Sprachanwendungen gehört die Zukunft. Davon ist Physiker und „Voice Consultant“ Dr. Thomas Meigen überzeugt. Kreative Lösungen gibt es schon jetzt, beispielsweise für die Weinbranche.
Die Situation kennt jeder: Beim Spaziergang durch die Weinberge kommt der Wunsch auf, etwas über den Wein zu erfahren, der hier wächst, über die Winzer, die hier arbeiten. Am liebsten ganz direkt, ohne Umwege. Dr. Thomas Meigen und seine Mitstreiter vom „International Voice Technology Institute“ können diesen Wunsch erfüllen – und etliche andere mit dazu.
Thomas Meigen ist Physiker, hat jahrelang das Diagnostiklabor an der Würzburger Augenklinik geleitet, Software für Sehtests entwickelt und in der Forschung gearbeitet. 2015 hat er sich selbstständig gemacht, um sich noch intensiver mit den vielfältigen Sprachanwendungen in der Software zu beschäftigen. Denen gehört die Zukunft. Davon ist er überzeugt. „Weil sie das Leben besser und einfacher machen“, sagt der 59-Jährige und betont: „Wir erleben gerade eine technologische Verschiebung, eine neue Ära.“
Näher dran am Menschen
Sprachanwendungen sind seit „Alexa“ und „Siri“ en vogue. Waren sie vor zehn Jahren noch etwas unzuverlässig, sind sie längst effektiv und spielen nicht nur in Weltkonzernen wie Google und Amazon eine entscheidende Rolle. Für den Würzburger ist das keine Überraschung, schließlich sind moderne Technologien dank ihrer Sprachanwendungen näher am Menschen dran, bringen einen echten Mehrwert. „Es ist tausend Mal einfacher, einen Sprachbefehl auszusprechen, als eine Bedienungsanleitung zu lesen“, erinnert Meigen.
In fast allen Lebensbereichen kann er sich hilfreiche Sprachanwendungen vorstellen. Pflegekräfte sprechen ihre Dokumentationen direkt in ein System ein, anstatt die Daten mühsam in den PC zu schreiben, ältere Menschen müssen nicht mehr mühsam am Bildschirm nach den richtigen Eingabefeldern suchen und während des Autofahrens lassen sich per Sprachanwendungen ebenfalls schnell und unkompliziert Befehle ausführen oder Informationen sammeln. „All das wird kommen“, ist der Software-Entwickler sicher. Und natürlich lassen sich diese Vorteile auch in der Freizeit nutzen.
Mit seinen Mitstreitern aus Deutschland und Österreich hat Thomas Meigen Sprachanwendungen für die Weinbranche entwickelt. „Das Etikett und der Weinberg werden so zur sprechenden Visitenkarte“, sagt er.
Ganz nah am Kunden
Jederzeit und überall lassen sich per Sprachbefehl eingesprochene Informationen zum jeweiligen Weingut abrufen. Mehr noch: Die Softwareentwickler haben ein Wein-Quiz aufgelegt, Gutscheine können versendet, Veranstaltungen angekündigt werden.
„Diese Interaktionen gehen weit über die Informationen auf herkömmlichen Homepages hinaus“, sagt Meigen. „Dank des direkteren Kontaktes menschelt es.“ Denn natürlich können die Winzer ihre Informationen selbst einsprechen, dabei auch Informationen zum jeweiligen Stand der Arbeiten im Weinberg geben.