An der Riesenrutsche hat sich unterdessen eine kleine Warteschlange gebildet. Gedränge gibt es dennoch nicht. Angestellte des Bades achten sorgsam darauf, dass der Abstand zwischen den Rutschwilligen eingehalten wird. „Alle beherzigen die Vorgaben“, berichtet Helga aus Gerbrunn. Sie steht mit ihren Kindern Pia (5) und Felix (8) an der Rutsche an und ist generell zufrieden mit den Badebedingungen während der Corona-Zeit. „Wir haben gestern Abend online gebucht“, berichtet die junge Frau. „Jetzt freuen wir uns darüber, dass es hier in Kitzingen wirklich angenehm und nicht so voll ist.“
Letzteres mag zwar auch Wolfgang Geldner. Aber für den 71-jährigen Kitzinger gibt es auch einige Wermutstropfen im blauen Wasser: „Ich bin hier seit 50 Jahren Stammgast. Heuer ist es das allererste Mal, dass es keine Dauerkarten gibt.“ Weil die Verantwortlichen gewährleisten müssen, dass die zahlenmäßige Beschränkung eingehalten wird, können heuer keine Dauerkarten ausgegeben werden – sonst hätten die Angestellten keinen genauen Überblick darüber, wie viele Besucher sich gerade im Bad befinden. „Das verstehe ich natürlich“, sagt Geldner. „Schade ist es trotzdem.“ Bisher hatte er jeden Tag, wenn er 1000 Meter geschwommen war, einen Strich auf die Rückseite seiner Dauerkarte gemacht.
Ebenfalls nicht ganz verstehen kann der Kitzinger, warum die Duschen nicht geöffnet werden dürfen. „Da könnte man doch einfach auch Abstand halten.“ Doch die Regeln gibt das Ministerium vor, daran können auch die Mitarbeiter des Bades nicht rütteln. „Was soll's“, meint Wolfgang Geldner und zuckt mit den Schultern. „Machen wir halt einfach das Beste aus der Situation.“
Genau das stellt sich wenig später auch als Devise für Paul und Hannes aus Langenfeld (Kreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim) heraus. Die beiden sportlichen 22-Jährigen waren eigens nach Kitzingen gekommen, um vom Zehn-Meter-Turm zu springen. Leider darf der Turm jedoch nicht geöffnet werden – es könnte nicht garantiert werden, dass beim Springen die nötigen Sicherheitsabstände eingehalten werden, sagt Bademeister Rainer Trabert. Für Paul und Hannes ist das zwar keine erfreuliche Nachricht, aber die beiden Männer zeigen Verständnis. Bei einem kühlen Bier auf der Sonnenterrasse gibt sich Paul versöhnlich: „Das Kitzinger Freibad ist ja auch so ganz schön.“ Die beiden wollen auf jeden Fall wiederkommen, wenn auch der Turm wieder offen ist.
Wann das der Fall sein wird, hängt allein von den politischen Corona-Entscheidungen ab. Rainer Trabert, der die Kitzinger Bäder seit 1986 in- und auswendig kennt, sagt: „Ob wir die Vorgaben gut finden oder nicht, ist wurscht, wir haben sie umzusetzen.“ Die allermeisten Leute, sagt er, sehen das genauso. „Sie sind vernünftig und haben trotz Corona ihren Spaß. Also passt's doch.“
Online-Buchung: Rufen Sie im Internet die Online-Buchung unter www.aqua-sole.de auf. Wählen Sie Wunschtermin und den Zeitraum aus, in dem Sie Gast auf der Mondsee-Insel sein wollen. Mit dem ausgedruckten oder digitalen Ticket erhalten Sie Zugang zum Freibad.
Buchbare Zeiten und Preise:
Von 9:00 Uhr bis 11:00 Uhr: 1,50 Euro. Von 12 Uhr bis 20 Uhr: 4 Euro