Das kleine Lämpchen und die Große aus dem Süden

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Gärtner Veit Plietz zeigt den Minigärtnern, wie er die Samen aus den Tomaten gewinnt. In seiner Raritätengärtnerei baut er über 100 verschiedene Tomatensorten aus aller Herren Länder an ...
Fotos: Daniela Röllinger
So sieht Vielfalt aus: Bei Veit Plietz kann man Tomaten unterschiedlicher Größe, Farbe und Form kaufen. Und fast alle schmecken ein bisschen anders.
Foto: Daniela Röllinger
Alina hat einen Vorteil: Dank ihrer Größe kommt sie locker an die ganz oben hängenden Tomaten heran.
Daniela Röllinger
Stangenbohnenernte im Gewächshaus.
Foto: Daniela Röllinger
Die Kinder überzeugen sich davon, dass die Wurzeln der Pflanzen ganz zart sind.
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Ein spannender Nachmittag in Schwarzach: Bei Biogärtner Veit Plietz haben die Europa Minigärtner Wiesentheid viel gelernt.
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Auch Petersilie kommt ins Erntekörbchen, die „krause“ sind besonders schön aus.
Foto: Daniela Röllinger
Sieht gar nicht nach einer Gurke aus, ist aber trotzdem eine – und kommt aus Indien. Bei Veit Plietz gibt es viele Pflanzen und Früchte aus aller Welt.
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Vorsichtig drücken Manya, Luisa und Valerie die Erde in den Töpfen an.
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Suchbild im Tomaten-Dschungel.
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Die Minigärtner suchen sich die schönsten Mangold-Blätter aus.
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Veit Plietz verrät, wie man gießt, ohne dass anfangs zu viel Wasser in die Pflanzen schwappt: Erst mal wird absichtlich daneben gegossen und dann der Strahl langsam über die Pflanzen geführt.
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Zoe wäscht einen Kürbis.
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Ist der Zuckermais schon so weit? Vorsichtig werden die Blätter an der Spitze zur Seite geklappt.
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Marlin nimmt reiche Ernte mit nach Haus: Wie alle anderen Minigärtner hat er Mangold, Zuckermais, Petersilie, Bohnen und Tomaten in seinem Korb gesammelt.
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Hendrik zupft die Bohnen ab.
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Amelie hat Dill angepflanzt und schreibt ihren Namen auf den Becher aus Karton.
Foto: Daniela Röllinger

In der Öko-Gärtnerei von Veit Plietz sind die "Europa Minigärtner" Raritäten auf der Spur

Unterirdische Jäger, mörderische Insekten, schlaue Pflanzen und vor allem jede Menge Vielfalt lernten die Europa Minigärtner Wiesentheid kürzlich bei Veit Plietz in Schwarzach kennen. Von ihrem Besuch nahmen die Kinder weit mehr als ein prall gefülltes Erntekörbchen mit nach Hause.

Mit großen Augen schauen die Kinder auf die Hand von Veit Plietz. „Auf einer Fingerspitze Boden“, sagt er und streckt den Zeigefinger in die Höhe, „leben mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde“. Bevor er mit den Kindern über Pflanzen redete, ging es erst einmal um das, worin die Pflanzen wachsen – den Boden nämlich, und was dort so alles kreucht.

Da leben nicht nur Regenwürmer, die Blätter erst anwelken lassen und dann fressen, um super Boden daraus zu machen. „Es ist unheimlich viel Action im Boden.“ Von Scherenmördern berichtete Veit Plietz, von Käfern und Würmern, von Schaben, Amöben und Bakterien, die nur unter dem Mikroskop zu erkennen sind. Er forderte die Kinder dazu auf, mal die Wurzel einer Pflanze ganz vorsichtig über einem weißen Blatt Papier auszuschütteln oder mit einem Pinsel an den feinen Gebilden entlang zu streifen: „Ihr werdet staunen, was dann so alles auf dem Blatt herumkrabbelt.“

