In seinem Vortrag will Jürgen T. Knauf am heutigen Montag Privatpersonen und Unternehmer von der Nachhaltigkeit und deren weitreichender Bedeutung überzeugen.
Kitzingen „Es ist 5 vor 12“ lautet der Titel des Vortrags, den Jürgen T. Knauf am heutigen Montag, 19. Juli, im Roxy-Kino in Kitzingen halten wird. Der Kitzinger Unternehmensberater bringt sich damit in die laufenden Aktionswochen des Landkreises ein, die aktuell auf vielfältigste Weise auf nachhaltige Entwicklung aufmerksam machen wollen.
Frage: Nachhaltigkeit – ein Wort, das aktuell in aller Munde ist und doch für viele noch ein Fremdwort. Stimmt das? Oder sind Sie der Auffassung, die Menschen leben inzwischen durchaus schon bewusster und achtsamer?Jürgen T. Knauf: Ich bin der festen Überzeugung, dass für viele Menschen – insbesondere bei uns in Deutschland – Nachhaltigkeit inzwischen ein Thema ist und der Konsum bewusster erfolgt. Bereits vor 30 Jahren habe ich in einem kleinen Bioladen im Schwalbenhof hier in Kitzingen eingekauft. Damals war das Angebot noch sehr beschränkt. Schaut man heutzutage in die Supermärkte und auch in die Online-Shops, so sieht man überall sowohl Bio, als auch Fairtrade und nachhaltige Produkte. Allein dieser Zuwachs zeigt, dass hier eine ordentliche Bewegung im Gange ist. Die Menschen verstehen, dass wir so nicht weiter machen können. Wir wären nicht die erste Hochkultur, die sich selber abschafft.
Sie sind der festen Überzeugung, dass es auch ein Wettbewerbsvorteil für Unternehmen ist, sich nachhaltig auszurichten?Jürgen T. Knauf: Auf jeden Fall. Durch ihr Konsumverhalten entscheiden die Menschen, welche Unternehmen künftig erfolgreich sein werden, weil ihre Produkte und Dienstleistungen auch in zehn Jahren noch nachgefragt werden und diese Unternehmen überhaupt Mitarbeitende finden, die bereit sind, für sie zu arbeiten.
In Ihrem Vortrag wollen Sie aufzeigen, wie jeder Einzelne seinen Beitrag zum Erhalt unserer Welt leisten kann. Was bedarf es dazu in erster Linie? Jürgen T. Knauf: Bewusstsein und Achtsamkeit ist der erste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Doch ein Umdenken alleine reicht nicht. Es geht ums Um-Handeln und da kann jeder Einzelne einen großen Beitrag leisten – sei es beim Einkaufen, beim Verbrauch von Ressourcen, im Umgang miteinander, aber auch bei der Wahl der Bank, des Urlaubsorts oder der Kleidung. Der stete Tropfen höhlt den Stein und jeder noch so kleine Schritt in die richtige Richtung ist ein richtiger Schritt.
Kling nach viel Aufwand für jeden Einzelnen?Jürgen T. Knauf: Nein, das erfordert gar nicht viel Aufwand oder kostet viel Geld. Es erfordert, es zu wollen und zu praktizieren. Wenn man aus einem bestimmten Grund nicht vor Ort einkaufen kann, müssen es nicht zwingend immer die großen Online-Portale und Verkaufsplattformen sein. Es gibt durchaus viele andere Online-Händler, die zurückgesandte Ware nicht schreddern und auch mit ihren Mitarbeitenden gut umgehen.
Ihr Ziel ist es, Feuer in den Köpfen Ihrer Zuhörer zu entfachen. Woher nehmen Sie diese Leidenschaft? Was treibt Sie an?Jürgen T. Knauf: Es war schon immer eine Leidenschaft von mir, Mitmenschen vom „Guten“ zu überzeugen und diese dabei zu begleiten – als Unternehmensberater oder als Personal-Coach. Vor 20 Jahren habe ich mit dem Yoga begonnen, was bei mir zu einem Achtsamkeits- und Um-Handel-Prozess geführt hat, denn Yoga findet nicht nur auf der Matte statt, wenn man es richtig praktiziert. Yoga ist eine Lebenseinstellung. Angetrieben werde ich von meinen persönlichen Werten, die zum einen mit meiner Erziehung zu tun haben und die ich zum anderen in meinen 56 Lebensjahren auch weiterentwickelt habe.
Ihr Vortrag ist multimedial und interaktiv – wie muss man sich das vorstellen?Jürgen T. Knauf: Multimedial bedeutet, dass ich keine trockene Rede halte, sondern Bilder, Animationen sowie Filme zeige – was im Roxy-Kino natürlich wunderbar möglich ist. Zudem beziehe ich das Publikum mit ein. Ich stelle Fragen und jeder kann sich beteiligen. Jeder, der richtige Antworten liefert, bekommt von mir etwas geschenkt.