600 Euro für todkranke Kinder

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Die richtige Institution gefunden: Dieter und Doris Högner überreichen Isabell Zugelder ihre Spende in Höhe von 600 Euro.
Foto: Ralf Dieter
Vor Weihnachten verwandeln Doris und Dieter Högner ihr Haus in ein Lichtermeer und laden Besucher zum Staunen ein. Die Spenden gehen an einen guten Zweck.
Foto: Ralf Dieter

Doris und Dieter Högner spenden ihr "Weihnachtsgeld" an die Kinderpalliativstation der Malteser.

Wohin nur mit dem Spendengeld? Eine Frage, die Doris und Dieter Högner ein paar Monate lang beschäftigte. Jetzt hat das Ehepaar aus der Kitzinger Siedlung eine gute Lösung gefunden: Das Kinderpalliativteam Unterfranken der Malteser darf sich über 600 Euro freuen.

Die Vorweihnachtszeit ist für Doris und Dieter Högner eine ganz besondere Zeit. Dann putzen sie ihr Haus heraus, dann sind Gäste eingeladen, um sich die besondere Dekoration und Illumination anzuschauen. Es gibt selbst gemachte Leckereien und natürlich Glühwein. Die Högners gestalten sozusagen Jahr für Jahr ihr eigenes Weihnachtshaus. Wer mag, der kann dabei für einen guten Zweck spenden und seinen Namen auf einem selbst gebastelten Stern verewigen. Die meisten wollen. Eigentlich alle.

Wohin mit dem Geld?

Und so sind kurz vor Weihnachten 580 Euro in der großen, gläsernen Spendenbox zusammengekommen. Doch wohin mit dem Geld? Doris Högner hat sich bei Bekannten umgehört, hat ihre Freundinnen befragt. Am liebsten hätte sie das Geld einer notleidenden Familie zukommen lassen. „Damit die sich mal was leisten können.“ Über eine Freundin erfuhr sie zufällig von der Kinderpalliativstation der Malteser und wusste gleich: Hier ist das Spendengeld gut angelegt.

In dieser Woche überreichte das Ehepaar Högner den Spendenbetrag schließlich an Isabell Zugelder, Kinderkrankenschwester bei den Maltesern und Mitglied des Kinderpalliativteams. Die 580 Euro rundeten Doris und Dieter Högner kurzerhand auf 600 Euro auf.

Am 1. Oktober letzten Jahres hatte sich das Kinderpalliativteam gegründet – als letztes seiner Art in Bayern. „In allen anderen Regierungsbezirken gibt es so eine Einrichtung längst“, berichtet Zugelder. In Unterfranken fand sich lange kein Träger – bis die Malteser ihre Zusage erteilten. Ein Jahr lang finanzieren die Krankenkassen die Einrichtung, im Juli stehen neue Verhandlungen an. Isabell Zugelder geht davon aus, dass eine Fortsetzung genehmigt wird. Die Strukturen sind schließlich geschaffen. Etliche Familien profitieren von der Arbeit des Teams.

Das umfasst drei Ärzte und fünf Pflegefachkräfte, die sich zusätzlich zu ihrer regelmäßigen Arbeit um rund 30 todkranke Kinder und ihre Familien kümmern – von Aschaffenburg bis Geiselwind, von der Rhön bis in den Steigerwald. Ein Seelsorger und eine Sozialpädagogin komplettieren das Team.

Keine Heilung

Oft sind es seltene Stoffwechselerkrankungen, unter denen Kinder leiden. Immer sind diese Krankheiten lebensverkürzend. Will heißen: Die Kinder werden sterben – in ein paar Wochen, Monaten, vielleicht auch in einigen Jahren. Mit diesem Bewusstsein müssen Eltern und Kinder leben. In Kliniken wollen die Väter und Mütter ihre Kleinen nicht geben. „Sie wollen lieber zuhause bleiben“, erklärt Zugelder. „Sie wissen ja, dass es keine Heilung gibt.“

Rund um die Uhr ist das Team der Malteser Kinderpalliativstation für diese Familien ansprechbar. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. „Einer von uns hat immer Bereitschaft“, erklärt Zugelder. Manchmal reicht eine Beratung am Telefon, die Bestärkung, dass ein bestimmtes Schmerzmittel auch um 3 Uhr in der Früh verabreicht werden kann. Manchmal fahren die Mitarbeiter aber auch mitten in der Nacht los.

Nach Aschaffenburg, in die Rhön oder in den Steigerwald. Immer mit dem gleichen Ziel vor Augen: die Lebensqualität ihrer kleinen Patienten so hoch halten wie es nur geht – und so lange wie es möglich ist.

Kontakt: Elke Schellenberger, Leiterin des Malteser Kinderpalliativteams Unterfranken, Tel. 0931/35964450. Infos unter www.malteser-unterfranken.de

Spendenkonto: Pax-Bank,

BIC: GENODEP1PA7; IBAN: DE 27370601201201222016.