Zum Artikel "Wie Photovoltaik sich für Iphofen rechnen könnte" vom 3. März erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:
Zum Artikel "Wie Photovoltaik sich für Iphofen rechnen könnte" vom 3. März erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:
Der Stadtrat zeigt sich durchaus elektrisiert von der Idee, dass auf stadteigenen Dächern Solarstrom produziert werden könnte. Nur kommt diese Erkenntnis sehr spät. Bereits am 29. Februar 2016 habe ich in einer umfangreichen Darstellung, als Grundlage diente damals der vorliegende Energieplan, Vorschläge an den damaligen Bürgermeister Mend mit der Bitte um Prüfung übermittelt. Ich kam bereits damals in wesentlichen Punkten zum gleichen Ergebnis wie jetzt durch den Energieversorger N-Ergie dem Stadtrat vorgestellt wurde.
Jetzt stellt sich die Frage, warum hat damals Bürgermeister Mend meine Vorschläge nicht geprüft oder sich im Stadtrat damit beschäftigt? Dieses ist aus meiner Sicht ganz einfach zu beantworten: Ich gehörte zwar von 1984 bis 2002 dem Stadtrat von Iphofen an, war aber damals aus seiner Sicht in der falschen Fraktion, nämlich der CSU. Auch zu der Zeit habe ich bereits vorgeschlagen, dass auf städtischen Dächern PV-Module aufgebracht werden sollten und damit zu einem großen Teil der Eigenstrombedarf und auch Heizenergie erzeugt werden könnte. Meine Hinweise wurden negiert und der Vorwurf von Kolesch, dass Mend mit der FW-Mehrheit ein PV-Nutzung immer abgeblockt hat, ist vollkommen richtig.
Aber es geschehen noch Zeichen und Wunder. Ich habe nochmals am 10. Juli 2020 mein Schreiben vom 29. Februar 2016 an den damals neu gewählten Bürgermeister Lenzer übermittelt und siehe da, auf einmal wird im Stadrat über die Nutzung von PV-Strom diskutiert. Ob mein erneut zugestelltes Schreiben an Bürgermeister Lenzer hierzu beigetragen hat, ist eigentlich von untergeordneter Bedeutung, wichtig ist, dass Bürgermeister Lenzer und auch die Verantwortlichen in der Stadt endlich die Zeichen der Zeit erkannt haben und sich intensiv mit der Energiewende beschäftigen.
Dies ist soweit von Bedeutung, da die Stadt Iphofen als einer der größten kommunalen Waldbesitzer in Bayern auch vom Waldsterben betroffen, sich schon längst der Thematik hätte annehmen müssen. Noch zum Abschluss eine Anmerkung an Bürgermeister Lenzer: Es ist richtig, dass 2016 die Modulpreise höher waren als 2021, aber die Einspeisevergütung war auch um einiges höher. Auch ist zu bedenken, dass bei der Energiewende nicht nur die Rendite im Fokus zu stehen hat, sondern der Ökologie Vorrang eingeräumt werden sollte.
Friedrich Angene
97346 Iphofen
Vorschaubild: © Björn Kohlhepp
Das ist leider nur eines von vielen Beispielen, wie parteiabhängige Kleingeister kommunale Entscheidungen treffen. Nicht nur in Iphofen.
Die Parteienzuordnung der jeweiligen Mitglieder/ Aufteilung in Fraktionen gehört, was die Entscheidungsfindung angeht, mit dem Einzug in einen Stadt-/Landrat ignoriert. Sie sollen schließlich nicht Politik für die Partei, sondern für die Bürger und sich selbst machen.
Für die Wahlen kann man sich noch zusammentun, um gemeinsame Ziele zu definieren und sich die Werbe-Kosten zu teilen.
Aber wenn man richtig politisch arbeiten möchte, muss man hinterer mit dem Antritt des Mandats von Entscheidung zu Entscheidung unabhängig der Parteizugehörigkeit abwägen.
Nur so kann sichergestellt werden, dass alle aus bestem Wissen und Gewissen handeln und die besten Entscheidungen für uns alle getroffen werden.
Wer durch politische Grabenkämpfe auffällt, verfehlt sein Amt. Setzen, 6. Gilt ebenso für Bürgermeister und Landräte.
Eine gute Entwicklung der letzten Jahre ist das Engagement vom immer mehr eigener Ortslisten, denn Einmischungen durch deutsche Großparteien, vor allem extremistische, stören lokal und regional nur. Durch den Strukturwandel sind viele Menschen vor Ort fachlich und politisch gebildet, sowohl auf dem Land als auch in Städten. So muss man bspw. als Iphofener Bürgermeister oder Stadtrat nicht nach der Pfeife irgendeiner pseudo-christlichen Partei oder nur namentlich "freien" Wählern tanzen.