Fast so vielfältig wie die Insektenwelt im Boden kam den Kindern auch das vor, was Veit Plietz in seiner Raritätengärtnerei in Schwarzach anbaut. Da sind zunächst mal die verschiedenen Gemüsesorten von der Avocado bis zum Zuckermais. Schon alleine da kommt eine große Anzahl zusammen. Doch Tomate ist noch lange nicht Tomate. Bei Veit Plietz gibt es weit über 100 verschiedene Tomatensorten, in allen Größen, Farben und Formen. Es gibt sogar welche mit Stacheln. Und alle schmecken sie ein bisschen anders, die eine süßlich, die andere frisch, eine mild, die andere kräftig. Für Soßen, so erfuhren die Kinder, sollten sie nicht die normale, runde Tomate nehmen, die es überall zu kaufen gibt, sondern eine längliche, die mehliger ist.

Der Gärtnermeister vermehrt die Pflanzen selbst. Wie das geht, zeigte er den Minigärtnern am Beispiel des „goldenen Lämpchens“, erklärte aber auch, wie die er beispielsweise aus Stangenbohnen neue Samen gewinnt.

Neben dem Lämpchen lernten die Mädchen und Jungs beim Gang durch den Verkaufsraum und die Gärtnerei noch andere Früchte mit erstaunlichen Namen und teils ungewöhnlichem Aussehen kennen. Von der „Großen aus dem Süden“ war da beispielsweise die Rede, vom „Brot von Babylon“ oder der „ostfriesischen Palme“.

Auf den Feldern und in den Gewächshäusern durften die Kinder Erntekörbchen mit verschiedenem Gemüse füllen. Mangold kam als unterste Schicht hinein, überraschenderweise ist der mit der roten Rübe verwandt. Zuckermais zu ernten war etwas schwieriger, denn da sieht man von außen nicht, ob der Kolben schön und vor allem richtig reif ist. Erst mal frei gelegt werden musste dann die Petersilie, bevor die Kinder sie ernten konnten. Sie ist nämlich, wie viele andere Pflanzen, mit einem engmaschigen Vlies geschützt. Die Kohlfliege kommt da nicht durch und kann so nicht an den Pflanzen knabbern und auch ein anderer Schädling nicht, der dem Gärtner heuer besonders viel Sorgen bereitet. „Unser Hauptschädling hat vier Beine und lange Ohren“, verriet Veit Plietz: Hasen schmecken seine Produkte besonders gut.

Weiter ging es mit dem Füllen der Körbchen im Gewächshaus, wo erst mal Bohnen gepflückt wurden und dann Tomaten geerntet. Zwischendurch durfte, wer wollte, Steckzwiebeln pflanzen. Zwei Pflanztöpfe nahmen die Kinder auch noch mit nach Hause. In den einen hatten sie Dill gesät, in den anderen Fo-Tieng gepflanzt – eine bekannte chinesische Heilpflanze. Damit hatten sie genau das im Körbchen, wofür Veit Plietz mit seiner Gärtnerei steht: Raritäten und Vielfalt.

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Mehr Informationen und Bilder unter www.inFranken.de

Raritäten- und Demeter-Gärtnerei Veit Plietz/Ökokiste

Seit 1983 baut Gärtnermeister Veit Plietz biologisch-dynamisch Fein- und Feldgemüse in Schwarzach an. Damals entstand eine der ersten Demeter-Gärtnereien im Raum Würzburg. Der Schwerpunkt des Anbaus liegt bei Fein- und Feldgemüse, Kräutern, Kartoffeln, Getreide, Zierplfanzen, Stauden und seltenen Gemüsearten. Hinzu kommt etwas Obst und Beeren. Die Anbaufläche umfasst 2,2 Hektar, davon 1500 Quadratmeter Folienhäuser. Die Vermarktung der Produkte erfolgt über die Ökokiste und den Hofladen direkt an die Endverbraucher, an die Gastronomie, den Großhandel, andere Gärtnereien sowie diverse Kleinverbraucher.