Doch was bereitet den Menschen so große Angst, dass sie über eine Bewaffnung nachdenken? Zum einen sind es die Ereignisse im Landkreis. Nicht erst seit dem versuchten Mord in Wiesentheid, bei der vor wenigen Tagen eine 22-Jährige schwer verletzt wurde, wächst auch im ländlichen Raum die Angst vor Gewalttaten. Mit Sätzen wie „Geht das jetzt auch bei uns los?“ oder „Ich habe schon Angst nachts raus zu gehen“ werden in den sozialen Medien immer wieder lokale Nachrichten kommentiert. Die Ursache dafür ist nach Meinung von Peter Schall, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, auch in den vielen bösartigen Einträge in sozialen Netzwerken zu suchen. Hier werde ganz massiv Stimmung gegen die Flüchtlinge gemacht und Kriminalität herbei geschrieben. „Genau diese Gerüchte führen aber dazu, dass der Bürger glaubt, sich bewaffnen zu müssen“, so Schall.
Michael Dencinger, Leiter der Pressestelle im Polizeipräsidium Unterfranken, macht auch die Medien dafür mitverantwortlich. So sei beispielsweise die Zahl von Wohnungseinbrüchen im letzten Jahr tatsächlich gestiegen – im Vergleich mit anderen Gebieten sei sie aber immer noch niedrig. Mit reißerischen Überschriften sorgten die Medien aber für Angst bei den Menschen. „Manche denken dann: 'Mein Gott, kann ich mein Haus noch verlassen, oder wird es dann gleich ausgeräumt?' Das ist sicherlich übertrieben“, sagt der Polizeirat. Auch die nationalen und internationalen Entwicklungen tragen ihren Teil zu den Sorgen der Menschen bei. Ob die Anschläge von Paris, der Krieg in Syrien oder die Übergriffe auf Frauen in Köln und anderen deutschen Städten – eine globale Angst schlägt bis in die letzten Winkel Deutschlands durch.
Die R+V Versicherung erhebt jährlich Statistiken zu Ängsten und Sorgen der Deutschen. Einen traurigen Spitzenplatz bei den westdeutschen Bundesländern hat sich dabei Bayern erobert: Hier spürten die Menschen im Jahr 2015 am meisten Angst. Die vier am häufigsten genannten Gründen für ihre Sorgen: Spannung durch den Zuzug von Ausländern (62 Prozent), Naturkatastrophen (61), Terrorismus (60) und Angst vor der Überforderung der Politiker (59).
Die Entwicklung hat eine gewisse Dynamik angenommen. Angst ist ansteckend. Man spricht über seine Sorgen, tauscht sich über Schutzmaßnahmen aus. Gabriele Melber erlebt es selten, dass jemand in den Laden kommt, um sich informieren zu lassen. „Die Kunden wissen meist schon genau, was sie wollen.“
Kommentar: In den falschen Händen
Von unserem Redaktionsmitglied
Robert Wagner
Irgendwie klingt es wie Ironie der Geschichte. In den USA will der scheidende Präsident Barack Obama die Waffengesetze verschärfen. Bei einer emotionalen Rede zum Thema schießen ihm Anfang Januar mehrmals die Tränen in die Augen. In Deutschland hingegen werden nach den Übergriffen in Köln fleißig Pfefferspray und Tränengas, Gaspistolen und Elektroschocker gekauft. Von bewaffneten Bürgerwehren und einem Recht auf Selbstverteidigung ist die Rede.
Natürlich sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ein Pfefferspray ist sicher keine Kalaschnikow. Und von den freizügigen Waffengesetzen in den USA sind wir in Deutschland meilenweit entfernt.
Dennoch: Der Blick über den Atlantik kann uns lehren, was Waffen in privaten Händen für die Sicherheit bedeuten: Nichts Gutes.
„Sicherheit durch Waffen“ gehört zu jener Liste der Widersinnigkeiten, zu denen auch der „Kampf für den Frieden“ gehört. Es gibt nicht ohne Grund ein Gewaltmonopol des Staates – und nicht ohne Grund ist das Fehlen dieses Monopols ein Zeichen eines „gescheiterten Staates“.
Es ist und bleibt gefährlich, wenn berechtigte Sorgen in übertriebene Ängste oder gar Hysterie übergehen. Der Grad zwischen diesen scheint manchmal sehr schmal zu sein. Und schon allein deshalb gehören Waffen jeglicher Art nicht in Privathände.
Hintergrundinformationen: Der Kleine Waffenschein
Schreckschusswaffen: Der sogenannte Kleine Waffenschein wurde im Oktober 2002 eingeführt und berechtigt zum Führen von Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen. Diese müssen allerdings mit dem PTB-Prüfzeichen versehen sein.
Zum bloßen Erwerb einer Waffe mit PTB-Zeichen F genügt in Deutschland die Volljährigkeit, und auch der Besitz ist erlaubnisfrei.
Eignungsprüfung: Folgende Kriterien werden an den Antragsteller eines Kleinen Waffenscheins gestellt: keine Vorstrafen (höchstens eine Freiheits-, Jugend- oder Geldstrafe von weniger als 60 Tagessätzen), eine fachgerechte Aufbewahrung der Waffen, Mindestalter 18 Jahre sowie keine Drogen- und Alkoholabhängigkeit.
Kosten: Der kleine Waffenschein wird von den Landratsämtern oder den Verwaltungen der kreisfreien Städten ausgestellt. Die Erlaubnis wird alle drei Jahre geprüft, die Kosten sind auf 30 bis 150 Euro gestaffelt.
So und so ähnlich stellen die Menschen, die Deutschland in Krise und Chaos gestürzt haben die Lage in Deutschland dar...!
- Dass die deutsche Bevölkerung nach den schlimmen sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen in Angst und Schrecken lebt, kann ihr wohl niemand verdenken oder gar ausreden wollen! Die Verbrechen, nachweislich von den harmlosen Flüchtlingen in vielen deutschen Städten begangen, haben sichtbare Spuren hinterlassen! - Wo ist die ach so selbstsichere Pressestelle der Polizei, wenn eine Frau abends alleine auf der Straße unterwegs ist? - Wo bleibt
der stellvertretende Chef der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek denn, wenn es brenzlig wird??? - Niemand ist da um die Bürger in diesen schrecklichen Zeiten zu schützen - die Polizei kommt meistens nur hinterher, um das verübte Verbrechen aufzunehmen und einen Bericht zu schreiben!
Der Staat muss seine Bürger ausreichend schützen und dafür sorgen, dass die Menschen sich wieder ohne "Bewaffnung" auf die Straßen trauen - so wie es vor der großen Flüchtlingswelle möglich war!
MfG