir war es völlig egal, wohin es gehen würde“, erinnert sich Elias. Im August flog er nach Malawi, mitten hinein ins Herz Afrikas.

Zwei Koffer hatte er auf Anraten der Organisatoren gepackt. Einen voll mit Kleidern, den anderen voll mit Lebensmitteln. Käse, Wurst und Süßigkeiten nahm er mit. Und eine Menge Duschgel. „Man glaubt es nicht, aber das ist da unten richtig teuer.“ Im Kinderdorf „Malo A Mcherezo“ war er mit neun anderen Freiwilligen aus Deutschland untergebracht. Drei Missionarspaare und drei bis vier einzelne Missionare organisieren das Leben im Dorf, in dem rund 60 Kinder unterrichtet und versorgt werden. Einen eigenen Bäcker und Metzger gibt es dort, eine eigene Schweißerei, Schreinerei, einen Kindergarten, eine Schule und eine Krankenschwester. Und jede Menge Haustiere. „Außerdem zwei Waisenhäuser mit je 20 bis 30 Kindern“, berichtet Elias.

Fünf solcher Dörfer betreibt die Organisation in dem Land. Die Freiwilligen Helfer sind ein wichtiger Bestandteil – die Zahl soll aber Stück für Stück abgebaut werden. „Das langfristige Ziel lautet natürlich, dass die Einheimischen die Versorgung selbst übernehmen“, erklärt der 20-Jährige. Ein paar Jahre werden nach seiner Einschätzung bis dahin aber noch ins Land gehen.

Elias war zunächst als Hausmeister eingesetzt, reparierte Zäune, strich Häuser und half in der Küche mit. Später übernahm er die Bibliothek in der Schule und half nebenbei auch noch im Office aus. „Dabei hatte ich zwei linke Hände“, sagt er und lacht. Seine handwerklichen Fähigkeiten haben sich in Malawi jedenfalls enorm gesteigert. Sein Selbstbewusstsein auch. „Ich bin viel selbstsicherer geworden“, sagt er. Die Kommunikation mit den Menschen vor Ort, die Verantwortung, die er übernehmen durfte, die Erlebnisse innerhalb und außerhalb des Dorfes: All das hat Elias Pfeuffer wachsen lassen. Sein Glaube ist in all der Zeit noch stärker geworden. „Gott wirkt in Malawi noch mehr als in Deutschland“, fasst er seine Erfahrungen zusammen. Bei seiner täglichen Arbeit und den Reisen durchs Land hat er sich immer behütet gefühlt. „Gott hat uns nie mehr zugemutet, als wir tragen konnten“, sagt er.

Nach einem Jahr kam er mit vollem Gepäck wieder zurück nach Unterfranken. Eine Wiederholung des Abenteuers kann er sich durchaus vorstellen. „Ich habe schon noch Lust auf andere Länder“, bekennt er. Gerne würde er Kindern etwas beibringen, seine Erfahrungen weitergeben. Seinen Berufswunsch hat er mittlerweile gefunden. Elias Pfeuffer studiert Grundschullehramt in Würzburg.