Aus dem Nikolaus-Haus kommt Rock raus

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Wenn der Neffe mit dem Onkel das Nikolaus-Haus stürmt, dann gibt's was auf die Ohren. Achim Thiergärtner und Walter Vierrether rocken am Sonntag den Marktplatz.
Foto: Diana Fuchs
Die frühere Gärtnerkönigin Birte und die einstige Albertshöfer Weinprinzessin Christina haben beim Plätzchenbacken und -versuchen sichtlich Spaß.
Foto: Vierrether
Lecker: Amtierende und frühere Weinprinzessinnen aus Walter Vierrethers Hofstaat haben unzählige Plätzchen gebacken, die beim „Nikolausrock“ vernascht werden dürfen – ...
Foto: Vierrether

Walter Vierrether und Achim Thiergärtner rocken am Sonntag beim elften Nikolausrock wieder den Marktplatz. Der Eintritt ist frei.

Der Nikolaus muss ein Rock-Fan sein. Davon ist die Kitzinger Symbolfigur, Hofrat Walter Vierrether, überzeugt. Zum elften Mal lädt der frühere Kitzinger Tourismus-Leiter zum „Nikolausrock“ ein. Zum Schnapszahl-Geburtstag des kleinen Festivals lassen Vierrether und sein Neffe, Musiker Achim Thiergärtner, am Sonntag, 3. Dezember, die „Hells Bells“ von AC/DC auf dem Kitzinger Marktplatz besonders schön läuten.

Und nicht nur das: Heuer steht die Fachwerkhütte, in der Thiergärtner und Vierrether Rock- und Soulklassiker auflegen werden, quasi unter den gewaltigen Ästen des Christbaums mitten auf dem Marktplatz. Der große Baum und die kleine Hütte haben den Hofrat schon zum Dichten animiert: „Das ist das Haus vom Nikolaus. Da kommt der Niklausrock bald raus.“

Während Onkel und Neffe die besten Songs aus mehreren Jahrzehnten auswählen, stehen zahlreiche aktive und einstige Weinprinzessinnen aus dem Hofstaat des Hofrats fleißig am Herd: Die Hoheiten backen seit Tagen Plätzchen, die – ebenso wie manch' hochprozentiger Trunk zum „Schnapszahlrock“ – am Sonntag für einen guten Zweck verkauft werden. „Den Erlös spenden wir diesmal den Klinik-Clowns, die kranke Menschen in der Klinik besuchen und ihnen Freude schenken“, sagt Walter Vierrether.

Dass er gemeinsam mit seinem Neffen auftritt, hat sich seit Jahren bewährt. „Der Achim ist wie ein kleiner Bruder für mich“, meint Vierrether. Thiergärtner seinerseits nennt seinen (Seelen-)Verwandten grinsend „Woodstock-Walter“ oder „Gottschalk von Kitzingen“, weil sowohl Vierrethers Vorliebe für rockige Musik als auch sein kaum zu bändigendes Mundwerk längst Markenzeichen sind. Der Hofrat lacht über diese Definitionen und gibt zu: „Ich brauch' das einfach! Der Nikolausrock macht jedes Jahr wieder richtig Spaß! Das is' schon eine kleine Tradition.“ Und diese möchte das Kitzinger Original auch nach seiner Zeit als TI-Chef fortführen: „Die jahrelange Zusammenarbeit zwischen Stadtmarketing und Tourist-Info läuft hier wirklich gut.“

Zur Tradition gehört auch, dass die Gäste, die sich „nikolausig“, himmlisch, engelsgleich oder rupprechtstark verkleiden, eine kleine Anerkennung für ihre Kreativität erhalten. Während der dreistündigen Rockparty darf zu den Hits „quer durch den Gemüsegarten des Rock und Soul“ gern übers Marktplatzpflaster getanzt werden.

Wenn gegen 18 Uhr „All you Need is Love“ erklingt, geht das Freiluftspektakel zu Ende.

INFO: Der 11. Nikolausrock findet am Sonntag, 3. Dezember, von 15 bis 18 Uhr auf dem Kitzinger Marktplatz statt, also inmitten des „weihnachtlichen Treffpunkts“, im Schein der größten Adventskerze Bayerns, in die der Marktturm sich verwandelt hat. Die Gastronomen und Budenbetreiber auf dem Marktplatz sorgen mit Glühwein, Punsch, Bratwürsten, Crepes und mehr dafür, dass keiner Hunger und Durst leiden muss.