Leserforum: Hut ab, Herr Fiebig!

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Michael Mößlein (MainPost)

Mario Köhler war einer der Interessenten, die sich im vergangenen Frühjahr ein Erinnungsstück der letzten Kitzinger Brauerei sicherten. Vor der Aktion von Jens Fiebig hat er großen Respekt.

Zum Artikel „ 5300 Euro aus der Schatzkiste – Das riesige Interesse an Bürgerbräu-Andenken bringt einen Geldsegen für vier sinnvolle Projekte“ vom 5. Januar:


Als im April des vergangenen Jahres publik wurde, dass Jens Fiebig die letzten Gegenstände der Kitzinger Bürgerbräu zum Erwerb anbieten wird, hab ich mir gedacht: Das schaust du dir mal an! Ohne Kaufabsichten, jedoch mit dem nötigen Kleingeld fand ich mich am 17. April in der Bürgerbräu ein und war gespannt auf das, was jetzt passiert. Ich habe mir eine Art Versteigerung vorgestellt und dass Massenware wie Gläser und Krüge preislich gekennzeichnet sind.

Pünktlich um 13 Uhr öffnete sich eine Tür und Herr Fiebig erklärte, wie alles abläuft und vor allem, dass jeder gibt, was er denkt. Der Erlös werde dann an einem wohltätigen Zweck gespendet.

Ich persönlich habe ein Faible für nostalgisches Zeug und habe mir ein Werbeschild der Bürgerbräu mitgenommen. Ich war mir schnell im Klaren, was mir das Schild wert ist und Herr Fiebig freute sich über den Betrag, den ich in das Bierfass steckte. Ich habe auch mitbekommen, was andere Käufer für ihre Fundstücke geben wollten – für mich eine Unverschämtheit. Aber was mich beeindruckt hat: Die Tür öffnete sich zum angegebenen Zeitpunkt, das heißt gleiches Recht für alle. Die Filetstücke waren noch zu haben.

Den Bürgern wurde die Möglichkeit geben, sich Erinnerungsstücke an die letzte Kitzinger Brauerei zu sichern! Herr Fiebig hätte sicher anderweitige Möglichkeiten gehabt, mehr Gewinn zu erzielen. Und vor allem: Er hätte es nicht spenden brauchen.

Ich bin der Meinung, solche Aktionen findet man nicht oft. Vor allem in der heutigen Zeit, wo jeder die Möglichkeit hat, auf Onlineplattformen den höchstmöglichen Profit zu erzielen. Über das Resultat dieser Aktion hat man bis zur letzten Woche nichts gehört und ich war zufrieden, als ich gelesen habe, wo mein Anteil hingeflossen sein könnte. Ich kann nur eines sagen: Hut ab, Herr Fiebig!

Mario Köhler,

97138 Kitzingen-Sickershausen