Kitzingen ist nach Volkach und Wiesentheid die dritte Gemeinde im Landkreis, die sich für fairen Handel und einsetzt. Übergeben wurde das Siegel beim Frühlingsfest.
Die Stadt Kitzingen ist nach Volkach und Wiesentheid die dritte Gemeinde im Landkreis, die sich für fairen Handel und damit für die Bekämpfung der Armut einsetzt. Beim kalten, aber trockenen Kitzinger Frühling hat Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz am Sonntag auf dem Marktplatz das begehrte Siegel überreicht.
Kitzingen ist die Nummer 477 in Deutschland und die Nummer 118 in Bayern. Der Landkreis wird bald nachziehen. Die Übergabe des 25 Jahre alt gewordenen Siegels steht am Ende einer fast zweijährigen Entwicklung.
Im September 2015 hatte sich der Stadtrat auf Antrag von Christa Büttner von den Grünen einstimmig dafür entschieden, sich um den Titel Fairtrade-Town zu bewerben. Wie Bürgermeister Stefan Günter bei der Verleihung sagte, folgte die Einsetzung der Steuerungsgruppe. Danach waren Schritt für Schritt die fünf Kriterien erfüllt worden, die zur Fairtrade-Town führen.
Wesentlichen Anteil hatten die Pioniere vom Eine-Welt-Laden, der sich den Zielen des fairen Handels schon seit 25 Jahren verschrieben hat. Dass inzwischen viele Einzelhändler und Gastronomen in der Stadt fair produzierte und gehandelte Produkte verkaufen, war eine weitere Voraussetzung.
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„Alle Kriterien bestens erfüllt.“
„Alle Kriterien bestens erfüllt“, stellte Holz bei der Verleihung fest. Die sei nur ein Anfang, so der Ehrenbotschafter. „Jetzt können Sie richtig loslegen“, sagte Holz, der den fairen Handel in einem Hoch sieht. Das habe auch mit der aktuellen Entwicklung in der Flüchtlingsfrage zu tun. Viele von denen, die heute nach Europa kommen, wären nicht hier, wenn sie daheim Chancen hätten.
Die will der faire Handel schaffen. Ziel ist es, benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu fördern und ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen durch den fairen Handel zu verbessern. Die Produzenten sollen mehr Geld für ihre Waren erlösen und Kinderarbeit soll eingedämmt werden.
Für den Stadtmarketingverein, der mit dem „Kitzinger Frühling“ das erste Großereignis des Jahres samt verkaufsoffenem Sonntag präsentierte, ist das Siegel ein Schritt in die richtige Richtung. Das bringe die Marke Kitzingen voran, war sich Vorsitzende Claudia Biebl sicher. Die zeigte sich mit Blick auf die Menschenmasse auf dem Marktplatz und der Alten Mainbrücke zufrieden.
Das Angebot war von der Automeile geprägt – mit Schwerpunkt Elektroautos. Daneben zeigten Handwerksbetriebe, Gastronomie und Einzelhandel ihre Leistungsfähigkeit.
Um 13 Uhr hatte das Fest mit einigen bangen Blicken zum Himmel begonnen. Unbegründet, wie sich zeigte. Drei Stunden zuvor war der Tag der offenen Gärtnereien in Etwashausen eröffnet worden, der das Angebot abrundete.