Kitzingen trotzt dem Winter eiskalt

2 Min
Anna und Sebastian trotzen dem Winter und freuen sich schon auf den Frühling. Fotos: Sabine Herteux
Anna und Sebastian trotzen dem Winter und freuen sich schon auf den Frühling. Fotos: Sabine Herteux
Reinhold Eberlein, Marktverkäufer, aus Dettelbach: "Der Schnee nervt mich überhaupt nicht und ich habe den Winter auch noch nicht satt. Im Gegenteil. Ich habe es gern, wenn der Übergang langsam vonstatten geht. Es braucht nur die richtige Kleidung: Ich habe drei lange Unterhosen, zwei Paar Socken und Plüsch-Unterwäsche an. Ich denke trotzdem, dass der Winter verloren hat - lange dauert es nicht mehr, bis der Frühling kommt."
Reinhold Eberlein, Marktverkäufer, aus Dettelbach: "Der Schnee nervt mich überhaupt nicht und ich habe den Winter auch noch nicht satt. Im Gegenteil. Ich habe es gern, wenn der Übergang langsam vonstatten geht. Es braucht nur die richtige Kleidung: Ich habe drei lange Unterhosen, zwei Paar Socken und Plüsch-Unterwäsche an. Ich denke trotzdem, dass der Winter verloren hat - lange dauert es nicht mehr, bis der Frühling kommt."
 
Florian Simon, Maurer, aus Etwashausen: "Ich bin vom Schnee einfach nur noch genervt, weil er uns hier an der Baustelle vom Fastnachtsmuseum ständig im Weg ist. Letzte Woche, als es kurz warm war, haben wir schon im T-Shirt und in kurzer Hose gearbeitet. Jetzt, wenn es wieder schneit, versuchen wir zum Arbeiten nach drinnen zu gehen. Handschuhe und Mütze habe ich trotzdem immer an. Ich freue mich schon, wenn es wärmer wird."
Florian Simon, Maurer, aus Etwashausen: "Ich bin vom Schnee einfach nur noch genervt, weil er uns hier an der Baustelle vom Fastnachtsmuseum ständig im Weg ist. Letzte Woche, als es kurz warm war, haben wir schon im T-Shirt und in kurzer Hose gearbeitet. Jetzt, wenn es wieder schneit, versuchen wir zum Arbeiten nach drinnen zu gehen. Handschuhe und Mütze habe ich trotzdem immer an. Ich freue mich schon, wenn es wärmer wird."
 

Anna und Sebastian lassen sich trotz Schnee und Kälte ihr Eis schmecken. Trotzdem hoffen sie auf den Frühling - wie viele andere.

Gerade erst haben sie ihren Platz auf dem Marktplatz gefunden, waren gefragt, begehrt, manchmal sogar Mangelware. Wenn auch nur für ein paar Tage. Denn jetzt will von den Stühlen und Tischen vor den Cafés und Eisdielen erstmal keiner mehr etwas wissen. Zentimeterweise sind sie bedeckt mit Schnee, sehen nicht gerade einladend aus. Gleich daneben schaufelt ein Ladenbesitzer seinen Eingang frei. Schon wieder. Und gegenüber streut ein Bewohner Salz auf die Straße. Schon wieder. Mit diesem Anblick hatte wohl keiner mehr gerechnet. Auch Anna und Sebastian nicht. Sie können den Schnee nicht mehr sehen, sind genervt, sehnen sich nach dem Frühling. "Ein Eis geht trotzdem immer", sagt das Pärchen und lässt sich die Laune nicht verderben. Dabei ist der plötzliche Wintereinbruch durchaus außergewöhnlich. In den letzten 15 Jahren war es 2006 das letzte Mal der Fall, dass es im März so üppig schneite und so kalt gleichzeitig war. "Da kann man im März schon von einem Wetterextrem sprechen", sagt Gerd Düll, Behördenleiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, das seit Jahren eigene Wetteraufzeichnungen pflegt. Die erste Märzhälfte sei bisher außerdem "tendenziell kälter" als das langjährige Mittel: Statt gewöhnlich zwischen drei und fünf Grad plus, lag der Durchschnitt in diesem März bisher nur bei knapp über einem Grad plus.



Ein weiterer Unterschied - zumindest zum letzten Jahr - ist auch Andreas Schneider, Leiter des Kreisbauhofs, aufgefallen: Wurden 2012 lediglich 550 Tonnen Salz verbraucht, sind es diese Saison bereits 1300 Tonnen. Auch gestern waren wieder alle 20 Mitarbeiter im Einsatz, um dem Schnee auf die Pelle zu rücken. "Wir sind uns nicht ganz sicher, dass es das jetzt mit dem Schnee war. Aber es wird bestimmt nicht mehr so heftig", glaubt Schneider.

Vom städtischen Bauhof räumten und streuten gestern 45 Mitarbeiter. Sie haben bisher 280 Tonnen Salz und 80 Tonnen Salz verwendet. "Das ist selten, dass der Schnee so langanhaltend ist", findet der Leiter Georg Günther. Während der wenigen milden Tage letzte Woche hatte man schon begonnen, die Straßeneinläufe zu säubern. Der übrige "Frühjahrsputz" der Stadt soll eigentlich - wenn möglich - nächste Woche folgen.

Auch die städtische Gärtnerei hofft, dass es bald wärmer wird. "Die gärtnerische Seele schreit danach", sagt der Leiter Johannes Lindner. Stiefmütterchen würden er und seine Mitarbeiter zu dieser Jahreszeit eigentlich schon in die Beete einpflanzen. Immerhin sind sie schon pflanzfertig - wegen des Schnees und des Frosts allerdings noch mit einem speziellen Vlies abgedeckt. "Mitte oder Ende nächster Woche wollen wir aber loslegen", glaubt Lindner. Denn dann sind die Schneeberge hoffentlich verschwunden, die Temperaturen mild - und die Stühle vor den Cafés wieder die begehrte Mangelware.

Wie sieht's im Sport aus?
Kalt erwischt hat der Wintereinbruch auch den Fußball-Spielbetrieb in Unterfranken. Am Wochenende sollte der zweite Spieltag nach der Winterpause über die Bühne gehen. Bernd Reitstetter, Würzburgs Kreisspielleiter, hat wenig Hoffnung für seinen Fußballkreis. "Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder der Schnee bleibt liegen, oder es taut - dann haben wir Wasserspiele." Am Freitag werde eine Entscheidung fallen. Sollte generell abgesagt werden, würden diese Partien an Christi Himmelfahrt (9. Mai) neu angesetzt. Differenzierter sähe es in den Bezirksligen aus: Aufgrund der Terminenge werde es wohl keine Absage geben.