Dr. Hünnerkopf über vier Tage CSU-Klausur in Kloster Banz
Der Ort war ein anderer, die Botschaft war fast wie immer: Die CSU-Fraktion strotzt nach ihrer traditionellen viertägigen Klausur, die dieses Mal in Kloster Banz in Oberfranken stattfand, vor Selbstbewusstsein. „Wir sind in einer so starken Verfassung, dass wir uns nur selber schlagen können“, diktierte Ministerpräsident Horst Seehofer zum Abschluss in die Mikrofone der Medienvertreter. Dr. Otto Hünnerkopf drückt sich da schon vorsichtiger aus. Das Selbstvertrauen ist aber auch ihm anzuhören.
„Wir fühlen uns bestätigt“, sagt der Landtagsabgeordnete aus Wiesentheid und zitiert Umfrageergebnisse, die der Fraktion in Kloster Banz vorgelegt wurden: 42 der wirtschaftlich stärksten Landkreise in Deutschland sind in Bayern zu finden. Beim Bundesinlandsprodukt (BIP) schneidet der Freistaat besser als Schweden ab, liegt im europäischen Vergleich unter den besten fünf. Bei der Erwerbslosenquote liegt Bayern weltweit gesehen sogar auf Rang 2 – nur von den Japanern geschlagen. „Das ist fast wie im Märchenbuch“, schwärmt der 65-Jährige. Seine Erklärung: Die politischen Weichenstellungen der letzten Jahre haben gegriffen.
„Wir müssen in diesem
Bereich noch mehr Geld
in die Hand nehmen“
Dr. Otto Hünnerkopf über den Breitbandausbau
Positiv bewertet Dr. Hünnerkopf die stärkere Vernetzung von Fachhochschulen und Wirtschaft, die Verlegung von staatlichen Einrichtungen hinaus aufs Land. „So sind Arbeitsplätze auf dem flachen Land entstanden“, freut er sich. Die Kaufkraft vor Ort hat sich erhöht. Mittel- und langfristig dürfe die Staatsregierung darüber aber nicht die nötigen Investitionen in Forschung und Entwicklung vernachlässigen. „Da müssen wir wieder verstärkt angreifen“, fordert er.
Eine der größten Herausforderungen für den ländlichen Raum – und damit auch für den Landkreis Kitzingen – sieht der CSU-Politiker in der Digitalisierung. Megabyte würden da schon lange nicht mehr reichen. „Wir müssen in Gigabyte denken“, sagt er. Um als Wirtschaftsstandort auch weiterhin attraktiv zu bleiben, müsse die Staatsregierung nachrüsten und den nächsten „Quantensprung“ vorbereiten. Die derzeit veranschlagten 1,8 Milliarden Euro für den Breitbandausbau würden jedenfalls nicht reichen. „Wir müssen in diesem Bereich noch mehr Geld in die Hand nehmen.“