Der Kitzinger Hundesportverein feiert die besondere Verbindung von Mensch und Vierbeiner.
Ein Sommerhit schallt über die Wiese. Der Text passt: Er handelt von Sommer-Feeling und guter Laune. Letztere herrscht fast immer auf dem Kitzinger Hundeplatz, wo sich Vierbeiner aller Rassen und Größen und ihre Besitzer begegnen. Derzeit kommt noch die spezielle Vorfreude auf den 8. Juli hinzu. Die gut hundert Mitglieder des Kitzinger Hundesportvereins e.V. laden Alt und Jung, Zwei- und Vierbeiner, zum 20-jährigen Bestehen des Vereins unter der Flagge des Bayerischen Landesverbandes für Hundesport ein. Rund um das Vereinsheim soll fröhlich gefeiert werden.
Für den großen Tag wird seit Wochen geübt. Die Vereinsmitglieder wollen ihren Gästen zeigen, was Hundesport bedeutet und was der Verein so alles bietet. „Bei uns wird der Turnierhundesport groß geschrieben“, sagt Vergnügungswartin Ulli Panzer, Ehefrau des 1. Vorsitzenden Armin Panzer, „aber wir haben auch eine Gruppe, die sich mit DogDance und TrickDoging beschäftigt, also Tanzen und Tricks.“
Tanzen? Tatsächlich! In einer Ecke des großen Wiesenplatzes ist ein kleiner Wirbelwind zu beobachten. Die 32-jährige Sandra Weissenbäck aus Würzburg beschäftigt hier ihre Maya, eine putzige Mixtur aus französischer Bulldogge und Chihuahua. „Maya liebt DogDance und Tricks“, erklärt Sandra und Maya bellt, als wolle sie ihr Frauchen bestätigen. Das quirlige Tierchen dreht eine Pirouette nach der anderen, die Vorderpfoten graziös in die Luft gereckt, und wird überhaupt nicht müde. Doch dann ruft Sandra „Peng!“ – und Maya fällt lang gestreckt ins Gras, die rosa Zunge hängt aus dem Mäulchen. Allerdings nur kurz. Nach drei Sekunden hüpft der Hund wieder hoch, wie ein Gummiball, um sich ein Leckerle abzuholen.
„Wir kommen jeden Samstag hierher“, erzählt Sandra, während sie Maya streichelt. „Die Kleine braucht das richtig. Und mir macht es auch Spaß.“ In diesem Punkt spricht Sandra, die auch Kassier des Vereins ist, wohl für alle Hundebesitzer, die sich im und rund ums Vereinsheim eingefunden haben. Einige lassen sich Kaffee und ein Stück selbst gebackenen Kuchen schmecken, andere machen Thekendienst, wieder andere trainieren mit ihren Hunden auf dem weitläufigen Platz. „Wir sind wie eine große Familie“, meint Ulli Panzer. „Uns verbindet die Liebe zu unseren Tieren. Wir haben schon die tollsten Erlebnisse miteinander geteilt.“ Hunde seien besonders feinfühlige Wesen – „Die spüren alles!“ –, so dass man als Herrchen oder Frauchen oft ganz gerührt sei. „Und sie sind lustig. Man kann richtig herzhaft über sie und mit ihnen lachen.“
Je nach Rasse und Charakter brauchen Hunde unterschiedliche Beschäftigung. „Es ist ganz wichtig, dass man als Hundebesitzer nicht denkt: 'Es reicht doch, wenn ich mit meinem Tier spazieren gehe.' Das reicht nämlich nicht“, sagt Erich Gahr, Platzwart des Vereins. Ulli Panzer nickt: „Für jeden Hund ist es wichtig, etwas zu tun zu haben.“
Manche lieben es ganz offensichtlich, Hindernisse zu überwinden. Balken und Wippen, Stangen und Tunnel sind auf dem Platz aufgebaut. Gerade kleine Hunde „fliegen“ regelrecht auf die Geräte – beziehungsweise darüber. „Im Turnierbereich gibt es bei uns den Hindernislauf und die Mannschaftswettbewerbe 'Shorty' – einen Staffellauf von zwei Menschen und zwei Hunden – sowie den 'Combination Speed Cup' mit drei menschlichen und drei tierischen Teilnehmern“, zählt Vergnügungswartin Ulli Panzer auf. „Dazu kommen die verschiedenen Stufen des Drei- und Vierkampfs und des Geländelaufs.“
Für alle Hundebesitzer bieten die zehn ausgebildeten Trainer des Vereins – Daniela Ebert, Heinz Tröber, Barbara Seufert, Jutta Bücherl, Lydia Neubert, Steffi Panzer, Marion Kleinhans, Jörg Schlegelmilch, Sieglinde Gahr und Irma Gistel – zudem Grund- und Fortgeschrittenen-Kurse an. Auch die Begleithunde-Prüfung kann man hier machen. „Diese Prüfung wird oft als Hundeführerschein bezeichnet“, erklärt Erich Gahr. „Diesen Hundeführerschein zu haben, ist in vielen Situationen von Vorteil.“ Laut Gahr sind Negativbeispiele – also wenn beispielsweise ein Hund einen Menschen schwer verletzt – oft darauf zurückzuführen, dass die Menschen falsch mit ihrem Tier umgegangen sind. „Leute aus dem Verein sind dagegen geschult.“